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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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des Mannes hatte ihm nicht gefallen können. Er hatte nicht einmal gewußt, wer diese Person gewesen war. Sie war auf die Insel gekommen und hatte nur kurzen Kontakt mit seinen Leuten gehabt. Es war seinen Männern nicht einmal gelungen, ihn in die richtige Hölle von Sodom zu schaffen, er war ihnen wieder entwischt.
    Was konnte er erfahren und gehört haben?
    Leonidas fluchte. »Nichts«, sagte er dann, »nichts, was mich von meinen Plänen hätte abbringen können. Ich werde sie durchziehen und mir alle holen. Alle verdammten Conollys.« Danach ballte er die Hände zu Fäusten und trommelte in die Luft hinein.
    Diesen kurzen Gefühlsausbruch hatte er sich leisten können. Danach dachte er wieder klarer. Es war jetzt an der Zeit, den Conollys eine erste Botschaft zu schicken. Sie nervös zu machen und sie rätseln zu lassen, was es wohl bedeutete, wenn er ihnen von der Hölle von Sodom berichtete.
    Conollys E-Mail-Anschrift kannte er. Es war nur schade, daß er sich nicht selbst nach London teleportieren konnte, um sich die Gesichter der Leute anzusehen.
    Er wollte sich an ihrer Angst weiden. Er wollte sie genießen. Aber er brauchte Geduld. Wie er Bill Conolly kannte, würde er durchdrehen, wenn er die gesamte Wahrheit erfuhr…
    ***
    Ich hatte meinen Kopf gedreht, um Krystos anzuschauen.
    »Hast du mich verstanden, John?«
    »Doch, schon.«
    »Das ist die Hölle von Sodom.«
    »Richtig.«
    »Und sie ist dein Ziel, nicht wahr?«
    »Ja, deshalb bin ich hier.«
    »Sie liegt vor dir.«
    Es war schon ein seltsames Gefühl in mir, als ich von dieser erhöhten Stellung aus hinüber zu dem Eiland schaute, das sich Sodom oder die Hölle von Sodom nannte.
    Krystos, der Mönch, war schon über sie informiert gewesen. Er und seine Freunde liebten zwar die Einsamkeit, aber sie wußten auch, was um sie herum vorging. Ich schaltete meine eigenen Gedanken zunächst aus und wollte auch nicht emotionsgeladen handeln oder sprechen, aber eine Frage hatte ich schon.
    »Ist es wirklich eine Hölle?«
    »Ja.«
    »Was macht dich so sicher?«
    »Wir können es spüren. Jeder in unserem Kloster spürt es, John. Von dieser Insel geht etwas aus, das nicht gut ist, sondern genau das Gegenteil davon. Es ist gefährlich. Der Teufel selbst scheint einen Verbündeten bekommen zu haben, auf den er sich hundertprozentig verlassen kann. Einen mächtigen und sehr reichen Menschen, dem es nicht genug ist, nur Geld zu besitzen. Er will auch die Macht haben. Die Macht über andere Menschen. Er will sich zu einem Gott aufschwingen. Jeder, der dies vorhat, ist gefährlich. Man muß auch die Meinung der anderen Menschen gelten lassen, finde ich.«
    »Da hast du recht.«
    »Du weißt, wie gefährlich es ist, Sodom zu betreten?«
    »Ich kann es mir denken«, gab ich zurück. »Aber es gibt keine andere Möglichkeit.«
    »Wirklich nicht?«
    Ich drehte mich um. Das Meer befand sich jetzt hinter meinem Rücken. »Leider nicht, Krystos. Ich habe geschworen, meinen Freunden zu helfen, und diesen Schwur werde ich halten.«
    »Ja, manchmal muß man auch die schweren Wege gehen. Dafür hat man Freunde eben.«
    Mein Blick verlor sich. Ich sah zwar die Umgebung, spürte auch den warmen Wind, der mein Gesicht streichelte, doch meine Gedanken entschwanden zurück in die nahe Vergangenheit, und ich dachte daran, wie alles begonnen hatte…
    ***
    Der Mann hatte sich wie eine Ratte zusammengerollt. Er lag in einer schmutzigen Ecke des Laderaums. Ihn quälte der Hunger, er litt unter Durst, aber er wußte trotz allem, daß er es geschafft hatte und der Hölle entronnen war.
    Der Hölle von Sodom!
    Begreifen konnte James Baker es noch immer nicht. Er wußte, daß er irrsinniges Glück gehabt hatte.
    Normalerweise wäre er in den Kavernen und Katakomben der Insel gelandet. Man hatte ihn auch gejagt, als man merkte, wen man sich da ins Nest geholt hatte, aber es war ihm schließlich unter abenteuerlichen Umständen gelungen, von der Insel zu fliehen. Er hatte auch kein Flugzeug nach London genommen. Der Arm des mächtigen Griechen reichte weit. Auch wenn die Reise länger dauerte, so hatte er sich dafür entschieden, als blinder Passagier in Richtung London zu fahren.
    Baker hätte jede Passage bezahlen können, aber auch die Schiffe und ihre Besatzungen sowie die Gäste an Bord konnte jemand wie Leonidas kontrollieren.
    Bei Nacht und Nebel hatte sich James Baker auf das Schiff geschlichen und sich wirklich verkrochen wie eine Ratte. Ratten sind zäh. Diese Zähigkeit

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