1113 - Die Station des Silbernen
erwiderte er. „Was gibt es?"
„Ich habe hin und wieder einen schwachen Kontakt zu Gucky", erläuterte der Telepath.
„Leider empfange ich so gut wie keine verständlichen Impulse. Ich habe das Gefühl, daß sie durch das Fadenwesen verfälscht und umgelenkt werden."
„Ja - und? Ich verstehe nicht. Was haben wir damit zu tun?"
„Die Impulse kommen mal aus dieser, mal aus jener Richtung. Hin und wieder fange ich auch etwas von Ras auf. Damit bestätigt sich mir zumindest, daß er noch lebt, aber auch er scheint seine Position laufend zu verändern."
„Ich verstehe immer noch nicht."
„Ich möchte mich mit einem von euch zusammensetzen und von ihm aufzeichnen lassen, in welchem Bereich ich die parapsychischen Impulse ausmachen kann", erklärte Fellmer Lloyd geduldig.
„Ach, das ist es", lächelte Microkid. „Jetzt geht mir ein Licht auf. Du glaubst, daß die Impulse von den Fäden des fremden Wesens abgestrahlt werden. Und du hoffst, daß wir uns ein Bild von der Größe dieses Geschöpfs machen können, wenn wir aufzeichnen, woher die Impulse kommen."
„Genau das ist es."
„Leider ist so etwas äußerst schwierig", gab der Computer-Architekt zu bedenken. Das Ergebnis wird zudem ungenau sein. Dennoch könnte man es versuchen. Schweinebacke ist der geeignete Mann für dich. Er wird zusammen mit dir arbeiten. Nebenan ist noch so eine Tafel. Die könnt ihr benutzen."
Harris Boston war anzusehen, daß er nicht gerade begeistert von der Aufgabe war, die Lloyd ihm stellte. Er hätte lieber an der Entwicklung des Bio-Computers mitgewirkt. Doch er fügte sich. Er war sich dessen bewußt, daß sie mit dem Protein-Computer nur wenig ausrichten würden, wenn sie nicht mehr über das Fadenwesen erfuhren. Er ging mit Rhodan, Kwohn und dem Telepathen in den Nebenraum und schaltete hier die Zeichentafel ein.
„Zunächst sollten wir eine grobe Rißzeichnung von PROXKON anfertigen", erläuterte er.
„In ihr können wir dann jene Bereiche eintragen, in denen sich die Impulse lokalisieren lassen. Hoffen wir, daß du Richtung und Entfernung präzise genug angeben kannst."
„Das werden wir erleben", erwiderte Fellmer. Er ließ sich in einen Sessel sinken und konzentrierte sich auf den Mausbiber. Er rief ihn mit seinen telepathischen Sinnen und höchstmöglichem Kraftaufwand, bis Gucky sich endlich meldete.
Wir suchen dich, teilte er ihm mit. Hilf uns. Signalisiere uns, wo du bist. Nicht nur einmal.
Immer wieder. Es ist wichtig.
Beeilt euch mal ein bißchen, forderte der Ilt ihn auf. Ich habe es satt, allein in einer dunklen Höhle zu hocken und mich zu langweilen, wenn bei euch der Teufel los ist.
Der Telepath schlug die Augen auf und nickte Harris Boston zu.
„Ich glaube, es geht, Schweinebacke", sagte er. „Ich bin ziemlich sicher, daß die Impulse aus dieser Richtung und von der Peripherie der Station kamen."
Er zeigte mit erhobener Hand an, welche Richtung er meinte, und der Ingenieur trug die Position mit einem roten Strich ein. Danach versuchte Fellmer erneut, Verbindung mit Gucky aufzunehmen, hatte jedoch keinen Erfolg. Mehr als eine halbe Stunde lang mühte er sich ab, bis er endlich einige schwache Impulse empfing, die er ebenfalls positionieren konnte.
Harris Boston markierte die Stelle wiederum mit einem roten Strich. Sie lag der ersten genau gegenüber auf der anderen Seite der Weltraumstation - aber auch an der Peripherie.
Der Ingenieur war enttäuscht von dem Ergebnis, Fellmer jedoch nicht. Während Rhodan und Kwohn den Raum verließen, machte er weiter, und es beeindruckte ihn auch nicht, daß sie eine volle Stunde benötigten, bis sie endlich einen weiteren Strich machen konnten. Harris Boston hielt die Arbeit für reine Zeitverschwendung, zumal nicht sicher war, daß die roten Markierungen wirklich an der richtigen Stelle saßen. Doch Fellmer Lloyd machte weiter.
Elf Stunden verstrichen. Außerhalb der Säule herrschte Ruhe. Kein weiterer Angriff erfolgte. Es schien, als habe Schovkrodon den Kampf aufgegeben.
Rhodan kehrte in den Raum zurück, in dem Harris Boston mit dem Mutanten arbeitete.
Auf der positronischen Zeichentafel waren eine Reihe von Markierungen zu sehen. Sie befanden sich alle an der Peripherie der Station.
Fellmer Lloyd erhob sich. Er war erschöpft, und auch Harris Bostor war am Ende seiner Kräfte.
„Wenn ich das richtig verstehe", sagte Rhodan, „umgibt das Fadenwesen PROXKON wie eine zweite Hülle."
„Nicht ganz", schränkte der Telepath ein. Er massierte
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