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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Singen und Klingen wurde lauter in Burian Wagners Kopf. Er wurde leicht euphorisch gestimmt und kämpfte dagegen an. Das ausgedehnte Blumenfeld war nicht eingezäunt. Burian Wagner beachtete die Blüten, die in allen Farben des Regenbogens leuchteten und manchmal Fußballgröße erreichten, kaum. Er konzentrierte sich auf das Haus.
    Margot Artner führte ihn auf einem schmalen Pfad um das Haus herum zum Vordereingang. Sie klopfte an.
    Burian Wagner hörte eine Stimme, die er kannte und haßte.
    „Wer ist da?" fragte jemand im Haus.
    „Ich bin es, Futhark - Margot Artner. Ich bringe noch jemanden mit, einen Mann, der dich sprechen will."
    „Margot, mein gutes Kind, komm nur herein! Die Tür ist offen."
    Der Duft der Regenbogenblüten war herrlich, aber Burian Wagner schnaufte verächtlich. Wenn diese Blumen von Tamara Kublajin gezüchtet wurden, mochte er sie nicht.
    Margot Artner öffnete die Haustür, und Burian Wagner trat ein. Der kleine Korridor war leer. Zu Burians linker Hand führte eine enge Treppe ins Dachgeschoß hinauf. Zu seiner Rechten befand sich eine Tür.
    Diese Tür öffnete sich nun so schnell, als würde sie jemand aufreißen.
    In dem Raum, einer Gerätekammer mit allerlei Zauberwerkzeugen und Runenstäben, Runenbündel und hölzernen und metallenen 'Runen, stand eine Statue. Fünfzig Zentimeter war sie hoch, und sie hielt eine Blutschale in den vorgereckten Klauenhänden. Es war eine Luguristatue, wie sie Burian Wagner schon auf dem Marktplatz von Darendorf gesehen hatte.
    Jetzt erst fiel Burian Wagner ein, daß er und Don Chapman sich nicht um die beiden Männer gekümmert hatten, die Unga auf die Ladefläche des Lastwagens gelegt hatte. Es war ein blitzartiger Gedanke, denn gleich darauf wurde sein Gehirn von ganz anderen Sachen in Anspruch genommen. Burian Wagner hatte das Gefühl, als schaute ihn der kleine steinerne Luguri höhnisch an.
    Im nächsten Augenblick hörte Burian ein Fauchen, und dann hing ein schwarzer, sehniger Körper an seinem rechten Arm, der die Reisetasche mit den magischen Dämonenwaffen hielt. Eine große, schwarze Katze. Sie hatte sich auf der Treppe oder im Obergeschoß verborgen und Burian unverhofft angesprungen.
    Zähne, spitz wie Dolche, gruben sich in sein Fleisch.
    Burian schrie auf. Er ließ die Tasche fallen. Die Katze biß ihn mehrmals ins Handgelenk und in die Hand, und er spürte. ihre Krallen durch den Stoff seiner dunkelgrünen Jacke.
    Burian versetzte der Katze einen Schlag und packte sie am Genick.
    „Verdammtes Biest!" schrie er.
    Die Katze krümmte sich und kratzte ihn so mit ihren Krallen, daß er sie nicht halten konnte. Fluchend ließ Burian die Katze los. Wie ein schwarzer Irrwisch fegte sie den Korridor entlang, wo sie durch eine angelehnte Tür im Hintergrund verschwand.
    Das Blut tropfte von Burian Wagners Hand.
    Er schimpfte. „Wenn ich dich kriege, ziehe ich dir die Haut ab." Wütend schaute er die Luguristatue an. „Du brauchst gar nicht so frech zu gucken, verstehst du mich?"
    Er wandte sich Margot Artner zu. Sie stand noch immer reglos auf der Schwelle, war in Trance versunken und zeigte keinerlei Anteilnahme. Burian Wagner biß die Zähne zusammen, denn die Bißwunden waren tief und schmerzten sehr.
    Da hörte er ein Gelächter.
    „Burian Wagner", sagte die Stimme der Hexe Tamara Kublajin, „bring Luguri dein Blutopfer dar, sonst mußt du verbluten! Diese Bißwunden sind magische Wunden. Sie heilen nicht."
    „Ich denke gar nicht daran", sagte Burian Wagner aufsässig.
    Er tat es dann aber doch. Die Bißwunden bluteten immer stärker. Das Blut sprudelte hervor, und eine Lache bildete sich auf dem Boden. Burian Wagner blieb keine andere Wahl, als zu gehorchen. Er trat in die Kammer und hielt seine blutende Hand über die Blutschale. Der rote Saft tropfte hinein, und die Augen der Dämonenstatue begannen zu glühen. Es sah unheimlich aus. Ein Brummen kam von der Steinstatue, das sich' ähnlich wie das ,Hmmmmm' eines Feinschmeckers anhörte.
    Als die Blutschale zur Hälfte gefüllt war, versiegte der Blutstrom abrupt; aber der Schmerz blieb vorerst.
    Burian trat in den Korridor und mußte feststellen, daß seine Tasche verschwunden war. Auch Margot Artner war nirgends mehr zu sehen.
    „Komm her zu mir, Burian!" sagte die Frauenstimme da, und ein Kichern folgte. „Folge meiner Katze!"
    Burian Wagner wurde es seltsam zumute. Er ging in das hinterste Zimmer und wußte nicht, tat er es freiwillig oder wurde er gezwungen.
    Er kam in einen

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