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1105 - Das Siegelschiff

Titel: 1105 - Das Siegelschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwar nicht trapezförmig wie der unserer Schiffe, sondern gleicht einer plattgedrückten Walze, aber er hat unten ebenfalls eine organsackförmige Ausbuchtung. Als dann die Erwachsenen die Kinder ausluden, stand für mich fest, daß ihr Erscheinen ein unwahrscheinlicher Glücksfall für uns ist."
    „Führe uns die Aufnahmen vor!" befahl Elf-Quo-Jo, während er mit einem Außenorgan den Signalgeber aktivierte, der die Einsatzgruppe in Alarmbereitschaft versetzte.
    Neun-Quo-Sin schob die Aufnahmeplatte in einen Projektor und schaltete das Gerät ein.
    Über einem Projektionsgitter formte sich dreidimensional die Wiedergabe eines Ausschnitts des Weltraums, der einen Teil der zum Armadasiegelschiff führenden Treppe zeigte.
    Alle Anwesenden beobachteten wie aus einem Armadaschlepper, der an der Treppe angelegt hatte, plumpe Lebewesen in weißen Raumanzügen ausstiegen. Sie schienen von schwarzen Vögeln umflattert zu werden, aber für Quowocks war sofort klar, was diese flatternden Dinge waren. Es handelte sich um synthetische Außenorgane, wie sie auch zur Raumausrüstung der Quowocks gehörten. Nur waren sie da nicht schwarz, sondern silbrig - und Quowocks trugen pastellblaue Raumanzüge.
    Doch die Farbe war nicht wichtig. Wichtig war die Tatsache, daß die Skönder Außenorgane besaßen - denn das durfte aus den synthetischen Außenorganen geschlossen werden.
    Die Raumanzüge verbargen zwar viele Einzelheiten des Körperbaues der Skönder. Es gab wie bei den eigenen Raumanzügen nicht einmal transparente Flächen darin. Doch das war nur ein weiteres Faktum, das auf große Ähnlichkeit hinwies.
    „Sie hüpfen - wie wir!" rief der Schiffsführer entzückt.
    „Aber sie haben keinen einzigen großen Muskelfuß wie wir, sondern zwei kurze Sprungbeine", sagte der Astrogator.
    „Das ist nicht so wichtig", sagte Neun-Quo-Sin. „Wichtiger ist, daß ich auf ihrem Schiff eine künstliche Schwerkraft von 1,7 Gravos angemessen habe und daß die Atmosphäre dort in Zusammensetzung, Temperatur und Druck nur wenig von unserer abweicht. Vor allem enthält sie ebenfalls kein Wasser."
    „Das ist das Wichtigste!" rief Elf-Quo-Jo. „Dann müssen ihre Kinder nicht isoliert von uns aufwachsen. Wo sind sie eigentlich?"
    „Sie werden gleich ausgeladen", antwortete der Genetiker.
    Sekunden später wurden aus dem Armadaschlepper zylindrische Behälter gebracht, die von den schwarzen Synthohänden der erwachsenen Skönder weitergereicht wurden, bis sie in den Greifarmen von Armadamonteuren landeten. Aus kleinen Öffnungen der Zylinderwandungen ragten lange dünne Tentakel, die sich unablässig bewegten.
    „Sie haben natürliche Greiforgane", sagte Elf-Quo-Jo verblüfft.
    „Wahrscheinlich Übergangsorgane", erklärte Neun-Quo-Sin beruhigend. „Ihr seht, daß sie dem Vakuum ungeschützt ausgesetzt werden. Das bedeutet, daß sie wahrscheinlich keine Kristallstränge zur Leitung von Impulsen besitzen. Außerdem sehen wir sie nur bei den Kindern und nicht bei den Erwachsenen. Sie fallen also irgendwann ab.
    Wahrscheinlich, sobald die Kinder eigene Außenorgane entwickelt haben. Ich schlage vor, daß wir sie nehmen. Ein so glücklicher Zufall dürfte sich nicht so bald wiederholen."
    „Wir nehmen sie", entschied Elf-Quo-Jo. „Ich werde der Anflugkontrolle melden, daß unsere Schäden am Schiff behoben sind und wir anlegen können. Die Einsatzgruppe verteilt sich auf drei Armadaschlepper, die sofort zur Treppe vorstoßen, sobald die Skönder-Kinder mit ihren Armadaflammen aus dem Äondic-Twu zurückkehren."
     
    10. Der Kampf
     
    Aus großen Augen betrachtete Eric Weidenburn die Szene, diesmal nicht auf einem Orterschirm, sondern durch die transparente Kuppel über dem Kontrollraum des Armadaschleppers.
    Es hatte Tage gedauert, bis der Schlepper endlich die Genehmigung bekommen hatte, an der gigantischen Treppe anzulegen, die vom Schleusentor des Armadasiegelschiffs nach „unten" ragte. Immer wieder hatte er anhalten müssen. Immer wieder waren andere, später angekommene Schiffe an ihm vorbeigeflogen, hatten an der Treppe angelegt, ihren Nachwuchs Armadamonteuren anvertraut und ihn später, mit den tennisballgroßen leuchtenden Kugeln über den höchsten Körperstellen versehen, wieder von Armadamonteuren entgegengenommen.
    Eric hatte gegen die eigene Benachteiligung protestiert, aber sein robotischer Betreuer hatte mit dem Argument gekontert, daß nur absolut objektive Gründe dafür ausschlaggebend waren, wenn jemand vom

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