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1112 - Der Silberne

Titel: 1112 - Der Silberne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß er sich irrte. Was auch immer innerhalb dieses Geräts geschah, es war nicht mit dem bloßen Auge zu verfolgen.
    Sokrat Kaltisis machte ihn auf einen Bildschirm aufmerksam, der sich mitten in dem Gewirr der Gänge erhob. Eigenartige Lichter huschten über die Bildfläche. Sie schimmerten silbrig, und sie näherten sich einige Male humanoiden Formen.
    „So geht das schon eine ganze Zeit", erläuterte Harris Boston. Er fuhr sich mit dem Ärmel über das verschwitzte Gesicht „Wir wissen nicht, was uns die Positronik mitteilen will."
    „Ihr glaubt also, daß sie versucht, sich mit uns zu verständigen?"
    Abermals ächzte es in den positronischen Schaltungen. Dann folgte ein unverständliches Wispern.
    „Das ist absolut sicher", betonte Microkid. „Wenn wir herausfänden, welche Befehle wir eingeben müssen, kämen wir weiter."
    Montates machte eine Bemerkung, die praktisch nur aus Fachausdrücken bestand, und die anderen gingen sofort auf ihn ein. Eine Diskussion begann, der Arker Kwohn nicht folgen konnte. Nachdenklich blieb er vor dem Bildschirm stehen, und er fragte sich, was denn nun so schwierig an der Riesenpositronik sein mochte, daß selbst so hochkarätige Experten wie Milton Lucas und seine Männer nicht von der Stelle kamen.
    Die Positronik wollte ihnen etwas mitteilen. Hatte es etwas mit dem Auftraggeber zu tun, von dem der Armadamonteur gesprochen hatte?
    Er zweifelte nicht mehr daran, daß die Positronik die Armadaschiffe und die Transportplattformen eingefangen hatte. Aber warum war das geschehen? Nur weil die Positronik das Bedürfnis hatte, sich mit irgend jemandem zu verständigen?
    War die Anlage einsam?
    Er merkte, daß die Diskussion der Spezialisten beendet war, und daß die Männer wieder an den Schalteinheiten arbeiteten.
    „Wie lange habt ihr hier noch zu tun?" fragte er Milton Lucas. „Läßt sich das sagen?"
    Der Ingenieur blickte ihn an, als habe er etwas Unanständiges gesagt.
    „Wenn es uns gelingt, die Sprache zu finden, mit der wir das Ding ansprechen müssen, läßt sich das abschätzen. So nicht."
    Kwohn nickte ihm zu und verließ die Anlage. Er hatte seinen Entschluß gefaßt. Was auch immer das Motiv der Anlage sein mochte, er würde keine Rücksicht darauf nehmen.
    Auf dem Weg zu den Transportplattformen blieb er stehen und blickte zu den Mauern des Riesencomputers zurück.
    „Es tut mir leid", sagte er leise, „aber wenn du uns nicht freigibst, werden wir dich in die Luft jagen müssen."
    Er meinte, einen Schrei gehört zu haben, und er sah sich verwundert um. Einige schwarze Vögel flatterten über ihn hinweg.
    Immer mit der Ruhe, ermahnte er sich. Sie waren es, nicht die Positronik. Die kann nicht schreien.
    Doch der Gedanke ließ ihn nicht los, daß die Positronik auf seine Worte reagiert hatte.
    Was wußten Sie denn schon von ihr?
    Nichts, dachte er, während er weiterging. Es wäre übertrieben zu sagen, daß wir mehr als nichts wissen.
    Abermals blieb er stehen, und ihm wurde klar, daß er keine andere Wahl hatte. Er mußte die Positronik zerstören und damit die Armadaschiffe und die Plattformen aus ihrer unsichtbaren Fessel befreien. Wenn er es nicht tat, mußten sie für eine unabsehbar lange Zeit auf dem roten Planeten bleiben.
    Es kann Jahre dauern, bis Milton und seine Leute zum Dialog mit der Positronik kommen, überlegte er. Und wenn diese wirklich nichts weiter als Kommunikation will, hält sie uns möglicherweise für immer gefangen.
    „Wir müssen uns den Weg freisprengen", sagte er mit gedämpfter Stimme, als er wieder bei Durante, Cima und Popp war. „Milton schafft es nicht, sich mit dem Ding zu verständigen."
    „Kein Wunder", entgegnete Henry Cima. „Nichts ist bekanntlich schwerer, als sich verständlich zu machen."
    Kwohn berichtete, und er teilte ihnen auch mit, weshalb er zu dem Schluß gekommen war, daß es nur eine gewaltsame Lösung gab.
    „Milton Und die anderen bringen uns um, wenn wir ihr Spielzeug zerstören", sagte Bort Popp lachend.
    „Willst du es nicht mit denen da drüben besprechen?" fragte Henry Cima und zeigte auf die Armadaschiffe. „Es kann doch sein, daß es denen überhaupt nicht gefällt, wenn du die Positronik im Blitzverfahren verschrottest."
    „Sie lassen sich nicht hören und nicht sehen", erwiderte Arker Kwohn gelassen. „Und sie bieten auch keine Lösung an. Also müssen sie sich damit abfinden, daß wir etwas unternehmen."
    „Und wie willst du es machen?" fragte Matt Durante.
    „Ganz einfach. Du weißt,

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