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1111 - Die Macht der Elf

Titel: 1111 - Die Macht der Elf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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davon, was das Auftauchen der Segel bedeutet. Es kann doch nur so sein, daß sie einen Notruf des verschollenen weißen Raben empfangen haben und nun hier sind, um ihn dort unten herauszuholen, oder?"
    Hark nickte zögernd.
    „Eben!" meinte Francoise. „Und dann überlegt euch auch mal, was das für Gucky und Les heißt, wenn sie das andere Segel gefunden haben und sich daran zu schaffen machen."
    „Du wolltest sagen", stellte Don fest, „falls sie überhaupt noch am Leben sind."
     
    *
     
    Zumindest was den Mausbiber anging, war sich Zeron dessen nicht sicher, bis Gucky nach fast einer Stunde wieder eine Regung zeigte.
    „Gott sei Dank!" rief der Multiwissenschaftler erleichtert aus.
    Gucky taumelte auf ihn zu. Les sprang vor und fing ihn auf, als die kurzen Beine nachgaben.
    „Wir sind frei", hörte er ein kaum zu verstehendes Flüstern. Gucky schien jede einzelne Silbe unter unvorstellbarer Überwindung hervorbringen zu müssen. „Sie werden uns mit dem weißen Raben in den Weltraum zurückbringen, Les. Dann müssen wir..."
    Gucky verstummte, offensichtlich bewußtlos geworden. Gleichzeitig griff eine Kraft nach ihnen, die sie sanft von der rotleuchtenden Ebene hob und etwa in halber Höhe zwischen dem Segel und der Oberfläche festhielt.
    Das weiße Dach riß auf. Dann war es, als würden von oben riesige Messer hineingestoßen, die es auf Längen von vielen hundert Metern schlitzten.
    Les konnte es gleichgültig sein, was dort über ihm geschah. Er hatte in diesem Moment nur die Sorge, nicht von den Fetzen begraben zu werden - nicht noch einmal!
    Begraben wurden er und Gucky nicht, dafür ergoß sich soviel flüssiges Ammoniak über sie, daß sie bei anderer Bodenstruktur innerhalb von Sekunden auf dem Grund eines Sees gestanden hätten. Die Ebene aber nahm die Ammoniakmassen auf. Das rote Leuchten verstärkte sich noch, wodurch seltsame Lichtbrechungen erzeugt wurden, beängstigend, gespenstisch und überweltlich schön zugleich.
    Les hatte anderes zu tun, als sich daran zu ergötzen. Die Fetzen des Segels senkten sich um ihn herum auf die Ebene, nachdem aller auf ihm gesammelter Ammoniakregen abgeflossen war. Les begriff in diesem Augenblick, daß es niemals wieder durch den Weltraum fliegen würde. Das Segel war verloren, nicht aber der Robotertorso, der wirkliche weiße Rabe.
    Er schwebte auf den Wissenschaftler zu, der Gucky bereits unter einem Arm trug. Zeron verstand nicht wirklich, was hier geschah. Er versuchte zu begreifen und das Richtige zu tun.
    Warum hörte er nicht die Stimmen der Gucklon-Wesen? Warum halfen sie ihm nicht?
    Zeron bekam den Torso unter dem Rand des oberen Spitzkegels zu fassen. Als ob er damit ein Zeichen gegeben hätte, trug es ihn höher, über die Ebene hinaus, die die noch auf alter Höhe schwebenden Teile des Segels bildeten. Andere hingen wie zerfranste Ränder herunter. Jetzt sah Zeron zum erstenmal; daß seine Dicke mindestens fünf Meter betrug, und auf der Oberseite leuchtete es golden.
    Sie haben uns einen Weg nach oben geschaffen! durchfuhr es ihn. Warum? Was hat Gucky ihnen geben können? Worin bestand der Preis?
    Ganz sicher nicht darin, eine Komponente des sogenannten Kollektivs nach der anderen zu finden. Es mußte mehr dahinterstecken, und es konnte nur mit dem Zustand des Ilts zu tun haben. Gucky war nach wie vor ohne Bewußtsein. Wie sollten sie dann jemals zur BASIS heimkehren können?
    Anscheinend brauchte er nur zu denken, um eine Reaktion der Geheimnisvollen auszulösen. Das Leuchten verblaßte. Zeron schwebte in die Höhe, immer schneller werdend. Er hatte keine Hand frei, um am Gravo-Aggregat zu schalten. Es war auch nicht nötig.
    Eine leuchtende Aura bildete sich um ihn, Gucky und den Torso, als sie in die höheren, wildbewegten Atmosphäreschichten hineinschossen. Die phantastische Reise führte durch Sturmzonen und Gewitter. Zeron geschah nichts. Die Aura hielt alles von ihm fern, trug ihn höher, immer weiter hinauf. Die Zeit schien stillzustehen. Les versuchte sich klarzumachen, wie schnell er war und wie hoch über der Oberfläche des Riesen.
    Dann teilten sich die gelblichen Schwaden, wurden dünner, wichen wie feiner Dunst nach allen Seiten zurück.
    Der Weltraum!
    Der Anblick der fremden Konstellationen von M82 ließ Zeron schreien, bis seine Stimme versagte - und er die Segel sah.
    Das erste von ihnen setzte sich in Bewegung. Die Reflexe auf der Les zugewandten, goldenen Seite ließen ihn ahnen, daß es sich dabei die Energien des Kosmos

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