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1103 - Das Azteken-Ritual

1103 - Das Azteken-Ritual

Titel: 1103 - Das Azteken-Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenfalls auf dem Dach ab. Aber nur der Adler saß direkt über dem Eingang. Er schien genau zu wissen, was ich vorhatte.
    »Okay«, flüsterte ich. »Entweder du oder ich!«
    Dann fuhr ich los…
    ***
    Robert Pembroke machte große Augen und schüttelte zugleich den Kopf, als Suko wieder in seinem kleinen Büro stand. »Mit Ihnen habe ich nicht gerechnet.«
    »Wieso? Hat man mein Kommen nicht angekündigt?«
    »Schon. Ich hielt es für einen Witz.«
    »Sorry, aber es ist leider keiner.«
    »Sie wollen noch einmal zu Gomez?«
    »Sicher.«
    Pembroke trommelte mit den Fingern auf einen Überwachungsmonitor. »Meinen Sie, daß Ihre Chancen jetzt besser stehen?«
    »Das kann ich nicht beurteilen. Ich werde mich wohl kaum großartig mit ihm unterhalten, ich möchte nur etwas herausfinden.«
    »Was denn?«
    »Das wird sich zeigen.«
    Pembrokes Neugierde war noch nicht befriedigt. »Und wie wollen Sie das anstellen, wenn Sie nicht mit ihm sprechen?«
    »Durch eine Beobachtung.«
    Der Mann lachte. »Was sollte die denn bringen?«
    »Ich weiß, daß es Ihnen rätselhaft vorkommt, Mr. Pembroke, aber ich habe da so meine Theorien, und ich bin gespannt, ob ich damit recht behalten werde.«
    »Sie vergessen, daß er im Knast sitzt.«
    »Nein, Mr. Pembroke, das habe ich nicht vergessen. Lassen Sie sich gesagt sein, daß es Menschen gibt, die auch hinter Zuchthausmauern ihre Gefährlichkeit kaum verloren haben. Es sind außergewöhnliche Menschen und auch seltene Exemplare, das gebe ich schon zu, aber es gibt sie, das müssen Sie mir glauben.«
    »Klar. Sie sind der Fachmann.«
    »Können wir gehen?«
    »Sofort.« Pembroke wies einen Kollegen an, die Monitore nicht aus den Augen zu lassen, dann verließ er mit Suko das Büro. So sicher wie sich der Inspektor gegeben hatte, war er eigentlich nicht. Bisher setzte er nur auf eine Theorie, aber es gab keine andere Möglichkeit, um tiefer in den Fall einzudringen. Er mußte in auf eine unorthodoxe Art und Weise anpacken.
    Pembroke ging vor. Sie nahmen den gleichen Weg. Suko konnte nicht behaupten, daß er ihm jetzt besser gefiel. Obwohl er ein freier Mensch war, fühlte er sich eingeengt und bedrängt. Die Mauern strahlten eine Kälte ab, die sensible Menschen frösteln ließ. Auch bei Suko setzte sich dieses unangenehme Gefühl fest, gegen das er einfach nicht ankam. Pembroke beschwerte sich darüber, daß er wieder mal Überstunden machen mußte, aber daran war er gewohnt.
    Wie schon einmal blieben sie vor der Zellentür stehen. Pembroke hielt seine Chipkarte in der Hand, aber Suko schüttelte den Kopf. »Noch brauche ich sie nicht«, sagte er. »Wenn Sie wollen, können Sie auch gehen.«
    »Nein, das ist nicht erlaubt.«
    »Okay, dann bleiben Sie.«
    Es war leer und still auf dem Gang. Suko wußte nicht, ob sich hinter den anderen Zellentüren ebenfalls Gefangene aufhielten. Zu hören jedenfalls war nichts.
    Er trat dicht an die Tür heran und schob die Klappe des Gucklochs zurück.
    Hiero Gomez befand sich in seiner Zelle. Er lag friedlich auf dem Bett, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Und er lag so, daß er genau auf die Tür schauen konnte. Ob er merkte, daß sich jemand dahinter aufhielt, war nicht festzustellen. Der Gefangene gab sich lässig und wirkte entspannt.
    Durch die Optik konnte Suko die gesamte Zelle überblicken. Da hatte sich nichts verändert. Der Gefangene hatte nicht getobt und sich völlig normal verhalten.
    Die Augen hielt er nicht ganz geschlossen. Die Lider waren zwar fast geschlossen, doch Suko war überzeugt, daß er seinen Blick auf die Tür gerichtet hielt.
    Pembroke tippte dem Inspektor auf die Schulter. Suko drehte sich leicht verärgert um.
    »Was ist mit ihm?« flüsterte der Beamte. »Hat er sich falsch verhalten?«
    »Nein, er liegt auf dem Bett.«
    Über Pembrokes Gesicht huschte ein erleichtertes Grinsen. »Dann ist ja alles in Ordnung.«
    »Das wird sich noch herausstellen«, erklärte Suko. »So ganz kann ich daran nicht glauben.«
    »Sie sind bestimmt auf dem falschen Dampfer.«
    Suko wollte den Mann ernstlich bitten, ihn allein zu lassen. Er kam nicht mehr dazu, denn Hiero Gomez riß das Heft des Handelns an sich. Suko und Pembroke hörten seine Stimme. Obwohl er nur flüsterte, war sie zu verstehen.
    »He, Bruder, ich kann dich riechen. Du bist wieder da. Du bist zurück, Bruder.«
    Suko schwieg.
    Pembroke allerdings nicht. Zuerst rieb er seine Hände, dann atmete er scharf aus und flüsterte: »Der kann Sie nicht gesehen haben,

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