1109 - Hexenspiele
Opfergabe annimmt.«
»Ich freue mich darauf.«
»Und wenn er dich tatsächlich für würdig befunden hat, dann wird sich auch dein Leben ändern. Dann wirst du für ihn zu einem Vertreter werden und ein Teil unseres Trios sein.«
Lou Gannon lächelte glücklich. »Zieh dein Hemd aus!«
»Ja, sofort.«
Die beiden Frauen kümmerten sich wieder um sich selbst. Für Gannon hatten sie keinen Blick mehr.
Nicht nur er zog sich aus, auch die beiden Hexen begannen damit.
Sie streiften sich gegenseitig die Kleidung von den Körpern. Sie taten es langsam und mit viel Genuß. Dabei streichelten und küßten sie sich auf die Wangen, auf die Stirn und dicht über den Brüsten, wo die beiden Teufelsmale nicht zu übersehen waren.
Dreieckige Fratzen mit heraushängenden und an den Enden nach oben geschlagenen Zungen. Dazu die schmalen Augen, die harten und kantigen Nasen, die breiten Mäuler.
Für das Auge eines normalen Menschen konnten sie nur widerlich sein. Nicht aber für die beiden Nackten, die sich einfach nicht daran satt sehen konnten und immer wieder mit ihren Fingerkuppen darüber hinwegstrichen.
»Du bist so schön«, flüsterte Lara und küßte Melissa auf den Mund.
»Du auch.«
Lara lachte leise. »Wir sind beide schön, und diese besondere Schönheit hat uns der Teufel gegeben.« Mit der Fingerkuppe des rechten Zeigefingers zeichnete sie den Umriß der Teufelsfratze nach, wobei ein glückliches Lächeln ihren Mund umspielte. »Es ist warm, Melissa. Spürst du es auch?«
Der Teufel will uns. Sein Gesicht strahlt bereits die Botschaft aus. Wir sollten nicht mehr länger warten.
»Ich bin auch dafür.«
Beide drehten sich dem Kessel zu. Wer die beiden nackten Frauen im kalten Licht stehen sah, der hätte sie tatsächlich für Zwillinge oder zwei schöne marmorne Statuen halten können. Sie waren perfekt gewachsen. Ihre Brüste standen straff vor und waren nicht zu groß, nicht zu klein. An ihren Körpern zeichnete sich kein Fett ab, die Bäuche waren flach, und ihre Oberschenkel wirkten so straff wie die von Tänzerinnen.
Hand in Hand standen sie zusammen, während Lou Gannon seinen Platz bereits eingenommen hatte.
Er kniete vor dem Kessel und trug nur noch seine Hose. Der Oberkörper war nackt, sogar die Schuhe hatte er ausgezogen. Er wollte sich dem Höllenherrscher so präsentieren, wie er es wollte. Auch auf seiner Brust leuchtete das Sigill, und es war größer als das der beiden Frauen, die dicht vor dem Beginn ihrer Hexenspiele standen.
Rechts neben Gannon lag der Dolch mit seiner kurzen und leicht gekrümmten Klinge.
Melissa löste sich von ihrer Freundin und bückte sich nach der Waffe. Gannon drehte nicht einmal den Kopf, um hinzuschauen. Er wußte genau, was er zu tun hatte.
Melissa hob die Waffe an. Die Klinge schimmerte ebenso blank wie die Oberfläche der Flüssigkeit im Kessel.
Wieder lächelte sie ihrer Freundin zu und hielt den Dolch dabei vor ihr Gesicht.
»Bereit?«
»Ja.«
»Soll ich zuerst?«
»Bitte.«
Melissa streichelte noch einmal die Wange der anderen, dann nahm sie die Waffe und führte sie langsam an die Brust der intimen Hexenfreundin heran.
Lara Lane stand unbeweglich. Die Augen hielt sie halb geschlossen. Sie erwartete den Beginn des Rituals und steckte voller Vorfreude, die sich bei ihr auch äußerlich bemerkbar machte, denn über den Körper hatte sich eine Gänsehaut gelegt.
Melissa stach mit dem Messer zu.
Blut quoll aus der Wunde und rann auf die Klinge, die noch immer den Körper berührte. Lara schaute zu. Sie bewegte sich auch nicht, als Melissa sich umdrehte und auf den Kessel zuging. Die wenigen Tropfen Blut hatten sich zu einem einzigen zusammen, gefunden, der sich von dem Untergrund der Klinge wie eine große Perle abhob, die dann, als Melissa den Dolch drehte, über die Kante hinwegrutschte und in den Kessel fiel.
Er tropfte auf die Oberfläche. Leichte Wellen entstanden, die sich zu den Rändern hin ausbreiteten, aber der Tropfen selbst blieb zusammenhängend. Er löste sich nicht auf. Wie ein kleiner Stein glitt er in die Tiefe und damit dem Grund entgegen.
Melissa war zufrieden. Sie übergab Lara das Messer mit einer schon feierlichen Geste und stellte sich mit locker herabhängenden Armen hin.
Lara tat bei ihr das gleiche wie Melissa zuvor bei ihr. Sie schabte die Haut auf und fing das herausquellende Blut mit der Messerklinge ab. Danach drehte sie sich ebenso langsam dem Kessel entgegen, ließ die Waffe für einen Moment darüber
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