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111 - Wenn das Grauen sich erhebt

111 - Wenn das Grauen sich erhebt

Titel: 111 - Wenn das Grauen sich erhebt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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kam ein Mädchen an ihm vorbei. Sie blieb kurz stehen, redete mit dem jungen Mann, der bestimmt keine behördliche Genehmigung für seine Tätigkeit besaß. Die beiden wurden sich rasch handelseins, und das Mädchen ging weiter.
    »Hast du dich mit dem Knaben unterhalten?« fragte ich den Gnom. »Er könnte etwas gesehen haben.«
    Cruv schüttelte den Kopf, »Als ich zum erstenmal hier eintraf, war er nicht da.«
    »Er kann weiter unten oder weiter oben gestanden haben«, sagte ich. »Los, komm. Wir reden mal mit ihm,«
    »Das wird nichts bringen, Tony!«
    »Sei doch nicht immer so pessimistisch. Der Kerl, der Tuvvana verschleppte, kann zurückgekommen und dem jungen Mann aufgefallen sein. Oder hast du eine bessere Idee?«
    Hatte er nicht, deshalb begleitete er mich zu dem Straßenhändler. Auf dem schwarzen Tuch lagen dünne Silberringe und Ketten mit den gängigsten Namen, aus Silberdraht gebogen.
    Der junge Mann musterte uns argwöhnisch, denn er vermutete richtig, daß wir ihm nichts abkaufen wollten. Bevor wir etwas sagen konnten, hob er die Hände und bemerkte: »Wenn Sie meine Lizenz sehen wollen, muß ich Sie enttäuschen, Gentlemen, ïch besitze kei, ne. Dafür besitze ich eine«, gab ich zurück und zeigte ihm meinen Ausweis, der ihm verriet, daß ich Privatdetektiv war.
    »Abgesehen davon, daß ich illegalen Handel betreibe - der Staat wird’s verschmerzen -, habe ich eine büttenweiße Weste«, sagte der Straßenhändler.
    »Unter dem schwarzen T-Shirt«, bemerkte ich trocken.
    »Genau«, bestätigte der junge Mann. Ich steckte meinen Ausweis ein, stellte Cruv vor und fragte den Straßenhändler nach seinem Namen.
    Er hieß Stew Anderson, kam aus Liverpool und war Kunststudent. Zur Zeit trampte er durch England, und sein nächstes Ziel sollte Frankreich sein, wie er uns erzählte.
    »Wie läuft das Geschäft, Mr. Anderson?« erkundigte ich mich.
    »Könnte besser gehen. Ich habe mich wohl für den falschen Standort entschieden, aber das läßt sich ändern. Ich bin beweglich«, sagte Stew Anderson.
    »Wie lange sind Sie schon hier?« wollte ich wissen, Er kratzte sich den Bart. »Etwa drei Stunden. Warum fragen Sie?«
    »Drei Stunden?« warf Cruv ein. »Das kann nicht sein. Ich war vor etwa einer Stunde schon mal hier. Da habe ich Sie nicht gesehen.«
    »Ich war kurz weg«, sagte Anderson. Er wies auf den Schmuck. »Das Zeug nahm ich natürlich mit, sonst hätte es einen Liebhaber gefunden. Es gibt mehr Diebe als Bürgermeister auf der Welt.« Er grinste, schien stolz zu sein auf diese Bemerkung, die er für besonders geist reich hielt. »Ich habe Sie beobachtet. Sie haben sich die Telefonzelle angesehen.« Er schien den Grund dafür zu kennen.
    »Was haben Sie sonst noch beobachtet, Mr. Anderson?« fragte ich.
    »Möchten Sie sich nicht zuerst mein Angebot ansehen, Mr. Ballard? Vielleicht ist etwas dabei, das Ihnen gefällt. Ein kleines Mitbringsel für Ihre Frau.«
    »Ich bin nicht verheiratet«, sagte ich. »Aber Sie haben eine Freundin. Wie ist ihr Vorname?«
    »Vicky«, antwortete ich.
    »Eine Vicky kann ich Ihnen nicht anbieten. Wie wär’s mit Viktoria?«
    »Sie möchten wohl, daß sich meine Freundin von mir trennt«, sagte ich.
    Ich hatte Stew Anderson aber bereits begriffen. Er stand nicht zum Vergnügen hier. Selbst wenn er noch so billig reiste, kostete das immer noch Geld.
    Um ihn zu gewinnen, drückte ich ihm zwanzig Pfund in die Hand. Seine Augen strahlten wie Wunderkerzen am Weihnachtsbaum.
    Er wies wieder auf den Schmuck. »Was möchten Sie dafür haben. Mr. Ballard?«
    »Nichts. Jedenfalls keinen Filigranschmuck. Sie werden mir für das Geld erzählen, was Sie gesehen haben«, sagte ich. »Ich rate Ihnen, mich zufriedenzustellen, sonst nehme ich Ihnen das Geld wieder weg.«
    »Sie suchen die Kleine, nicht wahr?« fragte Stew Anderson unvermittelt. Er zeigte auf Cruv. »Sie ist etwa so groß wie er. Ich dachte zuerst, sie ware ein Kind…«
    »Sie ist Mr. Cruvs Freundin«, sagte ich hastig.
    »Was ist passiert?« fragte der Gnom erregt. »Was ist Tuvvana zugestoßen?«
    »Na ja, die Kleine kam angeflitzt und verschwand in der Telefonzelle«, erzählte der Straßenhändler.
    »Sie war vor jemandem auf der Flucht«, sagte Cruv rasch. »Haben Sie den Kerl gesehen?«
    »Ich denke, ich erzähle Ihnen die Geschichte der Reihe nach«, erwiderte Stew Anderson. Er ließ die Banknote an seinem Ohr knistern und grinste. »Dieses Geräusch ist Musik für mich, Mr. Ballard.«
    »Würden Sie die

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