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1111 - Der Maskenmann

1111 - Der Maskenmann

Titel: 1111 - Der Maskenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber sie blieb sitzen und war auch nicht in der Lage, nur ein Wort zu sagen. Ihr Magen schien sich mit Säure gefüllt zu haben, und ein Schwindelgefühl hatte sie erfaßt.
    Er hatte den Kopf wieder gedreht und nach vorn gebeugt. Melody selbst sah nichts, weil Davids Gestalt einen Teil des Fensters ausfüllte. Aber er mußte die Kugeln gesehen haben. So etwas sagte man nicht zum Spaß oder nur, um sie zu erschrecken.
    »Wo sind sie denn?«
    »Komm her, bitte.«
    Melody ging wie auf den berühmten Eiern. Sie war eine schlechte Schauspielerin. Hoffentlich merkte David nicht, daß sie etwas wußte, aber er sah ihr nicht entgegen, sondern nur nach vorn, wo der Garten eingehüllt in die nächtliche Dunkelheit lag.
    Beide standen jetzt wieder dicht beisammen. »Ich… ich… sehe nichts«, flüsterte sie. »Wo hast du sie denn entdeckt, die roten Kugeln?«
    »Bei den Tannen.«
    »Und?«
    »Nichts und. Sie schwebten in Kopfhöhe. Wie bei einer Gestalt, die ihre Augen ausgetauscht hat.«
    Melody sagte nichts und biß sich auf die Unterlippe. Wenn du wüßtest, wie nahe du der Wahrheit gekommen bist, dachte sie, aber kein Wort drang aus ihrem Mund.
    »Ich sehe nichts.«
    »Warte ab, Melody. Vielleicht kehrt er ja zurück.«
    »Unsinn, du hast dich getäuscht.«
    David sah sie von der Seite her an. »Wenn ich mich getäuscht habe, ist mit dir das gleiche passiert. Dann nehme ich dir diese roten Blutkugeln auch nicht ab.«
    »Gut, dann haben wir uns beide geirrt.«
    »Hört sich schon besser an.«
    »Was willst du jetzt tun?«
    David Cole lachte leise. »Ich bin zwar offiziell nicht im Dienst, aber trotzdem noch Polizist. Ich werde jetzt aus dem Fenster klettern und nachsehen.«
    »Nein, das tust du nicht!«
    Cole wunderte sich über den Tonfall. »He, was ist mit dir los?«
    »Du hast dich geirrt!«
    Er lachte sie aus. »Nein, das habe ich nicht, verdammt. Ich weiß, was ich gesehen habe.« Er ließ sich nicht abhalten und kletterte aus dem Fenster. Locker übersprang er das schmale Beet dicht an der Hausmauer und ging mit langen Schritten über den Rasen auf die dunkle Grenze zu.
    Melody konnte ihm nur nachschauen. Ihr Herz klopfte wie verrückt.
    Cole nahm keine Rücksicht auf die Bäume. Er schaufelte die Zweige zur Seite, schuf sich eine Lücke, um hineinzutauchen. Daß er sich bewegte, erkannte Melody am Wippen der Zweige. Er suchte dort die Umgebung ab, ohne allerdings eine Taschenlampe einsetzen zu können.
    Melody wartete auf ihn am Fenster. Nach wenigen Minuten kehrte er zurück, blieb vor dem Fenster stehen und schüttelte den Kopf. »Ich habe nichts gesehen.«
    »Na bitte.«
    David Cole lächelte und legte die Hände auf die Fensterbank. »Nichts, na bitte, Melody. Da ist für mich kein Beweis, daß es ihn nicht gibt.«
    Sie verdrehte die Augen. »Du sprichst immer von ihm. Was oder wen meinst du damit?«
    »Jerry natürlich.«
    »Ja, mit roten Augen, die sich überall in seinem Gesicht verteilt haben.«
    Im Gegensatz zu Melody konnte er darüber nicht lachen. »Ich weiß nicht, wie ich es beweisen soll, Melody, aber eines steht für mich fest. Dein Freund Jerry ist nicht tot. Er ist nicht so ertrunken, wie du es uns hast weismachen wollen. Irgendwie lebt oder existiert er. Auch wenn ich nicht weiß, wie er es geschafft hat. Eines verspreche ich dir. Ich werde noch dahinterkommen.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Dann würde ich dir raten, auf dich achtzugeben.« Sie ging einen Schritt zurück. »Oder hast du schon mal von einem Menschen gehört, der gegen einen lebenden Toten gekämpft und den Kampf auch gewonnen hat?«
    »Habe ich!«
    »Ach ja. Wo denn? Im Kino?«
    »Nein, in London. Ich war mal eingeladen, zusammen mit anderen Kollegen. Da haben wir Scotland Yard besichtigt, und es wurde uns auch die Chance geboten, mit einigen Kollegen zu sprechen. Da habe ich jemand erlebt, der nur dafür eingestellt worden ist, sich um unheimliche Phänomene zu kümmern. Der Mann heißt John Sinclair.«
    »Aha. Und du glaubst, daß wir hier ein unheimliches Phänomen erleben, David?«
    »Alles deutet darauf hin. Noch sind meine Beweise nicht griffig genug, aber ich habe Zeit, und dann werde ich in London anrufen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Tu es nicht, wollte sie sagen, aber sie schwieg. Es war nur gut, daß David nicht sah, wie blaß sie wurde. Tonlos flüsterte sie: »Dann tu, was du nicht lassen kannst…«
    ***
    Die dünnen Zweige der Trauerweide wuchsen vom Ufer her über das Wasser, weil der Baum dort ziemlich

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