110 wirksame Behandlungsmoeglichkeiten bei Krebs

Kontrolle eingenommen werden. Der Selenspiegel kann jederzeit in Vollblut und Serum gemessen werden, um mögliche Überdosierungen auszuschließen.
    Eine Kostenerstattung durch die Krankenkassen ist selten möglich.
    Informationen:
Infoblätter: Selen und Kostenerstattung von Selen. GfBK, Tel. 0 62 21/13 80 20, →  www.biokrebs.de
Glutathion
    Glutathion ist wie andere Stoffe ein Radikalenfänger und als solcher in der Medizin auch seit langem bekannt. Es setzt sich aus Aminosäuren zusammen, ist also ein Eiweiß und zuständig für die Lebens- und Funktionsfähigkeit der Zellen, insbesondere in der Leber, den Nieren und der Bauchspeicheldrüse. Es hat eine ordnende Funktion bei der normal ablaufenden Zellteilung und unterstützt Reparaturprozesse an beschädigten Genen. Ausschließlich auf Labor- und Tierversuchen beruht die Aussage, es könne die Apoptose auslösen – wie die Selbstzerstörung von Krebszellen genannt wird.
    Mit einer ausgewogenen Ernährung kann der Körper seinen Bedarf an Glutathion decken, vor allem aus frischem Gemüse und Obst. Glutathion kommt in Molke vor, in der außerdem Eiweiße enthalten sind, die aus Cystein Glutathion bilden. Es schützt insbesondere die Schleimhäute vom Mund bis zum Magen vor giftigen Stoffen. In verschiedenen Ländern Europas und auch in Amerika wurde Patienten in der Akutbehandlung von Krebserkrankungen Glutathion in sehr hoher Dosierung verabreicht. In der Nachbehandlung reichen 600 bis 1200 Milligramm (mg) täglich.
    WICHTIG
    Auf dem Markt sind verschiedene Präparate mit Preisen zwischen 10 und 30 Euro für eine Tagesdosis. Es ist bislang nicht erwiesen, dass Glutathionpräparate anderen Antioxidanzien oder Schutzstoffen in ihrer Wirkung überlegen sind. Sie sind verschreibungspflichtig, werden aber von den Krankenkassen im Allgemeinen nicht erstattet.
    Für Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen müssen, kann die Gabe von Glutathion zur Reduzierung der Nebenwirkungen beitragen. Auch vor und nach einer Operation und während einer Strahlenbehandlung ist die Anwendung von Glutathion unter Umständen sinnvoll. So gibt es bisher keine eindeutigen Hinweise darauf, dass die Behandlungserfolge durch Glutathion besser als die mit hoch dosierten Vitaminen und Spurenelementen sind. Glutathion wird in Kombination mit Selen und Vitamin B besser aufgenommen, außerdem wird seine Wirkung dadurch auch noch verstärkt. Es kann auch mit anderen Immunmodulatoren kombiniert werden.
    Informationen:
Infoblatt: Glutathion. GfBK, Tel. 0 62 21/13 80 20, →  www.biokrebs.de
→  www.centropa.com
L-Carnitin
    Krebserkrankungen und die konventionellen schulmedizinischen Therapien gehen häufig mit Müdigkeit und Erschöpfung, dem sogenannten Fatigue-Syndrom, einher. L-Carnitin ist eine natürlich vorkommende, vitaminähnliche Substanz, eine Aminosäure, die eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel der Zellen spielt. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Entgiftung und steigert die Anzahl, Funktion und Aktivität von Abwehrzellen. Insbesondere kann durch Anwendung dieser Aminosäure der Immunstatus bei belastenden Therapien verbessert werden. In einigen Studien konnte durch die unterstützende Carnitinbehandlung der Gewichtsverlust bei Krebspatienten signifikant verringert werden. Insbesondere bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen weisen bis zu 80 % der Patienten einen L-Carnitinmangel auf, der vom Organismus nicht ausgeglichen werden kann. Die Gründe hierfür können sein: Mangelernährung und Nebenwirkungen von Zytostatika, insbesondere der Stoffgruppe der Anthrazykline.
    WICHTIG
    Bei therapeutisch üblichen Dosierungen von 2 bis 4 g L-Carnitin (Levocarnitin) können selten gastrointestinale Unverträglichkeiten wie Übelkeit oder Durchfall auftreten. In sehr seltenen Fällen kann nach längerer Anwendung und hoher Dosis ein fischähnlicher Körpergeruch auftreten.
    Da Carnitin vor allem in tierischen Nahrungsmitteln vorkommt, nehmen Vegetarier kaum Carnitin mit der Nahrung zu sich. Mit einer fleischhaltigen Ernährung werden etwa 100 bis 300 mg aufgenommen. Besonders reich an L-Carnitin ist Schaf-, Ziegen- und Lammfleisch. Schon seit längerem spielt es bei der Behandlung des Fatigue-Syndroms von erwachsenen Krebspatienten und inzwischen auch bei Kindern eine Rolle. Neben der Behandlung der Erschöpfung und des Gewichtsverlustes spielt Carnitin auch eine Rolle bei der Vorbeugung und Therapie von Polyneuropathien sowie von Herzschädigungen durch bestimmte