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1108 - Leichengasse 13

1108 - Leichengasse 13

Titel: 1108 - Leichengasse 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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daß eine dunkle Masse aus ihm hervordrang.
    Mir war klar, daß es um Sekunden ging.
    Ich brüllte den Namen der Frau, drehte mich wieder um und wollte Fay an mich reißen.
    Nein, das durfte nicht wahr sein! Verdammt, es ging alles daneben, denn auch die andere Wand zeigte eine Öffnung, die wesentlich breiter war. Aus ihr war die Masse schon hervorgequollen, und sie war so nahe an Fay heran, daß ich es nicht mehr schaffte, sie zurückzureißen. Tentakel mit klauenähnlichen Fingern hatten sie bereits gepackt und zerrten sie auf die Wand zu, um die junge Frau endgültig darin verschwinden zu lassen…
    ***
    Ich dachte nicht mehr an meine Waffen, ich wollte Fay Waldon nur retten und setzte dabei auf meine Kraft.
    Mit einem Satz übersprang ich das Bett. Fay war noch nicht völlig verschwunden. Wie ein lebendiges Gemälde malte sie sich an oder in der verdammten Wand ab. Sie schrie nicht, sie war steif wie eine Tote und wurde tiefer in das Gemäuer gezogen, das als festes Gebilde seinen Sinn verloren hatte.
    Die gesamte Zimmerwand war in Bewegung geraten. Die Steine brachen, die grüne Masse bekam die Oberhand, und sie löste sich dabei nicht auf, sondern veränderte sich.
    Zahlreiche kleine Tentakel entstanden und waren dabei, nach mir zu schlagen. Krallenhände mit gefährlichen Spitzen versuchten, mich zu bekommen. Ich hörte das Knirschen, das Brechen, ich nahm den alten Leichengeruch war und bewegte mich vor der Wand von einer Seite zur anderen hin und her. Ich suchte dabei noch immer nach einer Möglichkeit, an Fay heranzukommen und sie wieder in das Zimmer zurückzuholen.
    Das war nicht möglich. Die andere Kraft hatte sie bereits zu tief in ihre Welt hineingezerrt. Die Masse war dabei, Fay zu überspülen, und sie hatte jetzt die gesamte Wandbreite eingenommen. Das Mauerwerk war zerstört, aber es war trotzdem noch vorhanden, wie auch der Fußboden, der sich in meiner Nähe wellte.
    Dann riß er auf.
    Wie eine Fontäne wurde das grüne Zeug in die Höhe geschleudert und klatschte gegen die Decke.
    Bevor es zurück nach unten fallen konnte, wich ich aus, um über etwas Weiches zu stolpern, das aus dem weiterhin aufbrechenden Boden hervorgeschoben worden war.
    Der Körper eines Mannes lag vor mir. Ich schaute nicht hin, denn das grüne Zeug, das vor kurzem noch die Decke bedeckt hatte, schwang wie eine Peitsche herum und zielte nach mir.
    Leider zu gut, denn ich erhielt einen Stoß gegen den Rücken - und hatte dabei Glück im Unglück.
    Es hielt mich nicht fest, sondern schleuderte mich nach vorn. Direkt auf die Tür zur Küche zu, über deren Schwelle ich stolperte.
    Erst am Küchentisch fand ich Halt, fuhr herum und sah jetzt durch den viereckigen Ausschnitt in das andere Zimmer hinein, in dem die grüne Masse die Herrschaft übernommen hatte.
    Wie Schleim aussehend und trotzdem viel fester, hatte sie den Raum in Besitz genommen.
    Von Fay Waldon sah ich nichts mehr. Sie war von der Masse verschluckt worden. Aufgeben wollte ich nicht. Das Kreuz und die Beretta waren Waffen, mit denen ich den Vorgang möglicherweise stoppen konnte, aber etwas anderes kam mir zuvor.
    Die Masse hatte mir ein »Geschenk« mitgebracht. Was in der Tiefe verborgen gelegen haben mußte, war nun durch diese verdammte Kraft wieder an die Oberfläche gelangt.
    Ein zweiter Körper schwamm in diesem Zeug und wurde auf die Tür zugeschoben. Gleichzeitig hörte ich eine schrille Stimme, die nicht von dieser Welt zu stammen schien. Sie peinigte mich mit Worten, sie malträtierte mein Gehirn.
    »Ich kriege jeden! Jeden…«
    Dann schob sich der Körper in die Küche hinein. Er geriet in das Licht, und ich wußte auch, wer es war.
    Einer der vermißten Kollegen.
    Ich sprang über ihn hinweg, um mich der Masse zu stellen. Zum erstenmal gelang mir der Blick in das Zentrum. So etwas wie ein blasses Gesicht zeichnete sich darin ab. Riesig, in die Breite gezogen. Das Maul fiel besonders auf, denn es gleich einem sabbernden und auch schleimigen Schlund. Zugleich tanzten die Schatten über die Masse hinweg. Sie bestanden aus zahlreichen Fratzen, die an Scheußlichkeit kaum zu überbieten waren.
    Mit einem satten Geräusch zog sich das Wesen zurück. Das breite Gesicht verschwand. Die anderen Fratzen wurden ebenfalls zusammengedrückt, und die Wand, aus der das Monstrum in diese Welt hineingedrungen war, eignete sich hervorragend für einen Rückzug.
    Ich schoß noch einmal in die Masse hinein. Die Kugel wurde geschluckt, dann war das Monster weg und

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