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1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schien manövrierunfähig geworden zu sein. Seine Bewegungen waren ruckhaft, unkontrolliert.
    Der Gravitationsstoß traf die Space-Jets mit verheerender Wucht.
     
    9.
     
    Gucky erwachte nur einmal.
    Es war kein Erwachen im eigentlichen Sinn, eher ein allmähliches Begreifen der Umwelt und des eigenen Daseins. Es war, als ob in der Schwärze seines Bewußtseins ein Riß entstünde, der Licht hineinließ.
    Nur dieser schwache Strahl erhellte den Geist des Ilts, belebte jene Sektoren, die ihm erlaubten, zu sehen und zu reagieren, zu erfassen und analysieren. Was das Dunkel verbarg, blieb verschüttet. Gucky hatte in diesen Augenblicken nicht einmal den Hauch einer Erinnerung.
    Nur ganz vage war da eine Ahnung von einer unermeßlichen Kraft, die ihm erlaubte, zu sehen.
    Und sie tat noch etwas mehr.
    Gucky konnte den Kopf gerade so weit drehen, daß er Les Zeron neben sich sah. Wenn er die Hand ausstreckte, konnte er ihn berühren.
    Noch etwas weiter klebte der Robotertorso am Segel fest.
    Gucky sah mehr, als seine Augen ihm hatten zeigen können. Er wunderte sich nicht darüber, konnte keinerlei Gefühle empfinden, weder Angst noch Neugier.
    Er war wie eine gesteuerte Puppe. In ihm entstand eine Projektion. Er verstand und wußte alles, was in diesen Momenten im Weltraum vorging.
    Dreißig Segel, herbeigerufen von dem weißen Raben, der den Torso füllte.
    Gucky konnte ihn wieder espern! Das Etwas im gliederlosen Armadamonteur war zu neuem Leben erwacht!
    Und es kommunizierte mit den anderen weißen Raben. Von überallher kamen die Impulse, und jeweils aus den Anhängseln der Riesensegel.
    Eines von ihnen war durch Beschuß so schwer beschädigt worden, daß nun andere Segel herbeieilten und es stützten. Unsichtbare Energieströme flossen zwischen ihnen und hielten es.
    Die zehn Space-Jets hatten den ersten Schlag überstanden und formierten sich zum Angriff. Der Schlag war nur eine Warnung gewesen, nicht mehr! In den Schiffen ahnte man nichts von der wirklichen Kraft der weißen Raben!
    Gucky begriff seine Aufgabe. Er wußte, daß er handeln mußte und keine Sekunde verlieren durfte, wenn es nicht zum gnadenlosen Gefecht kommen sollte.
    Er wußte, daß er jetzt teleportieren konnte, streckte einen Arm aus, bis seine Hand Zeron an der Montur faßte, und sprang.
    Er hatte sein Ziel nicht sehen können, nicht durch die Augen. Dennoch materialisierte er in der Steuerzentrale der von Janis Scerpion befehligten Space-Jet.
    Zeron fiel schwer zu Boden. Die Köpfe der Raumfahrer fuhren herum. Schon griff das Dunkel wieder nach Guckys Bewußtsein.
    „Nicht!" kam es über seine Lippen. Es kostete fast mehr Kraft, als er noch aufbringen konnte. Janis starrte ihn an und öffnete den Mund zu einem Aufschrei. Er stemmte sich noch einmal gegen das Dunkel und sagte stockend: „Nicht angreifen! Sie... sind zu mächtig und..."
    Mißverständnis! konnte er nur noch denken. In einem allerletzten Aufbäumen richtete er eine telepathische Botschaft an die Segel: Schreckliches Mißverständnis! Nicht mehr angreifen! Freunde! Dann war es vorbei.
    Der Funke erlosch. Nur ein Wispern begleitete Guckys Bewußtsein hinab in die untersten Tiefen des Nichtseins. Er nahm es emotionslos wahr als: Das war noch einmal nötig, Kleiner! Von nun an helft euch wieder selbst!
     
    *
     
    Janis Scerpion wußte nichts von der verzweifelten telepathischen Botschaft des Ilts, der nun zusammengebrochen neben Zeron lag. So konnte sie das plötzliche Abdrehen der Segel auch nicht als Resultat eines Verständigungsversuchs auf psionischer Ebene deuten. Ihr reichte völlig, daß die Gefahr allem Anschein nach vorerst gebannt war.
    Der Feuerbefehl war bereits an die anderen Kommandanten ergangen, als die Verschollenen auftauchten. Allerdings hatte er darin bestanden, den erwarteten zweiten Schlag der Gegner durch Einsatz der Paralysegeschütze zu unterbinden - wobei zweifelhaft war, ob diese Waffen überhaupt eine Wirkung erzielt hätten.
    Janis unterrichtete die Raumfahrer von der neuen Situation, bevor sie sich um die Bewußtlosen kümmerte. Die Segel jagten mit irrwitziger Beschleunigung davon, und zwar in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    „Du verständigst die BASIS", wies Janis den Funker an. „Anfragen, ob wir hier noch warten sollen oder sofort zurückkehren."
    „Warten worauf?" kam die Gegenfrage.
    Janis winkte ab und beugte sich über Gucky. Ein Mann half ihr, den Ilt aus der Montur zu schälen. Janis zog eine Braue des Mausbibers in die Höhe

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