1111 - Die Macht der Elf
zunutze machte. Das Segel nahm die Strahlung der Sonnen und Gravitationsfelder auf, reflektierte sie und wandelte sie in Eigenenergie um.
Daß dies nicht nur zur Fortbewegung diente, wurde Les klar, als er es aufblitzen sah und im gleichen Moment von etwas getroffen wurde, das, ihn vollkommen lahmte. Er konnte denken, sehen und hören, aber keinen Finger mehr rühren. Die schützende Aura löste sich auf. Zeron spürte nicht, wie sich der Torso und Gucky von ihm lösten. Seine Hände waren ohne jedes Gefühl. Doch er sah den Ilt und den Torso vor sich schweben - geradewegs auf das Segel zu!
Es schob sich regelrecht unter sie, neigte sich dabei so, daß von dem Riesenplaneten nichts mehr zu sehen war. Eine Hälfte des Weltraums war hinter einer gewaltigen, weißen Wand verschwunden.
Wie eine aufgehaltene Hand legte das Segel sich unter Gucky, den Torso und Zeron.
Als Les. wieder klare Gedanken fassen konnte, klebten sie alle drei wie die Fliegen an der weißen, porösen Fläche.
Ein Hilfsunternehmen für ihren verunglückten Artgenossen! dachte der Terraner, als das Segel nun zu den anderen im All wartenden aufschloß und mit ihnen eine Formation bildete. Der Angriff auf uns kann nur bedeuten, daß sie uns die Verantwortung für sein Schicksal geben!
Der Verband beschleunigte, Gucklon blieb hinter den Segeln und ihren Anhängseln zurück. Les wollte nicht mehr daran denken, wohin sie ihn brachten.
Vielleicht in eine Art Hauptquartier, wo es Armadaflammen gab.
Aber wem nützte das noch? Eher schien ein schreckliches Mißverständnis Perry Rhodans ganze Hoffnungen mit einem Schlag zunichte gemacht zu haben.
Wenn wir uns nur mit ihnen verständigen könnten! Wenn Gucky nur zu sich käme!
*
Hark Tanners Space-Jet stand dem Schauplatz des Geschehens am nächsten, als eines der Segel Fahrt aufnahm. Tanner war es, der die drei schwachen Ortungsreflexe zuerst bemerkte. Er verstellte die Brennweite der Teleoptik, bis die drei unverhofft über der Gucklon-Atmosphäre aufgetauchten Objekte gerade erkennbar waren.
„Das sind sie!" rief er. „Das sind Gucky und Zeron - und ein solches Ding, wie es sonst an den Segeln hängt!"
Francoise starrte auf den Bildschirm und pfiff durch die Zähne. Willyan gab einen undefinierbaren Laut von sich.
„Und was passiert jetzt!" schrie Hark. „Das Segel... holt sie sich! Seht ihr das? Sie schweben darauf zu. Warum funken sie nicht?"
„Wahrscheinlich deshalb nicht, weil sie nicht können", wurde er von Francoise belehrt.
Hark blickte sie unsicher an, während er auf Janis' Stimme wartete.
Francoise spielte wieder einmal die Überlegene, ausgerechnet jetzt! Er konnte das nicht ertragen, und sie wußte das ganz genau.
„Was tun wir?" fragte er aufgeregt.
„Du bist der Kommandant, Hark. Du könntest natürlich warten, bis die anderen sehen, was hier los ist. Es fragt sich nur, ob es dann nicht zu spät für die beiden ist."
Hark verlor die Nerven. Allein auf sich gestellt, sah er nur noch einen Ausweg, als alle dreißig Segel sich nun wieder formiert hatten und beschleunigten. Sie durften nicht in den Hyper- oder Linearraum fliehen!
Der junge Raumfahrer hatte den Finger an den Waffenkontrollen, bevor Francoise schnell genug reagieren konnte. Ein gleißender Energiestrahl fuhr aus der Impulskanone und schlug in eines der dreißig Segel. Bevor Francoise Harks Arm zurückreißen konnte, waren drei weitere Schüsse abgegeben, und in dem riesigen weißen Viereck klaffte ein finsteres Loch.
„Ihr verdammten Idioten!" schrie Janis Scerpion aus den Lautsprechern. „Etwas Besseres fällt euch nicht ein!"
„Aber ich wollte doch nur", verteidigte Hark sich, „Gucky und Les Zeron retten!"
„Das hast du wahrscheinlich geschafft! Das hast du hervorragend hingekriegt, Hark Tanner. Gnade uns Gott, wenn sie jetzt auf unsere Funksprüche nicht reagieren!"
Fast noch im gleichen Augenblick verließen die in Armada-Slang abgefaßten Sprüche die Antennen von Janis' Beiboot. Scerpion konnte keinen Wert auf Feinheiten der Formulierungen legen. Sie beschwor die Segel, die Schüsse als Mißverständnis anzusehen und bot jede nur mögliche Wiedergutmachung an. Sie versicherte, keine feindlichen Absichten zu hegen und nur die Verständigung zu wollen.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Die dreißig Segel verloren an Fahrt. Einige neigten sich so, daß die goldene Seite schräg in einem bestimmten Winkel zu den terranischen Schiffen stand. Nur das getroffene Segel
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