110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs

Entlastung der Abwehrzellen kann dazu beitragen, dass sie sich gegen die Krebszellen erfolgreicher durchsetzen. Das natürliche Gleichgewicht der Darmflora ist bei chronischen Erkrankungen in aller Regel gestört: Manche Bakterien sind über-, andere unterrepräsentiert (→ S. 142 ). Bei Störungen der Darmflora häufen sich giftige Stoffwechselprodukte im Darminneren leichter an. Sie durchbrechen irgendwann die Schleimhautbarriere und gelangen ins Blut. Der gesamte Stoffwechsel wird belastet und das Immunsystem geschwächt.
    WICHTIG
    Eine Kolon-Hydrotherapie trägt durch Reinigung des Dickdarms zur Entlastung des Immunsystems bei. Damit werden bei Krebspatienten Kapazitäten frei für die Beseitigung von Tumorzellen.
    Infolge der Spülungen wird das natürliche Gleichgewicht der Darmbakterien verbessert, und der Körper bekommt die Gelegenheit, über die sauber gespülte Darmschleimhaut Schlackenstoffe auszuscheiden, die vorher im Bindegewebe abgelagert waren. Dort blockieren sie Regelkreise des Stoffwechsels und tragen zur Schwächung des Immunsystems bei.
    In einer Serie sollten 10 Sitzungen, gleichmäßig über einen Zeitraum von 5 bis 10 Wochen verteilt, durchgeführt und möglicherweise nach einem halben Jahr wiederholt werden. Bei Dickdarmkrebs darf nicht gespült werden. Wurde der Darm operiert, sollte ein zeitlicher Abstand von einigen Wochen eingehalten werden.
    Informationen:
Schultz-Wittner, Thomas (2001): Das Buch der ganzheitlichen Darmsanierung . Hädecke/Natura Viva
Bundesverband der Kolonhydrotherapeuten
→  www.bcht.de
Galvanotherapie
    Bei der Galvanotherapie werden Tumoren mit Gleichstrom behandelt. Je nach Tumorart wird eine Spannung von maximal 16 Volt verwendet. Diese Therapieform wurde schon länger vereinzelt eingesetzt, seit man die Voraussetzungen für Batteriestrom geschaffen hatte. Sie wird heute vor allem in China angewendet. Auch in Deutschland gibt es einige Institute, die mit Galvanotherapie arbeiten.
    Sie ist auch unter der Bezeichnung Elektro-Chemotherapie oder Bio-Elektrotherapie bekannt. In den Medien wurde diese Behandlungsform als recht erfolgversprechend präsentiert, was bei manchen Krebskranken überhöhte Erwartungen geweckt hat.
    Im Tumor wird ein elektrisches Feld erzeugt. Dabei kommt es unter anderem zur Polarisationsumkehr zwischen dem Raum inner- und außerhalb der Zelle. In begrenztem Maß entsteht auch Wärme. Das Tumorgewebe wird geschädigt und stirbt möglicherweise ab. Sinnvoll ist dies nur bei lokal begrenzten Tumoren von weniger als fünf Zentimetern Durchmesser. Außerdem muss der Tumor oberflächlich liegen und mit den stromführenden Nadeln gut erreichbar sein.
    WICHTIG
    Die Therapieerfolge der Galvanotherapie sind bisher umstritten. Am erfolgreichsten scheint sie bei Hautkrebs zu sein, auch bei Brust- und Prostatakrebs wurden wohl vereinzelt Erfolge erzielt. Diese Behandlungsform birgt das Risiko erheblicher Nebenwirkungen wie Schmerzen, Schädigungen des gesunden Gewebes und Infektionen.
    Die Galvanotherapie kann mit der lokalen Gabe von Zytostatika kombiniert werden. Das ist für den Organismus schonender als eine konventionelle Chemotherapie.
    Auch die Kombination mit einer schwachen Bestrahlung ist möglich und kann gute Ergebnisse zeigen. Die Behandlung wird meist mit örtlicher Betäubung durchgeführt. Die Behandlungsdauer liegt zwischen wenigen Minuten und 2 Stunden.
    Bei örtlich begrenzten Tumoren ist die Galvanotherapie im Sinne eines individuellen Heilversuchs vertretbar. Als Alternative zur Operation oder Strahlentherapie kommt sie eher selten infrage. Da diese Therapieform nicht etabliert ist, werden die Kosten von den Krankenkassen in der Regel nicht erstattet.
KLH – ein interessanter Meeresschneckenextrakt
    KLH ist die Abkürzung für einen Blutfarbstoff einer bestimmten Meeresschnecke, der Schlüssellochnapfschnecke. Dieser Farbstoff ist Hauptbestandteil von Immucothel ®, das bisher vor allem bei Blasenkrebs erfolgreich eingesetzt wurde. Der Farbstoff löst im menschlichen Organismus eine starke Immunreaktion aus. In der Regel wird das Mittel ergänzend zur konventionellen Krebstherapie verwendet. Damit soll verhindert werden, dass in den Zellen der Blasenschleimhaut erneute Wucherungen entstehen. Zunächst wird der Blasentumor auf eine schonende Weise operativ entfernt. Danach sollte möglichst bald mit der unterstützenden Therapie begonnen werden. Die Behandlung muss nicht im Krankenhaus durchgeführt werden, sondern kann durch den