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1109 - Die Stunde der Krieger

Titel: 1109 - Die Stunde der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Chrachrsar an Chrn und bat um Verhandlungen. Einigen Halberben wurde gestattet, an Bord etlicher Kommandoeinheiten der verschiedenen Verbände zu gehen. Sie verhandelten scheinbar friedlich, gaben sich kompromißbereit und zogen mit allerlei halb ausgegorenen Vorschlägen wieder von dannen. Kaum waren sie fort, da tauchten an Bord der Kommandoeinheiten Sechzehntelkrieger auf, die sich nun vorzugsweise auf Viertel- und Achtelerben stürzten. Drei der Schiffe wurden von Halberben übernommen. Zwei Schiffe, die vorher den Halberben gehört hatten, fielen dafür an die Gegenseite. Die Leute um Chrn hatten nämlich der Versuchung nicht widerstehen können und ihrerseits Kriegereier in die Beiboote der Unterhändler geschmuggelt.
    Während so der Kampf munter hin und her wogte, breitete sich auch unter den Heimatbesitzern zunehmende Uneinigkeit aus. Einige Unaussprechliche stellten fest, daß jenes Bruchstück, das sie für sich ergattert hatten, viel zu klein war, um irgend etwas damit anzufangen. Nachdem der Austausch von Kriegereiern einmal in Schwung gekommen war, gedachten diese benachteiligten Zeitgenossen nun, sich auf genau die gleiche Weise in den Besitz weiterer und nach Möglichkeit auch größerer Brocken zu setzen.
    Seitdem herrschte ein Wirrwarr, wie man ihn sich schlimmer gar nicht mehr vorstellen konnte. Die Produktion von Kriegereiern lief auf Hochtouren. Jeder Unaussprechliche, der auch nur die geringste Gelegenheit dazu sah, verbarg seine Nachkommen beim nächstbesten unliebsamen Nachbarn. Der mußte jedoch nicht unbedingt in einem anderen Raumschiff oder gar auf einem Heimat-Brocken sitzen, sondern er konnte ebensogut in der Kabine nebenan leben. Denn nicht nur die verschiedenen Verbände waren einander plötzlich feindlich gesinnt. Feinde waren auch die Halberben einerseits, sowie alle niederwertigen Unaussprechlichen andererseits. Feinde waren die Viertel- und Achtelerben. Feinde waren diejenigen, die bisher das Kommando an Bord eines Schiffes geführt hatten, und die anderen, die untergeordnete Arbeiten hatten verrichten müssen.
    Feinde waren mitunter sogar jene, denen es gelang, etwas frische Nahrung zu ergattern, während alle anderen sich mit Synthokeksen begnügen mußten.
    Und damit waren Treu und Glaube in der Flotte der Unaussprechlichen innerhalb einer erstaunlich kurzen Zeit abgeschafft worden. Daß es überhaupt noch Unterhändler gab, und daß diese bisweilen sogar in ein anderes Schiff oder in einen Trümmerbrocken gelangten, lag einzig und allein darin, daß die Gastgeber noch eine geringe Chance sahen, ihren Gästen einen Schwung Kriegereier mit auf den Weg zu geben.
    „Und was sagen die Armadamonteure dazu?" fragte Chrubchur fassungslos, denn die Zustände waren noch schlimmer, als er sie sich in seinen Visionen ausgemalt hatte.
    „Sie halten sich heraus", erwiderte Chrechram nüchtern. „Übrigens sind wir nicht mehr die einzigen Flammenlosen in unserem Volk."
    „Das ist interessant", bemerkte Chrubchur nachdenklich. „Wie viele gibt es außer uns?"
    „Ich weiß es nicht genau, aber es müssen Hunderte sein."
    Dabei waren natürlich die vielen Krieger nicht mitgerechnet.
    „Dann macht es dir jetzt nichts mehr aus?" fragte der Vollerbe vorsichtig.
    „Es ist irgendwie unangenehm", erklärte Chrechram. „Aber da ich jetzt weiß, daß es auch anderen so ergeht, und daß man nicht sofort sterben muß, wenn man seine Flamme verliert - nein, es macht mir nicht mehr allzu viel aus. Ich fürchte mich lediglich vor dem Augenblick, in dem das Armadaherz sich wieder meldet. Ich weiß nicht, was dann mit uns geschehen wird. Vielleicht gibt man uns neue Flammen - aber vielleicht verbannt man uns auch, oder man bringt uns um."
    „Meine Erzeuger haben mir beigebracht, daß das Armadaherz um das Wohl der Armadisten besorgt ist", bemerkte Chrubchur. „Ich glaube daher nicht, daß man uns töten wird."
    „Das mit dem Armadaherzen mag stimmen", sagte der Flammenlose nachdenklich. „Ich bin durchaus bereit, zu glauben, daß es sich um das Wohl der Armadisten kümmert. Aber heißt das auch das Wohl jedes einzelnen Armadisten? Wenn ich mir überlege, wie riesengroß die Endlose Armada ist, dann kann ich mir das beim besten Willen nicht vorstellen. Das Armadaherz kann einfach nur die Gesamtheit im Auge haben. Und in dieser Gesamtheit sind wir Flammenlosen Wesen, - die aus dem Rahmen fallen. Außerdem scheint es, als ob man bei anderen Völkern genau dieselben Probleme hätte."
    „Es gibt also

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