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1109 - Hexenspiele

1109 - Hexenspiele

Titel: 1109 - Hexenspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sein.«
    »Haben wir einen Fehler begangen?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Vielleicht über Rosy.«
    Das Gespräch schlief ein, weil keiner von ihnen eine konkrete Antwort geben konnte. Außerdem hatten sie ihr Ziel erreicht.
    Es war das kleine Haus!
    Wirklich nur eine Hütte. Ein besserer Unterstand. An der linken Seite offen, an der rechten geschlossen. Dort befand sich auch die Eingangstür, die eine Lücke in die dicke Bohlenreihe riß und mit einem modernen Schloß gesichert war.
    Lou Gannon lenkte den Wagen neben den Unterstand und stieg aus. Auch Melissa und Lara verließen das Fahrzeug. Auch jetzt blickten sie sich zunächst um und wollten dabei herausfinden, ob sich etwas verändert hatte.
    Nein, es war wie immer.
    Der Geruch der frischen Blätter. Die Feuchtigkeit, die vom moosigen Boden in die Höhe stieg. Der Schutz der Bäume, deren Dächer bereits grün geworden waren, zu dieser nächtlichen Stunde aber sehr schwarz aussahen.
    »Soll ich mitkommen?« fragte Gannon.
    »Ja, wir brauchen dich.«
    Lou grinste. Seine Augen leuchteten dabei auf. »Meint ihr, daß er mich annimmt?«
    Lara streichelte über seine Wange. »Bestimmt. Er wird dich übernehmen, er weiß, daß du viel für uns bedeutest. Danach wirst du mit seiner Kraft ausgestattet losgehen und all unsere Probleme für uns erledigen. Ist das ein Wort?«
    »Ja - endlich.«
    Melissa hatte nichts gesagt. Erst als Gannon außer Hörweite war, flüsterte sie Lara zu: »Du willst es wirklich darauf anlegen?«
    »Sicher. Was soll ich denn tun? Lou ist unser Helfer. Er vertraut uns völlig. Er ist fasziniert von der Gestalt des Teufels. Schon oft hat er gesagt, daß er seinen Geist gern in seinem Körper sehen würde, und das können wir jetzt ausnutzen.«
    »Stehen deine weiteren Pläne schon fest?«
    Lara schüttelte so heftig den Kopf, daß ihr langer Zopf von einer Seite zur anderen schlug. »Nein, nicht im Detail. Wenn der Teufel ihn annimmt, werden wir ihn allein agieren lassen.«
    »Ich bin gespannt.«
    »Ich ebenfalls.«
    Lou Gannon hatte das Schloß geöffnet. Er drückte die schmale Tür nach innen und betrat als erster die Hütte. Ein ungewöhnlicher Geruch wehte ihnen entgegen. Er war nicht klar zu definieren. Der Geruch stammte nicht von dieser Welt. Er war kalt, er war klebrig, und er roch nach Verbranntem, als wäre er selbst durch die Ritzen der Höllenmauer nach außen gedrungen.
    »Mach Licht, Lou!«
    Gannon kam Laras Aufforderung nach. Er holte ein Zündholz hervor, riß es an, und im Flackerlicht erschien der Umriß einer Kerze.
    Sehr schnell bekam der Docht Nahrung. Dann nahm Gannon die Kerze in die Hand und ging durch den einen Raum. Er wußte genau, was er zu tun hatte. Viermal führte er die Flamme an flache Schalen heran, die auf dünnen Stäben standen. Der Inhalt entzündete sich mit einem leisen Plopp, und sofort darauf schossen Flammenzungen in die Höhe, die ein kaltes bläuliches Licht abgaben, das nicht einmal in seinem heißen Innern einen roten Kern aufwies.
    Die vier Lichtquellen reichten aus, um den kahlen Raum zu erhellen. Nein, so kahl war er nicht, denn es gab einen Gegenstand, der genau in der Mitte stand.
    Der große schwarze Kessel bestand aus Metall und war an den Außenseiten mit dicken Nägeln gespickt, die nur darauf warteten, etwas aufspießen zu können. Der Widerschein der Flammen wehte auch über den Kessel hinweg und tauchte ebenfalls in ihn hinein, so daß der Inhalt zu sehen war.
    Er bestand aus einer dunklen Flüssigkeit, die ruhig, wie die Oberfläche eines Spiegels, dalag. Keine Welle kräuselte sie, und sie gab auch keinen Geruch ab, sondern etwas anderes.
    Es war eine kaum zu beschreibende Kälte, die aus dem Kessel hervorstieg. Nicht zu vergleichen mit der einer strengen Winternacht. Diese Kälte mußte anders beschrieben werden.
    Es war die Kälte der Hölle. Die Gefühllosigkeit, die der Teufel an sich hatte. Auch Menschen die ihm sehr nahestanden, verströmten die Kälte, die auch manchmal als »unnahbar« beschrieben wurde.
    Lara und Melissa liebten diese Atmosphäre. Was andere Menschen abstieß, bedeutete für sie das höchste Glück. Genau diese Flüssigkeit, die wie ein Spiegel wirkte, war für die beiden Hexen der Einstieg zu ihm. Das Tor zum Paradies der Hexen, wie sie es einmal getauft hatten.
    Melissa wandte sich an ihren Leibwächter. »Du weißt, was du zu tun hast?«
    »Ja!« hauchte er voller Demut.
    »Du bist heute sehr wichtig. Wir werden versuchen, daß dich der Teufel als

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