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11 - Nie sollst Du vergessen

11 - Nie sollst Du vergessen

Titel: 11 - Nie sollst Du vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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von ihr zu spüren als den Druck ihrer Finger, wenn sie seine Hand umfasste.
    Dann kam Katja Wolff, und alles wurde anders. Aber Katja Wolff war ja auch ganz anders als Sarah-Jane Beckett.

7
    »Das könnte ihr Exmann gewesen sein«, meinte Chief Inspector Leach, als er von dem Mann hörte, den Ted Wiley auf dem Parkplatz des Sixty Plus Clubs beobachtet hatte. »Scheidung heißt noch lange nicht auf ewig Lebewohl, das können Sie mir glauben. Er heißt Richard Davies. Am besten stellen Sie gleich mal fest, wo er zu finden ist.«
    »Vielleicht war er auch der dritte Mann auf dem Anrufbeantworter«, sagte Lynley.
    »Was hatte er gesagt?«
    Barbara las es aus ihren Notizen vor. »Seine Stimme klang ärgerlich«, sagte sie und fügte nachdenklich hinzu: »Ich frage mich, ob die gute Eugenie ihre Männer gegeneinander ausgespielt hat.«
    »Sie denken an den anderen - Wiley?«, fragte Leach.
    »Da könnte doch was dran sein«, fuhr Barbara fort. »Auf ihrem Anrufbeantworter haben wir die Stimmen drei verschiedener Männer. Sie streitet sich - Wiley zufolge -mit einem Typen auf dem Parkplatz. Sie kündigt Wiley an, dass sie ihm etwas zu sagen hat, etwas, was er offenbar für bedeutsam hält ...« Barbara zögerte mit einem Blick zu Lynley.
    Er wusste, was sie dachte und gern sagen wollte. Wir haben einen Stapel Liebesbriefe von einem verheirateten Mann im Haus gefunden, und einen Computer mit Internetanschluss. Sie wartete unverkennbar auf grünes Licht von ihm, um damit herauszurücken, aber er sagte nichts, und so schloss sie ihre Ausführungen kleinlaut mit den Worten: »Wir sollten alle Männer, die mit ihr bekannt waren, genau unter die Lupe nehmen, wenn Sie mich fragen.«
    Leach nickte. »Dann mal ran an Richard Davies.«
    Sie waren im Besprechungsraum, wo Beamte über die Ergebnisse der ihnen zugewiesenen Ermittlungsaufgaben berichteten. Nachdem Lynley auf der Rückfahrt nach London bei Leach angerufen hatte, hatte dieser zusätzliche Leute für die Suche nach einem schwarzen oder dunkelblauen Audi abgestellt, in dessen Kennzeichen die Buchstaben ADY waren. Einen Constable hatte er beauftragt, sich von der britischen Telefongesellschaft eine Liste sämtlicher Anrufe, die von Doli Cottage aus getätigt worden oder dort eingegangen waren, zusammenstellen zu lassen, ein anderer sollte die Firma Cellnet veranlassen, die Nummer des Handys festzustellen, dessen Eigentümer eine Nachricht auf Eugenie Davies' Anrufbeantworter hinterlassen hatte.
    Unter den bislang eingegangenen Berichten war nur der des Mannes, der zum Labor Verbindung hielt, brauchbar: An der Kleidung der Toten sowie an ihrem Körper, insbesondere an ihren Beinen, waren bei der Untersuchung winzige Lackpartikelchen gefunden worden.
    »Sie werden eine chemische Analyse vornehmen«, sagte Leach, »dann lässt sich vielleicht die Marke des Wagens feststellen, der sie überfahren hat. Aber das braucht natürlich Zeit. Sie kennen das ja.«
    »Welche Farbe haben die Lackteilchen? Wissen Sie das?«, fragte Lynley.
    »Schwarz.«
    »Und welche Farbe hat der beschlagnahmte Porsche?«
    »Ach ja, der Porsche ...« Leach ermunterte seine Leute, sich wieder an ihre Arbeit zu begeben, und ging mit Lynley und Barbara zu seinem Büro. »Er ist silbern«, sagte er »und sauber. Aber ich würde sowieso niemals erwarten, dass jemand - auch wenn er noch so viel Geld hat - einen Menschen mit einem Auto überfährt, das mehr gekostet hat als das Haus meiner Mutter. Wir haben den Wagen noch in Gewahrsam. Das hat sich bisher als recht nützlich erwiesen.«
    Er blieb vor einem Kaffeeautomaten stehen und schob einige Münzen in den Zahlschlitz. Eine klebrige braune Flüssigkeit tropfte in einem dünnen Rinnsal in einen Plastikbecher. Leach nahm ihn und hielt ihn hoch. »Möchten Sie?« Barbara nickte und bereute es, ihrer Miene nach zu urteilen, sobald sie von dem Gebräu gekostet hatte; Lynley war so klug, abzulehnen. Nachdem Leach sich auch noch einen Becher hatte einlaufen lassen, führte er sie in sein Büro, wo er die Tür mit dem Ellbogen zuschob. Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte. Er hob ab. »Leach«, blaffte er, stellte seinen Kaffeebecher ab und ließ sich mit einem auffordernden Nicken zu Lynley und Barbara in seinen Sessel fallen. »Hallo!«, rief er ins Telefon. Sein Gesicht hellte sich auf.
    »Nein, nein - sie ist was?«, fragte er mit einem Blick zu seinen beiden Kollegen. »Esme, ich kann im Moment nicht reden. Aber glaub mir: Kein Mensch hat was von

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