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1113 - Die Station des Silbernen

Titel: 1113 - Die Station des Silbernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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konnte. Jetzt begriff er, daß er sich näher mit diesem geheimnisvollen Wesen befassen mußte.
    „Es wächst dir im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf, wenn du nicht aufpaßt", dachte er.
    „Es tut mir leid, Genan. Du warst leichtsinnig, und du hast gehandelt, ohne dich vorher mit mir abzustimmen. Es war nicht richtig, etwas auf eigene Faust zu unternehmen. Du hast gesagt, daß du mir einen Rat erteilen willst. Beschränke dich darauf, das zu tun, und unternimm sonst nichts."
    „Wenn du es so wünschst, Kro, werde ich mich daran halten."
    Die Schrift wurde nun ein wenig kräftiger.
    „Nun gut, Genan, was rätst du mir?"
    „Verzichte auf den Einsatz der Armadamonteure. Laß sie nicht direkt gegen die Terraner kämpfen, sondern setze sie höchstens ein, um sie in eine Falle zu locken."
    „In was für eine Falle?"
    „PROXKON besitzt zahllose schwere Waffen, mit denen sie sich sogar gegen angreifende Raumschiffe verteidigen kann."
    „Ich weiß. Diese Energiekanonen befinden sich an der Außenhaut der Station."
    „Und dort sind sie zur Zeit ziemlich nutzlos."
    Schovkrodon schüttelte den Kopf. Er glaubte nicht daran, daß ihm ein niederes Wesen eine wirklich brauchbare Empfehlung geben konnte, und er wollte dem Fadenwesen schon weitere Worte verbieten. Doch dann überlegte er es sich anders und antwortete: „Sie sind im Inneren der Station nicht zu verwenden. Es sei denn, daß ich mich selbst vernichten wollte."
    „Natürlich nicht, Kro. Wenn eine Energiekanone dorthin zielt, wo die Terraner jetzt sind, zerreißt es PROXKON. Wenn du die Terraner jedoch in den äußeren Bereich lockst, und dann vom Zentrum her auf sie schießt, dann ist der Schaden für PROXKON zwar immer noch beträchtlich, aber du bist alle Terraner auf einen Schlag los. Danach kannst du die Station dann in aller Ruhe reparieren lassen."
    Der Armadaschmied sprang auf.
    „Und du glaubst, daß sie in eine Falle gehen?"
    „Biete ihnen ein Raumschiff an, und sie werden nicht widerstehen können."
    „Danke, Genan", sagte er. „Das war brillant."
    Er eilte aus dem Raum. Über einen kurzen Gang wechselte er in den Salon über, in dem er sich sonst meistens aufhielt. Er war verwirrt und zutiefst erschrocken.
    Genan hatte ihm eine geradezu genial einfache Möglichkeit auf gezeigt an die er selbst überhaupt nicht gedacht hatte. Damit hatte das fremde Geschöpf Intelligenz und Übersicht bewiesen, wo er sich starr auf die Armadamonteure als einzige Waffen konzentriert hatte.
    Wie war so etwas möglich? Wie konnte er Genan nur derart unterschätzen?
    Jetzt kehrte sich seine innere Haltung um. War er bisher grenzenlos selbstsicher gewesen, und hatte er sich in der Überzeugung wohl gefühlt, daß es weit und breit kein Lebewesen gab, das es auch nur annähernd mit ihm aufnehmen konnte, so fühlte er sich nun plötzlich von seiner Umgebung bedroht.
    Er meinte, nicht nur in den Terranern Feinde sehen zu müssen, sondern auch in Genan, in den Kyrs und in den technischen Einrichtungen seiner Wohneinheit. Konnte er denn noch sicher sein, daß er nicht mit Hilfe der Positronik ebenso beobachtet wurde, wie er andere überwachte? Und konnte er wirklich ausschließen, daß die Armadamonteure falsch programmiert worden waren, so daß sie im Kampf gegen die Terraner versagen mußten? War er das Opfer einer hinterhältigen Intrige?
    Unruhig schritt er in seiner Wohnung auf und ab. Er kämpfte um seine innere Sicherheit.
    „Wie groß ist Genan wirklich?" fragte er sich. „Und wie kann ich es herausfinden?"
    Er blieb überrascht stehen, denn ihm wurde bewußt, daß er keine Möglichkeit hatte, diese Frage zu klären. Das Fadenwesen entzog sich seiner Kontrolle, und er konnte nichts dagegen tun.
    Das wird sich ändern, schwor er sich. Niemand hat das Recht, mich einzuengen.
    Niemand darf mich aufhalten. Ich werde den Armadamonteuren befehlen, eine Energiekanone im Innern von PROXKON aufzubauen. Mit dieser Waffe vernichte ich die Terraner - und anschließend ist Genan dran.
     
    *
     
    Microkid stand vor einer großen, positronischen Zeichentafel in einem der oberen Räume der Säule und diskutierte mit Milton Lucas, Carlos Moritates, Sokrat Kaltisis und Harris Boston über den Bio-Computer, den sie bauen wollten, als Perry Rhodan zusammen mit Arker Kwohn und Fellmer Lloyd eintrat.
    „Laßt euch nicht stören", sagte Rhodan.
    Microkid ließ den positronischen Zeichenstift sinken, den er in der Hand hielt.
    „Bringen wir es lieber gleich hinter uns",

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