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111 - Wenn das Grauen sich erhebt

111 - Wenn das Grauen sich erhebt

Titel: 111 - Wenn das Grauen sich erhebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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meinen Eltern gehen. Aber was machst du?«
    Mirjana begab sich geistesabwesend zu ihrem Bett und ließ sich darauf nieder.
    »He! Ich rede mit dir, falls du das nicht merken solltest!« sagte Grace Morton ärgerlich.
    Mirjana Marell blinzelte und schaute die Freundin an. »Mach dir keine Sorgen.«
    »Du machst mir Spaß«, ereiferte sich Grace. »Dies ist unsere letzte Nacht auf Black Manor, und du sagst, ich soll mir keine Sorgen machen. Meine Mutter wird Zeter und Mordio schreien, mein Vater wird mich ohrfeigen - aber Mirjana Marell sagt: Mach dir keine Sorgen, Sehr schön.«
    »Wir werden dieses Internat nicht verlassen«, erwiderte Mirjana.
    »Willst du etwa gegen Miß Sheenes Willen hierbleiben? Wie stellst du dir das vor? Wenn sie sagt, daß wir gehen müssen, haben wir unsere Koffer zu packen.«
    »Sie wird das nicht von uns verlangen. Du kannst dich darauf verlassen, Grace«, sagte Mirjana.
    »Also langsam denke ich… Bitte nimm es mir nicht übel, Mirjana… Aber ich glaube allmählich, daß du nicht ganz richtig tickst Du behauptest, im verbotenen Trakt gewesen zu sein, während ich dich hier im Bett liegen sah. Du prophezeist unmögliche Dinge und erwartest auch noch, daß ich sie glaube…«
    »Miß Sheene wird uns nicht hinauswerfen«, sagte Mirjana bestimmt und zog ihren Schlafrock aus.
    Grace Morton entkleidete sich ebenfalls und legte sich ins Bett. Mirjana löschte das Licht.
    Sie lag auf dem Rücken, hatte die Hände unter den Kopf geschoben und schaute zur Zimmerdecke.
    Ihre Gedanken beschäftigten sich mit der Leiterin des Geister-Internats.
    Sie ist… wie Mutter! dachte Mirjana. Ja, sie ist wie Sandra Marell! Und sie ist wie ich - deshalb wird sie mich nicht fortschicken. Sie wird morgen mit mir reden. Sie wird keine Geheimnisse vor mir haben. Ich werde viele Dinge erfahren - über den Geistermann, über Miß Sheene, über Mutter und über mich. Blair Sheene weiß, wer ich bin. Sie wird es mir verraten. Ich bin sicher, daß sie mir all das sagen kann, wozu Sandra Marell nicht mehr in der Lage war. Sie ist nicht gegen mich. Sie ist meine Freundin. Wir sind auf irgendeine geheimnisvolle Weise miteinander verbunden… verwandt!
    ***
    In Tucker Peckinpahs Haus herrschte Krisenstimmung, als ich mit Boram eintrat. Selten sah man Cruv so niedergeschlagen. Der Gnom litt schrecklich unter Tuvvanas Entführung.
    Der Industrielle drückte mir die Hand. Dem weißen Vampir nickte er nur zu. Es war nicht ratsam, Boram die Hand zu geben, denn das Nessel-Gift, aus dem er bestand, brannte höllisch, und jeder, der mit ihm in Berührung kam, verlor Kraft an ihn.
    »Danke, Tony, daß Sie sofort gekommen sind«, sagte Tucker Peckinpah. »Obwohl Sie eine Verschnaufpause dringend nötig hätten. Das sieht man Ihnen an.«
    »Immerhin geht’s um Tuvvana«, sagte ich.
    Cruv atmete schwer aus. Der Kleine hatte mein ganzes Mitgefühl.
    »Wir machen uns große Sorgen um sie«, sagte Peckinpah, nahm die Zigarre - ohne die er nur ganz selten anzutreffen war - aus dem Mund und betrachtete die Glut.
    Ich hatte den Verdacht, daß er sogar im Schlaf rauchte. Ich, ein passionierter Nichtraucher, hatte es aufgegeben, ihm das Rauchen, abgewöhnen zu wollen. Man kann auch keiner Kuh das Fliegen beibringen.
    »Möchten Sie etwas trinken, Tony?« fragte der Industrielle, Er wies einladend auf die Hausbar, und ich bediente mich selbst.
    Nach dem ersten Schluck bat ich um eine gründliche Information. Bislang wußte ich nicht mehr, als daß Tuvvana verschwunden war und daß Peckinpah befürchtete, der weibliche Gnom könnte einem unserer schwarzen Feinde in die Hände gefallen sein.
    »Sie hatte heute wieder Klavierunterricht«, sagte der Industrielle. »Und auf dem Rückweg…«
    »Ich hätte sie zum Unterricht bringen und danach wieder abholen sollen«, unterbrach ihn Cruv gedankenverloren, »Ich schlug ihr das auch vor, aber sie wollte es nicht. Ich hätte darauf bestehen müssen.«
    »Du konntest nicht wissen, daß ihr etwas zustößt«, tröstete ich den Gnom.
    »Jedes Mitglied der Ballard-Crew schwebt in einer latenten Gefahr«, erwiderte Cruv. »Dem hätte ich Rechnung tragen müssen. Tuvvana war ja nicht einmal bewaffnet.«
    »Ich wollte ihr eine Derri nger- Pistole schenken«, sagte Tucker Peckinpah. »Sie nahm sie nicht an. ›Mir wird schon nichts passieren‹, sagte sie nur. Sie war stets voller Optimismus.«
    »Wieso glaubt ihr, daß sie einem Dämon in die Hände fiel?« fragte ich.
    »Sie rief an…« sagte Cruv

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