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1109 - Die Stunde der Krieger

Titel: 1109 - Die Stunde der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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offensichtlich ohne Rücksicht auf ästhetische Standpunkte oder eine gewisse Systematik vorgegangen. Wer diese Schiffe sah der konnte nur zu einem Schluß kommen: Hier hatte man es mit einem Volk zu tun, dem es völlig egal war, wie es sich nach außen hin präsentierte. Wenn es überhaupt eine Richtschnur gab, an die die planet people sich beim Ausbau ihrer Raumschiffe gerichtet hatten, dann war es das zur Zeit des Anbaus herrschende Bedürfnis nach mehr bewohnbarem Raum gewesen. Wo immer zusätzliche Räumlichkeiten gebraucht wurden, kam eine neue Kuppel, ein Turm, eine Halle oder was auch immer hinzu.
    Auf diese Weise gerieten die Schiffe der planet people zu derart unregelmäßigen Gebilden, daß jeder Posbi seine Freude daran gehabt hätte Diese geradezu chaotisch anmutende Bauweise zeigte sehr deutlich, wo die Flotte der planet people begann, und wo sie aufhörte. Wollte man dagegen nach den Positionen der einzelner Schiffe urteilen, dann hatte man nicht nur eine Flotte vor sich, sondern deren Dutzende.
    Die Schiffe der planet people bildeten Gruppen und Grüppchen, die so sorgsam voneinander Abstand hielten, als befänden sie sich allesamt im Kriegszustand miteinander. Im Zentrum jeder einzelnen Gruppierung befand sich jeweils ein Gebilde, das noch unregelmäßiger als die Schiffe selbst geformt war. Eine solche Raumschiffgruppe samt Zentrum war der BASIS so nahe, daß man Einzelheiten ausmachen konnte, und man stellte erstaunt fest, daß es sich bei dem zentralen Körper ohne jeden Zweifel um eine Art Trümmerteil handelte.
    „Was hat das zu bedeuten?" wollte Perry Rhodan von dem cygridischen Kommandanten wissen.
    Jercygehl An kratzte sich vorsichtig den Fettbuckel.
    „Ich nehme an, daß ihr Planet auseinandergefallen ist", sagte er.
    Rhodan warf dem neben ihm stehenden Ortungsspezialisten einen fragenden Blick zu. Der Mann hob ratlos die Schultern.
    „Soll das heißen, daß die planet people einen Planeten mit sich geführt haben?" erkundigte Rhodan sich.
    „Es war kein echter Planet", erklärte Jercygehl An. „Sie haben ihn sich selbst gebaut - jedenfalls habe ich das gehört. Sie haben Wracks und Asteroiden und alles mögliche eingefangen, es zusammengesetzt und mit Goon-Blöcken angetrieben."
    „Daraus sollte man wohl schließen, daß sie mit dem Leben in der Endlosen Armada nicht restlos einverstanden waren", vermutete Perry Rhodan. „Sie sehnten sich nach einem planetengebundenen Leben, und da sie es nicht bekommen konnten, schufen sie sich eine Ersatzwelt."
    „Ich weiß nicht viel von diesem Volk", sagte der Cygride bemerkenswert gleichgültig. „Aber sie gehören zur Armada, und sie sind Armadisten."
    „Im Gegensatz zu uns!"
    Jercygehl An reagierte nicht auf diese Bemerkung.
    „Ihr Planet bedeutete ihnen sehr viel", sagte er ruhig. „Sie nannten ihn Heimat."
    Perry Rhodan fühlte sich seltsam berührt.
    Heimat - einen schlichteren und zugleich bedeutungsvolleren Namen hätten die planet people ihrer Kunstwelt kaum geben können. Gleichzeitig erhielt auch der altenglische Begriff, den die Übersetzer für den Namen dieses Volkes gewählt hatten, eine tiefe Bedeutung. Man hätte viele Wörter gebraucht, um diesen kurzen Begriff in Interkosmo zu übersetzen, samt seinem Symbolwert.
    Gleichzeitig empfand Rhodan tiefes Mitleid mit den planet people, und er wünschte sich, ihnen helfen zu können. Wenn diese Wesen eine so große Sehnsucht nach ihrem Heimatplaneten empfanden, daß sie den reichlich aussichtslosen Versuch wagten, sich mitten in der Endlosen Armada einen Ersatz zusammenzubauen, dann war die Armada gewiß nicht der richtige Platz für sie. Da sie aber Armadisten waren, würden sie bleiben und es wieder versuchen. Es war jedoch sehr fraglich, ob sie die Bruchstücke ihrer Heimat jemals wieder zusammenfügen konnten.
    Es schien nicht so, als wäre irgend jemand aus der Endlosen Armada bereit, den planet people zu helfen. Selbst die Armadamonteure hielten sich offenbar heraus.
    „Wir werden erst einmal Kontakt zu den planet people aufnehmen", entschied Rhodan. „Wir brauchen genaue Angaben. Wir müssen wissen, wie groß Heimat war, in wie viele Teile die Kunstwelt zersprungen ist, welche technischen Mittel den Fremden zur Verfügung stehen, und so weiter."
    „Ich werde ein paar Experten auf das Problem ansetzen", erklärte Waylon Javier. „Was den Kontakt zu den planet people angeht - da kommt ein Beiboot auf uns zu, und mehrere größere Einheiten nehmen Kurs auf

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