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1100 - Die Hölle von Sodom

1100 - Die Hölle von Sodom

Titel: 1100 - Die Hölle von Sodom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in Südfrankreich lebte und dort die Fahne der Templer hochhielt. Sehr schnell hörte ich seine Stimme und auch die freudige Überraschung, die sich allerdings senkte, als er erfuhr, worum es ging.
    Er hörte den Namen Leonidas und war wenig später voll damit einverstanden, daß ich mich auf den Abbé berief, wenn ich ihn auf der Insel besuchte.
    Ich bekam den Namen mitgeteilt, aber von dem neuen Sodom hatte der Templer noch nichts gehört.
    Deshalb fragte er auch besorgt: »Sieht es schlimm aus, John?«
    »Ja, es kann schrecklich werden.«
    »Die Hölle darf nicht gewinnen.«
    »Ich weiß, und wir werden alles daransetzten, daß es auch so kommt.«
    »Noch etwas, John. Du kannst Krystos vertrauen. Er ist ein Mensch mit vielen Fähigkeiten, auch wenn du bei der ersten Begegnung nicht den Eindruck haben wirst. Er kann Menschen gut durchschauen, und er wird sofort merken, daß du ihn nicht angelogen hast, wenn du ihm von mir die besten Grüße und Gottes Segen bestellst.«
    »Danke, werde ich machen.«
    »Und gebt ihr auch auf euch acht.«
    »Das machen wir.«
    Ich kehrte nach dem Gespräch wieder zu den Conollys zurück. Sie hatten miteinander gesprochen.
    Als ich das Arbeitszimmer betrat, schwiegen sie und schauten mich an.
    Das Lächeln fiel mir schwer. »Es gibt einen Streifen am Horizont.«
    »Wie sieht der aus, John?«
    »Zumindest haben wir einen Verbündeten, denn ich habe kurz mit Abbé Bloch gesprochen.«
    »Einen Verbündeten auf der Insel? Auf Sodom?«
    »Nein. Auf der Nachbarinsel.«
    Bill sah seine Frau an. Er wollte von ihr ebenfalls ein Zeichen der Hoffnung erfahren, doch Sheila sagte nichts. Dabei blieb es auch. Sie erhob sich schließlich mit der Geste einer Schlafwandlerin und verließ schweigend den Raum.
    »Sie ist fertig, John«, sagte Bill seufzend. »Die verdammte Entführung ist so endgültig, verstehst du? Sie hat einfach das Gefühl, daß es keine Chance mehr gibt.«
    »Unsinn.«
    »Tja…«
    »Und wie ist deine Meinung?«
    Bill räusperte sich. »Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Es geht einiges quer, John. Bei mir im Kopf. Ich bekomme die Dinge auch nicht mehr auf die Reihe. Johnnys Verschwinden hat mich getroffen wie ein Peitschenschlag. Die Sache mit Leonidas ist zu lange her. Ich hatte ihn schon vergessen.«
    »Er dich nicht.«
    »Das habe ich jetzt gemerkt.«
    Ich schlug ihm auf die Schulter. »Kümmere du dich um Sheila. Ich verschwinde. Ich weiß auch nicht, ob es nicht besser ist, daß jemand bei Sheila bleibt, wenn wir in Griechenland sind.«
    »Meinst du Jane?«
    »Ja. Oder auch Shao.«
    »Ich werde mit Sheila darüber sprechen. Wir telefonieren sowieso noch miteinander.«
    »Geht klar.«
    Mein Freund brachte mich bis zur Tür. Ich sah Bill an, wie schwer es ihm fiel, sich zu beherrschen.
    Er preßte die Lippen zusammen.
    Ich umarmte Bill. »Wir holen Johnny raus, das verspreche ich.«
    »Ja«, flüsterte er, »vielleicht…«
    ***
    Die Treppe führte zwischen den Hauswänden so weit und steil in die Höhe, daß Johnny Conolly das Gefühl hatte, sie würde irgendwann an der unteren Grenze des Himmels enden. Obwohl es heller Tag war, kam es dem Jungen in dieser engen Treppengasse düster und dämmrig vor. Auch der Geruch trug dazu bei. Es war feucht, und die Feuchtigkeit mußte sich wohl auch im Sommer halten, denn an den unteren Enden der ansonsten hellen Wände klebte eine Schicht, die an gelbgrünen Schimmel erinnerte. Niemand hatte sie weggekratzt, und so konnte dieser Pilzbewuchs immer weiter wuchern.
    Johnny war drei Stufen der Treppe hochgestiegen, als er stehenblieb und sich umdrehte. Sein Freund Kevin hatte ihm versprochen, ebenfalls mit hoch bis zum Ende der Treppe zu gehen, aber Kevin, dieser feige Typ, ließ sich nicht blicken und hatte einen Rückzieher gemacht.
    Das ärgerte Johnny.
    Er wollte ihm auch nicht nachlaufen und entschloß sich, den Weg allein hochzugehen. Die beiden mitgefahrenen Lehrer hatten nichts dagegen. Diese Klassenfahrt lief anders ab als die früheren. Zudem waren die Schüler und Schülerinnen älter geworden. Beinahe schon junge Erwachsene, und die konnte man nicht mehr einsperren. Man muß sie schon laufenlassen und nur dafür sorgen, daß sich alle wieder zu einem abgemachten Zeitpunkt an einem bestimmten Treffpunkt wieder einfanden.
    Klassenfahrten waren schon immer etwas Besonderes gewesen. Damals und auch heute. Bills Vater war in seiner Schulzeit sicher nicht nach Griechenland gefahren, doch die Zeiten hatten sich geändert. Die

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