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1110 - Killer-Katzen

1110 - Killer-Katzen

Titel: 1110 - Killer-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kannte sie in diesem Zustand. In der Leichengasse war es kaum anders gewesen.
    »Tut mir leid«, flüsterte sie, bemüht, nicht auf den Inhalt der Karre zu blicken, »aber ich konnte nicht anders.«
    »Ist schon okay.«
    »Was ist das, John?«
    »Er heißt Max.«
    »Und weiter?«
    »Ich denke, daß es ein Hund ist oder gewesen ist.«
    »Wer tut so etwas?«
    »Keine Ahnung.«
    Daniel hatte zugehört. Er kam noch näher auf uns zu und blieb zwischen unseren beiden Stühlen stehen. Sein Blick verlor sich. Er sammelte seine Worte und gab uns eine Antwort, die uns beide erstaunte. »Das waren die Katzen!« flüsterte er. »Das sind die Killer-Katzen gewesen. Ich weiß es, viele andere wissen es auch, aber sie tun nichts. Sie haben einfach Angst davor.«
    »Katzen?« wiederholte ich.
    Er nickte verkrampft.
    Ich wollte es nicht wahrhaben und deutete ein leichtes Kopfschütteln an. »Wie ist das möglich, daß Katzen so etwas tun? Ich meine, normalerweise sind Hunde immer stärker. Sie müssen ja zu mehreren deinen Max überfallen haben.«
    »Das weiß ich nicht.« Er schaute auf den grausigen Inhalt. »Ich habe ihn nur gefunden. Er war plötzlich weg. Am Bach lag er dann unter dem Gestrüpp.«
    »Was wolltest du jetzt tun? Warum bist du hergekommen?«
    »Er muß doch begraben werden.«
    »Klar, stimmt. Wo sollte das geschehen?«
    »Hier.« Daniel hob den rechten Arm und zeigte damit auf das Haus. »Dahinter, wo noch ein paar Obstbäume stehen. Da hätte ich Max dann begraben.«
    »Du allein? Hast du deinen Eltern nichts gesagt?«
    »Nein. Es war auch mein Hund.«
    »Kennst du hier Mrs. Brown?«
    »Sie ist meine Tante.«
    »Ah ja, das ist etwas anderes. Ich kann mir denken, daß sie Fragen gestellt hätte.«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Soll ich dir helfen, Daniel?«
    »Nein, John, danke. Es war mein Hund. Ich hole mir aus dem Schuppen eine Spaten. Ich mache das selbst. Das kenne ich. Zu Hause habe ich auch schon den Garten umgegraben.« Er bückte sich und umfaßte den Griff der Führstange. Danach ging er weiter, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Wir schauten ihm schweigend nach, bis er hinter dem Haus verschwunden war.
    Fay brach das Schweigen und lachte auf. »Ich packe es nicht, John, nein, ich kann es nicht begreifen!« Sie schlug gegen ihre Stirn. »Das ist Wahnsinn!«
    »Irgendwie schon.«
    »Ich… ich… konnte nicht anders, als ich die blutige Masse sah. Der Hund ist regelrecht zerfetzt worden. Von einer Katze, John?« Sie sah mich skeptisch an.
    »Hat er gesagt.«
    »Kannst du das glauben?«
    »So lange, bis wir das Gegenteil erfahren haben. Wir müssen erst mal abwarten.«
    »Was heißt das? Willst du dem Fall nachgehen?«
    »Nun ja, einige Fragen kann man mir nicht verwehren. Normal scheint mir das nicht zu sein. Eine Katze, die einen Hund regelrecht zerfleischt?«
    »Wenn es eine Katze war. Ehrlich gesagt, so recht daran glauben kann ich nicht. Für mich hat sich das angehört wie ein schlimmes Märchen. Aber das ist es wohl nicht gewesen.«
    »Davon müssen wir ausgehen.«
    Ich wollte aufstehen, aber Fay hielt mich zurück. »Wohin willst du denn gehen?«
    »Zu Mrs. Brown.«
    »Meinst du, sie weiß mehr?«
    »Ich werde sie fragen?«
    Fay Waldon schaute mich ernst an. »Einen Moment noch, bitte. Ich weiß ja, daß ich dir keine Vorschriften machen kann, aber sollten wir nicht überlegen, ob wir nicht besser fahren und an einem anderen Ort übernachten?«
    »Warum?«
    »Ich fühle mich hier unwohl. Wenn das stimmt, was der Junge gesagt hat, dann kann es doch nicht mit rechten Dingen zugehen, finde ich. Wo Katzen Hunde töten, ist die Welt nicht mehr in Ordnung.«
    Ich beruhigte sie. »Es wird für alles schon eine Erklärung geben, glaube ich. Möglicherweise erfahre ich von Gisela Brown mehr darüber. Ich komme gleich zurück.«
    »Ja, dann warte ich.«
    Durch das Spiel aus Licht und Schatten, zudem umschmeichelt von der warmen Luft, ging ich auf die Tür des Gasthauses zu, die nicht geschlossen war. Ich war auch verwundert darüber, daß sich Gisela Brown nicht gezeigt hatte, obwohl sie sicherlich eine Zeugin gewesen war. Die warme Luft blieb, aber sie kam mir plötzlich verändert vor und war ungewöhnlich kühl geworden…
    ***
    Fay Waldon war allein zurückgeblieben. Der Platz am Tisch, mochte sie ihn zuvor noch so gemocht haben, gefiel ihr plötzlich nicht mehr. Zu starke Eindrücke hatte die Ladung der Karre hinterlassen, und auch die Sonne kam ihr nicht mehr so warm vor. Im Glas schwappte noch Bier,

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