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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich besser, Mister.«
    »Ich heiße McCallum.«
    »Okay, Mr. McCallum, und ich bin James Baker.« Der Reporter ließ seinen Ausweis über den Tisch rutschen, den McCallum mit spitzen Fingern an sich nahm.
    »Presse?«
    »Ja. Aber bitte, ich möchte etwas trinken.«
    »Pardon.« In der Nähe stand einer dieser alten, wuchtig aussehenden Kühlschränke. McCallum öffnete die Tür und holte eine mit Mineralwasser gefüllte Plastikflasche hervor, die er auf den Tisch stellte. »Soll ich Ihnen ein Glas holen?«
    »Nein, nein.« Mit Zitterfingern schraubte Baker die Flasche auf, hob sie dann an und trank.
    Der Zollbeamte beobachtete ihn. Dieser blinde Passagier hatte einen Durst für drei. Er mußte innerlich beinahe ausgetrocknet sein, und er leerte die Flasche bis auf einen geringen Rest.
    »Geht es ihnen jetzt besser?«
    »Ja, ja und noch mal ja.« James Baker stöhnte. Er mußte auch aufstoßen, während ihn McCallum amüsiert beobachtete. Die beiden Männer waren im Büro gut abgeschirmt. Zwar gab es ein breites Fenster, vor dem aber hingen die Lamellen eines herabgelassenen Rollos. Sie ließen von außen keinen Blick zu.
    »Ich kann Ihnen auch einen Snack besorgen, Mr. Baker.«
    »Danke, sehr nett, aber das ist nicht nötig. Mit dem Hunger komme ich schon zurecht. Der Durst war am schlimmsten.«
    McCallum saß dem Reporter gegenüber. »Sie wissen, daß Sie sich als blinder Passagier strafbar gemacht haben?«
    Baker mußte lachen. »Ja, das weiß ich. Das nehme ich auch gern in Kauf. Aber ich habe mein Leben gerettet. Nur das zählt.«
    »Das müssen Sie wissen. Ich weiß, daß Sie Journalist sind. Waren Sie beruflich unterwegs?«
    »Ja.«
    »In Griechenland?«
    »Auf einer Insel.«
    »Darf ich fragen, was Sie dort gemacht haben?«
    James Baker gönnte sich eine Sprechpause. »Wissen Sie, Mr. McCallum, ich bin Ihnen sehr dankbar, aber ich kann Ihnen nichts über die Insel sagen.«
    »Sie wollen nicht?«
    »Auch das.«
    »Warum nicht?«
    »Ich will nicht sagen, daß es Sie nichts angeht. Aber es sollten so wenig Leute wir möglich darüber informiert sein, was dort auf der Insel abläuft.«
    »Hört sich spannend an.«
    »Das ist nicht spannend, sondern lebensgefährlich.«
    »Mag sein, Mr. Baker. Nur kann ich das nicht so ohne weiteres durchgehen lassen. Sie werden noch etwas bei uns bleiben müssen.«
    Baker winkte ab. »Das ist mir auch egal. Ich bin kein Verbrecher, denn ich habe nur mein Leben gerettet. Wichtig ist etwas anderes. Ich muß so schnell wie möglich mit einem Bekannten und auch Kollegen sprechen. Wenn nicht, war alles umsonst.«
    »Wie heißt der Mann?«
    »Bill Conolly.«
    »Der Name sagt mir nichts.«
    »Das ist in diesem Fall auch nicht wichtig. Es zählt eigentlich nur, daß ich mit ihm reden kann.«
    »Eigentlich sind Sie uns zunächst Erklärungen schuldig.«
    »Verstehen Sie doch, Mr. McCallum, daß ich mich in einer Ausnahmelage befinde. Wenn ich mit ihm geredet habe, können Sie fragen, was Sie wollen. Sie werden auch Antworten von mir bekommen, aber bitte, ich brauche dieses Gespräch.«
    McCallum überlegte nicht mehr lange. Auf dem Schreibtisch stand ein Telefonapparat. Er schob ihn James Baker zu. »Bitte, ich möchte kein Hemmschuh sein.«
    Baker schaute den Beamten an. »Das, Mr. McCallum, werde ich Ihnen nicht vergessen…«
    ***
    Eine Alarmfahrt. Etwas anderes war es nicht. Die Stimme meines Freundes Bill klang mir noch in den Ohren. »Du mußt kommen, John, sofort. Auf der Stelle.«
    »Worum geht es denn?«
    »Um dein Patenkind.«
    »Johnny?«
    »Wer sonst?«
    »Ist der nicht auf Klassenfahrt, wie man mir sagte?«
    »Ja, ja, verdammt, aber… Scheiße, komm her.«
    Wenn mein Freund Bill so heftig reagierte, dann brannte nicht nur der Busch, da stand schon der ganze Wald in Flammen. Deshalb war ich alarmiert und hatte mich so schnell wie möglich auf den Weg gemacht.
    Wir wollten uns in seinem Haus treffen. Auf der Fahrt dorthin dachte ich darüber nach, was wohl mit Johnny passiert sein konnte. Er war kein kleines Kind mehr. Man konnte ihn schon als einen erwachsenen jungen Mann betrachten, auch wenn er noch zur Schule ging und mit seinen Schulkollegen eine Klassenfahrt nach Griechenland machte.
    War dort etwas passiert?
    Ich hatte einen kleinen Umweg gemacht und den starken Nachmittagsverkehr hinter mir gelassen.
    So traf ich recht pünktlich bei den Freunden ein.
    Das Tor zum Grundstück stand offen. So konnte ich durchfahren bis zum Haus und den Wagen dort vor der großen

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