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1107 - Die Mutation

1107 - Die Mutation

Titel: 1107 - Die Mutation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mann.
    »Ich versuche es.«
    »Was ist passiert? Wie heißen Sie?«
    »Soul.«
    »Okay, Soul. Es reichen Stichworte, wenn es Ihnen zu schlecht geht. Nur das Wichtigste. Wenn es Sie zu sehr anstrengt, lassen Sie es.«
    »Geht schon«, flüsterte er. Das Schwanken seines Körpers glich er dadurch aus, daß er sich an der Stuhlkante festklammerte. Er hatte zudem nicht registriert, daß sein Freund nicht mehr lebte. Soul war nur mit sich selbst beschäftigt. Mit knappen und leise gesprochenen Worten erzählte er mir eine Geschichte, die sich unglaublich und phantastisch anhörte.
    Sein Freund, der Body hieß, war nur von einem einzigen Schatten angegriffen worden. Zumindest hatte Soul den Angreifer als Schatten wahrgenommen, denn seine genaue Gestalt hatte er in der Dunkelheit nicht sehen können. Die beiden waren auf Diebestour gewesen.
    Souls Wunde stammte nicht von dem Schatten, sondern von einem Waffenlauf, denn Soul war letztendlich niedergeschlagen worden.
    Ein Angreifer also.
    Ein Schatten!
    Ich sah die Frau an, die ihren spöttischen Gesichtsausdruck beibehielt und sich vorkam wie eine Queen. »Na, Sinclair, haben Sie jetzt genug gehört?«
    »Nicht ganz.«
    »Was fehlt den noch?«
    »Der Schatten!«
    Sie lachte. »Da haben Sie recht. Ein Schatten hat ihn angegriffen. Vielmehr hat er ihn als Schatten gesehen. Aber können Schatten töten, Sinclair?«
    »Wenn es Schatten sind, dann…«
    »Das hat er doch gesagt. Der Schatten hat seinen Kumpan getötet. Glauben Sie denn so etwas?«
    Es war dunkel im Wagen. »Na und?«
    »Da sieht vieles wie ein Schatten aus. Sogar eine hin- und herzuckende Fledermaus, und sie gibt es ebenfalls in verschiedenen Größen. Ich will nicht auf die Spannweite ihrer Flügel eingehen, sondern auf die Mutationen zu sprechen kommen. Sie können wachsen. Ich habe es selbst erlebt. Sie werden riesig. Sie mutieren zu schrecklichen Wesen, deren Gier nach Blut immens ist. So denke ich daran, daß sich auch eines dieser Wesen auf der Ladefläche befunden hat. Kein Schatten, sondern ein Riesenvampir, ein Freund, ein Wächter, dem wieder Blut zugeführt werden mußte. Ein Opfer hat er sich geholt. Das zweite hier liegt für ihn in Reserve. Ein gerissener, wenn auch menschenverachtender Plan.«
    Jana Cusack nagte an ihrer Unterlippe. »Gut, Sinclair, ausgezeichnet. Ich muß leider sagen, daß Sie durchblicken. Alle Achtung. Darauf wären die wenigsten gekommen. Aber leider nutzt es Ihnen nichts. Sie werden dieses Gewächshaus nicht lebend verlassen, das kann ich Ihnen versprechen.«
    »Wie wäre es denn, wenn wir zusammen gehen?«
    »Keine Chance für Sie. Auch wenn Sie sich im Besitz der Kanone befinden. Aber ich gebe Ihnen recht. So ist es abgelaufen. Es gibt da unseren Freund, den Soul als Schatten gesehen hat. Einen Prototypen, den ersten und bislang einzigen, den wir gezüchtet haben. Wir sind verdammt stolz darauf und haben uns vorgenommen, andere folgen zu lassen. Daran wird uns keiner hindern.«
    »Dazu würde ich gern Ihren Bruder befragen.«
    »Sorry, Pech für Sie. Es braucht Geduld, Sinclair, und auch Zeit. Sie haben beides nicht mehr. Es kann sein, daß Sie meinen Bruder noch zu Gesicht bekommen, dann aber wird er nicht mehr so aussehen, wie Sie ihn sich vorstellen. Diese Nacht ist für uns entscheidend. Es ist die Nacht der Mutanten…«
    Ein flatterndes Geräusch erregte meine Aufmerksamkeit. Ich wußte nur, daß es von der rechten Seite her kam, und drehte den Kopf. Mein Blick fiel in das zweite Gewächshaus hinein, in dem sich die gleichen Beete verteilten wie im ersten. Auch dort gab es mehr dunkle Stellen als helle.
    Allerdings sah ich die Bewegungen dicht an den helleren Flecken und auch das Zittern der Blumen, wenn sie von einem Windzug gestreift wurden.
    Etwas flog über sie hinweg.
    Der Schatten kam.
    Janas Lachen klang schrill. »Jetzt, Sinclair, wirst du ihn sehen können. Denk an den Toten, denke daran, wie er aussieht.«
    Ich sah ihn.
    Er flog jetzt höher.
    Ein durch die Luft segelnder, sehr großer Rochen. Ein dunkles Dreieck, mit kleinen, zittrigen Augen und einer übergroßen Hufeisennase versehen. Das Gebilde war eine Fledermaus und zugleich eine Mutation. Ein Tier, das Blut wollte. Ein verfluchter Vampir, der allerdings nichts mit denen zu tun hatte, die zumeist auf meiner Liste standen. Abgesehen von Dracula II, der sich hin und wieder in eine Riesenfledermaus verwandelte und uns in dieser Gestalt schon des öfteren entkommen war.
    Das Tier flog nicht einmal

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