Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1104 - Meuterei im All

Titel: 1104 - Meuterei im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unbehaglich die Schultern hoch. Ihn fröstelte, obwohl die Klimaanlage für gleichbleibende Werte von Temperatur, Luftdruck und Luftfeuchtigkeit sorgte.
    Vielleicht sollte man die Werte in unregelmäßigen Abständen schwanken lassen! überlegte er. Konstante Lebensbedingungen sind etwas Unnatürliches, was der menschlichen Physis und Psyche abträglich ist.
    Er schob diese Überlegungen weit von sich, weil er sie als Versuch seines Unterbewußtseins einstufte, vor den dringenden Problemen der Gegenwart in zweitund drittrangige Problemkreise zu flüchten.
    „Ist die SYZZEL immer noch nicht zurückgekehrt, Bordpositronik?" hörte er Waylon Javier wie aus weiter Ferne fragen.
    „Nein, und sie ist auch nirgendwo zu orten", antwortete die Hamiller-Tube.
    „Hier werden wir Quiupu nicht finden", flüsterte eine andere Stimme neben ihm.
    Gesils Stimme!
    Perry rieb sich die Augen. Er blickte starr geradeaus, um nicht das Opfer von Gesils Blick zu werden. Dennoch wußte er, daß er früher oder später wieder in den Bann der lodernden Flammen geraten würde, die hinter ihren Augen lauerten. Doch auch so spürte er, wie das Verlangen nach ihrer Umarmung seinen Geist zu verwirren drohte.
    Dabei ist es nicht nur sexuelle Begierde, was mich zu ihr treibt! überlegte er. Es ist mehr, viel mehr. Aber ist es wirklich Liebe? Oder ist es nicht so, daß ich dem überwältigenden Reiz des Triumphs nicht widerstehen kann, mit einer Göttin zu schlafen?
    Mit einer Göttin?
    Unwillkürlich schüttelte er den Kopf.
    Wie kam er auf diesen Gedanken? Gesil war keine Göttin, ganz abgesehen davon, daß es ja keine Götter gab.
    Doch was zieht sie eigentlich zu mir? fragte er sich.
    Daß ich ihr verfallen bin, wundert mich nicht. Sie ist nicht nur unglaublich schön, sondern hat etwas einmalig Weibliches, Überirdisches und Geheimnisvolles an sich, daß jeder normale Mann sich von ihr angezogen fühlt.
    Aber was findet sie an mir? Ich bin doch weder einmalig noch überirdisch, noch geheimnisvoll. Eigentlich ist Atlan eher der Typ, auf den Frauen fliegen. Er mit seiner athletischen Figur, seiner stolzen Haltung, seiner Aura von Edelmut und Ritterlichkeit.
    Und doch hat sie mich dem Arkoniden vorgezogen.
    Er erschauderte unter einer Berührung ihrer Hand - und wurde jäh aus allen Träumen gerissen, als Sandra mit erschrockener Stimme sagte: „Die Gerjoks sind mitten im Verband der Schwingenschiffe rematerialisiert - und sie werden verfolgt! Viele tausend Raumschiffe haben die Trümmerwüste verlassen und die Verfolgung der Gerjoks aufgenommen."
    Im Bruchteil einer Sekunde war Gesil vergessen.
    Perry sprang auf und nickte, als er den fragenden Blick seines Sohnes sah.
    Im nächsten Moment rief Roi Danton in den Flottenkom: „Alarmstufe Alpha! Hier spricht Roi! Ich rufe Alpha-Alarm für die gesamte Galaktische Flotte aus! Grund: Die Gerjoks haben den Verband der Endlosen Armada, der innerhalb der Trümmerwüste operierte, provoziert. Es sieht so aus, als würden alle fünfzigtausend Schiffe dieses Verbands die Verfolgung der Gerjoks aufnehmen und sich dabei der Galaktischen Flotte nähern. Achtung! Die Phase eins des Programms RIP CORD läuft 13.48.22 Uhr Flottenzeit plus einer Minute an!"
    „Sir!" schnarrte Clifton Callamon. „Ich bitte darum, auf die SODOM zurückkehren zu dürfen!"
    Roi und Perry nickten gleichzeitig.
    Während der Admiral davoneilte, suchte Perry Waylons Blick. Verständlicherweise war der BASIS-Kommandant von tiefer Sorge um seinen Sohn erfüllt, obwohl er seine Arbeit tat, als sei nichts geschehen. Rhodans Blick sollte ihm nur versichern, daß er Oliver nicht vergessen hatte.
    Aber noch war das Problem nicht akut. Die erste Phase des Programms RIP CORD, das Perry Rhodan gemeinsam mit seinen Vertrauten neben anderen Programmen mit Hilfe der Hamiller-Tube mehrfach durchgespielt und damit positronisch erprobt hatte, sah lediglich vor, daß sich die Schiffe der Galaktischen Flotte zu einer gigantischen Hohlkugel formierten.
    So würde es bleiben, es sei denn, die Gefahr eines Angriffs auf die Flotte durch überlegene Verbände stand unmittelbar bevor. Dann würde Phase zwei anlaufen. Sie bestand darin, daß alle Schiffe in einer festgelegten Reihenfolge zum Mittelpunkt der Hohlkugel hin beschleunigten und dort durch den selbsterzeugten Metagrav-Vortex in den Hyperraum stürzten.
    Von weit draußen würde das so ähnlich aussehen, als ob ein riesiger Ballon durch Ziehen der Reißleine innerhalb weniger Minuten

Weitere Kostenlose Bücher