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1111 - Der Maskenmann

1111 - Der Maskenmann

Titel: 1111 - Der Maskenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geneigt stand. Zugleich verbargen sie auch das Boot, dessen Kiel auf dem schmalen Uferstreifen lag und auf den See geschoben werden mußte, wenn man es fuhr.
    Suko und ich hatten den Rover ein Stück höher auf der Straße abgestellt und schauten durch die dünnen Gardinen aus Zweigen auf ein Gewässer, dessen Oberfläche grün, beinahe schon schwarz war und selbst vom Sonnenschein kaum aufgehellt wurde. Der See lag sehr idyllisch. Ein romantisches Fleckchen. Ein Badesee mitten in der Natur, aber auch sehr kalt und abweisend. Die Uferregion war dicht bewachsen. Nicht nur von Bäumen, auch Büsche bildeten einen Schutz. An manchen Stellen wuchsen Gras und Schilf wie grüne Zungen in das Wasser hinein.
    Weshalb waren wir hier?
    Es hing mit einem jungen Kollegen zusammen, der David Cole hieß und von Beruf Polizist war. Er hatte uns glaubhaft von einem Phänomen berichtet, das seit einer Woche hier sein Unwesen trieb.
    Von einer schattenhaften Gestalt mit blutigen Augen, die sich in einem pechschwarzen Gesicht verteilten. So jedenfalls war die Gestalt von Zeugen beschrieben worden.
    Das wäre für uns kein Grund gewesen, einzugreifen, hätte es nicht auch Tote gegeben.
    Zwei Menschen, von denen nur die Skelette gefunden worden waren. Eines hatte man im nahen Uferschilf entdeckt, das andere hatte in der Astgabel eines Baumes gelegen.
    Keine alten Skelette, sondern neue, frische. Da war die Haut und alles, was dazugehörte, regelrecht abgenagt worden. Wie von spitzen Zähnen. Oder auch aufgelöst.
    Die einheimischen Kollegen standen vor einem Rätsel. Sie waren bei der Auflösung einfach überfordert, und so hatte sich David Cole, der junge Konstabler, an uns erinnert. Er war so überzeugend gewesen, daß wir nicht hatten nein sagen können.
    Die Skelette hatten wir uns angesehen. Man wußte auch, wer die Menschen gewesen waren. Zwei Jugendliche von einem etwa zehn Meilen nördlich gelegenen Campingplatz, denn von dort waren die beiden als vermißt gemeldet worden. Es konnte also sein, daß sie diesem Phänomen zum Opfer gefallen waren.
    Wir hatten beide schwere Fälle hinter uns gebracht, und ich war auch froh gewesen, daß es Fay Waldon geschafft hatte, gesund nach London zu gelangen. Dort war sie dann zum Arzt gegangen, um sich ihre Wunden behandeln zu lassen. Anschließend wollte sie das Land verlassen und sich in Europa umschauen. Verstehen konnte ich es. Denn die Leichengasse und anschließend den Angriff der Killer-Katzen hatten schon ihre Spuren hinterlassen.
    Suko hatte während meiner Abwesenheit ebenfalls Probleme bekommen und sich mit Hexen herumschlagen müssen. Urlaub hatten wir uns nicht gönnen können, denn der Weg hatte uns nach Youldon, in die Provinz Devon geführt.
    Dort hatten wir David Cole näher kennengelernt. Er hatte uns in den Fall eingeweiht, und so waren noch zwei weitere Namen gefallen. Melody Scott und Jerry Randall.
    Die junge Frau lebte, Jerry Randall angeblich nicht. Das wollte Kollege Cole nicht akzeptieren.
    Zudem hatte er eine Entdeckung gemacht, die nicht seiner Phantasie entsprungen war, wie er immer wieder nachdrücklich betont hatte.
    Eine schwarze Gestalt mit roten, blutigen Kreisen im Gesicht. Ein Monster. Ein Schattenmann.
    Wir hätten uns nicht in den Wagen gesetzt, um loszufahren, hätte es nicht die beiden Toten gegeben, von denen nur die blanken Knochen übriggeblieben waren, denn das wies darauf hin, daß Kräfte am Werk waren, die wir bekämpfen mußten.
    Wir waren am Morgen in Youldon eingetroffen, hatten mit David Cole gesprochen, uns auch die Skelette anschauen können und waren dann zum Lake Greenwater gefahren. Der Name paßte haarscharf auf dieses Gewässer, dessen Wasser sich aus zahlreichen Grüntönen zusammensetzte, wobei die am Ufer heller waren als die in der Mitte.
    Suko und ich waren einmal um den See herumgefahren, ohne etwas Auffälliges zu entdecken. Jetzt hockten wir unter dem Dach der Trauerweide und warteten auf David Cole.
    Es waren einige Stunden ins Land gegangen, und auch der Nachmittag würde bald zu Ende gehen.
    Für Anfang Juni war es sehr warm. Dagegen hätte ich nichts gehabt, wenn nicht auch noch die Schwüle gewesen wäre, die besonders hier am Wasser ziemlich stark war und dafür sorgte, daß sich die Mücken besonders aktiv zeigten.
    Von der Straße her führte ein Hang bis zum Ufer hinab. Wir hatten uns hingesetzt, sahen vor uns das Boot und auch den See, der seine Oberfläche wie einen Spiegel präsentierte und seine Geheimnisse in der

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