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1108 - Leichengasse 13

1108 - Leichengasse 13

Titel: 1108 - Leichengasse 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschafft hatte, die Menschen zu manipulieren. Sie waren nicht mehr sie selbst, jetzt zählten sie als kriegerische Masse einzig und allein für ihn.
    Ich zog mich zurück. Es hatte keinen Sinn, zu versuchen, mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Sie würden mir nicht zuhören. Alles Menschliche schien aus ihnen entflohen zu sein. Sie waren nichts anderes als Marionetten.
    Ich stand wieder mitten in der Gasse. Es ging weiter, es mußte einfach weitergehen. Was ich bisher erlebt hatte, war nur ein Vorspiel. Andere Dinge würden folgen. Für mich war der Zeitpunkt gekommen, daß ich einfach auf das Monstrum wartete. Ich wollte es endlich zu Gesicht bekommen.
    Nicht nur am Rande. Das Zentrum war wichtig. Nur dort war der Götze verwundbar.
    Ich mußte über eine Schlußfolgerung lachen. Verwundbar - vielleicht, aber nicht durch mich, denn auf mein Kreuz konnte ich mich in diesem Fall nicht verlassen.
    Der alte Götze war da.
    Und er kam.
    Er meldete sich auf seine spektakuläre Art und Weise. Mit einem Gully hatte es quasi begonnen, und damit wurde es auch fortgesetzt. Ich erinnerte mich daran, mit welcher Mühe Fay und ich den Deckel wieder auf das Loch geschoben hatten. Jetzt passierte etwas, das auch mich in Gefahr brachte.
    Ein erster Gullydeckel flog in die Höhe!
    Ich hörte einen Knall, dann sah ich mit Entsetzen und weit geöffneten Augen, wie er wie ein Topfdeckel in die Luft flog, sich dort überschlug und die Höhe der ersten Etage erreichte.
    Er fiel wieder zurück und prallte wuchtig mit dem Rand auf. So hart, daß ich zusammenschrak und die Erschütterungen spürte, die der Aufprall verursachte.
    Der nächste Deckel wuchtete in die Höhe. Der übernächste auch. Es schien der anderen Kraft Spaß zu machen, mit ihnen zu spielen, und ich blieb nicht mitten auf der Straße stehen, sondern suchte Schutz an der Hauswand. Da hoffte ich, einen toten Winkel erreicht zu haben, in den der Gullydeckel nicht hineinfallen konnte.
    Vier Gullys gab es hier in der Leichengasse. Und genau vier Deckel waren in die Höhe geschleudert worden und wieder zurückgefallen.
    Ich wartete.
    Die Öffnungen waren geschaffen. Nicht ohne Grund. Der alte Götze wollte seine Lücken haben, um von überallher eingreifen zu können. Für mich stand fest, daß er den Weg aus der Tiefe finden würde.
    Ich versuchte, in eine der Öffnungen hineinzuschauen. Das gelang mir nicht, denn ich stand einfach zu weit entfernt. Meinen Platz an der Hauswand wollte ich trotzdem nicht verlassen. Dicht neben mir befand sich der Eingang, und aus einem Fenster sickerte Licht, das meine linke Seite anmalte.
    Die rechte blieb im Schatten.
    Nach den dumpfen Lauten hatte sich wieder die Stille ausgebreitet. Atemlos, gespannt und bedrückt.
    Bis ich die blubbernden und auch schleifenden Laute hörte. Sie drangen aus den Öffnungen, da war ich mir ganz sicher, und ich sah sehr bald, wie sich etwas aus der Tiefe nach oben schob und über die Öffnung hinwegquoll.
    Es war der Götze!
    Der dicke Schleim oder Teer. So ähnlich sah das Zeug aus, das sich nicht mehr aufhalten ließ. Mit einem lauten Blubbern kroch es aus dem Kreis hervor. Für einen Moment bildete sich eine Blase, die sehr schnell zerplatzte, und dann war es einfach nur die Masse, die sich um den Gully herum ausbreitete.
    Er war nicht der einzige Ausgang. Der Götze hatte auch die anderen drei benutzt. Er war einfach nicht zu stoppen. Er wollte beweisen, daß er der Herrscher der Leichengasse war.
    Überall kroch er hoch. Der Nachschub funktionierte. Um die Gullys herum bildeten sich die Teppiche, und aus ihnen hervor stiegen die Säulen allmählich in die Höhe.
    Sie sahen dick aus. Es waren regelrechte Stempel, zitternd und auch massig. Manchmal wedelten sie wie Arme, bevor sie zusammenknickten und sich mit der anderen Masse verbanden.
    Ich stand einfach nur da und staunte. Verdammt noch mal, ich wollte etwas tun, aber mir kam nicht der richtige Gedanke. Ich fühlte mich überfordert. Immer wieder suchte ich nach einem Ausweg.
    Es war rechts und links das gleiche. Der verdammte Schleim ließ sich nicht zurückhalten, und ich ging davon aus, daß die gesamte Gestalt des Götzen sich nicht länger unter der Erde halten würde.
    Sie kam jetzt hoch. Sie war nicht zu stoppen. Sie erlebte den wahnsinnigen Druck, und sie breitete sich immer mehr auf der schmalen Gasse aus. Es würde nicht mehr lange dauern, bis das Zeug auch mich erreichte. Ein Fluchtweg war die Tür neben mir. Dahinter lag die relative Sicherheit

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