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110 - Herrin der Seelen

110 - Herrin der Seelen

Titel: 110 - Herrin der Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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gekommen. Sie hatten eine magische Reise gemacht.
    Er schüttelte Unga freudig die Hand und begrüßte auch Coco. Sie erzählten, was es zu erzählen gab. „Richard Steiner ist zum Werwolf geworden", berichtete Abi Flindt. „Ich mußte ihm eine Silberkugel verpassen. Er liegt im Sterben, hat sich mit letzter Kraft fortgeschleppt. Es gibt keine Rettung mehr für ihn."
    Coco bemühte sich, Trauer zu zeigen. Sie konnte sich die Zusammenhänge zusammenreimen. Dorian Hunter war die Richard-Steiner-Maske unbequem geworden. Deshalb ließ er Steiner sterben. „Stellt euch vor", fuhr Abi Flindt dann fort. „Dorian Hunter lebt. Richard Steiner hat es mir erzählt, als ich ihm die Pistole auf die Brust setzte. Steiner war in Wirklichkeit ein Diener des Hermes Trismegistos. Dorian wollte nicht zu den Bedingungen des Dreimalgrößten arbeiten. Deshalb hält ihn der hier irgendwo in der Gegend gefangen. Ein Doppelgänger von Dorian Hunter ist von deiner Hand, Coco, gestorben."
    Das letzte wußte Coco längst. Sie riß die Augen auf und vollbrachte eine bühnenreife schauspielerische Leistung.
    „Nein!"
    „Doch, es ist so", sagte Abi Flindt triumphierend. „Richard Steiner hat mich zu dem Steinbruch geschickt. Ein Mittelsmann soll mich hier treffen, der sich mit dem Kennwort ,Hunter' zu erkennen gibt. Er wird mir den Weg zu Dorian Hunter weisen, den ich befreien muß."
    Er war ganz aufgeregt.
    „Da mir bei dem Steinbruch zuviel Betrieb herrschte, habe ich mich zuerst einmal versteckt und alles beobachtet."
    Coco tat, als würden ihr die Knie schwach.
    „Ich kann es nicht glauben, daß Dorian lebt", sagte sie. „Und Richard Steiner soll im Sterben liegen?"
    „Daran gibt es gar keinen Zweifel", sagte Abi Flindt. „Mit seinen letzten Atemzügen hat er mich hergeschickt." Er schluckte. „Ich habe Steiner nie gemocht. Ich müßte lügen, wenn ich das Gegenteil behaupten wollte. Aber der arme Kerl hatte es wohl auch nicht leicht. Und wenn ich es mir jetzt so überlege, war er eigentlich gar nicht so unrecht."
    Unga mußte sich ein Grinsen verkneifen, als er sah, daß Abi Flindt beinahe in Tränen ausbrach. Der Däne hatte Richard Steiner gehaßt und angefeindet. Abi Flindt mochte Dorian Hunter sehr, und er hatte es Steiner sehr verübelt, daß dieser bei Coco Zamis die Stelle des Dämonenkillers eingenommen hatte. Flindt kannte nicht die wahren Zusammenhänge. Es war eine Ironie, daß er dieselbe Person - nämlich Dorian Hunter - einmal schätzte und bewunderte und einmal haßte und verabscheute. Nachdem Steiner „gestorben" war, fand er aber doch noch gute Seiten an ihm.
    Für Coco war es schwierig, einmal Trauer über Richard Steiners Tod zu mimen, andererseits Freude und Hoffnung über die Nachricht, daß Dorian Hunter noch am Leben war.
    Sie zog sich aus der Affäre.
    „Ich muß ein paar Minuten allein sein, um diese Neuigkeiten zu verkraften", sagte sie. „Wartet hier auf mich!"
    Sie ging davon, zwischen die Tannen, Fichten, Kiefern und Rotbuchen, die hier am Steinbruch wuchsen. Coco stellte sich in einiger Entfernung hinter eine dicke Buche und rauchte eine Zigarette. Sie hörte nicht, wie Abi Flindt zu Unga sagte: „Sie trifft es schwer - die Sache mit Richard Steiner, ihrem Jugendfreund. Vielleicht hätte ich ihr seinen Tod etwas schonender beibringen sollen?"
    Unga strengte sich an, ein ernstes Gesicht zu machen.
    „Coco wird es überstehen", sagte er. „Mach dir nur keine Sorgen, Abi!"
    Er unterhielt sich deutsch mit dem Dänen.
    Abi Flindt nickte, schielte aber immer wieder in die Richtung, in die Coco gegangen war.
    Unga beobachtete, was sich im Steinbruch abspielte.
    Coco überlegte unterdessen, daß Dorian Hunter zweifellos seine Wiederkehr vorbereitete. Richard Steiner war erledigt, der Dämonenkiller konnte kommen. Der Mittelsmann, den Abi Flindt beim Steinbruch treffen sollte, war ohne Zweifel Dorian selbst in irgendeiner Tarnerscheinung. Der Dämonenkiller hatte den Falkreuther Steinbruch anscheinend für einen verlassenen Ort gehalten und deshalb dort das Treffen mit Abi Flindt vereinbart. Da sich die Dämonendiener im Steinbruch eingenistet hatten, war natürlich alles komplizierter geworden. Coco machte sich Sorgen um Dorian. Beim letzten Kontakt über Ungas Kommandostab hatte seine * Stimme schwach geklungen. Dann war die Verbindung abgebrochen. Wenn es stimmte, daß er eine Kugel von Abi Flindt im Leib hatte - aus Silber oder auch eine normale - konnte das Schlimmes bedeuten.
    Coco hatte ihre

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