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1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wanderte zur Klimaanlage, aber er war nicht fähig, sich erneut zu erheben.
    Voltas, der sich halb erhoben hatte, sank in den Sessel zurück. „Bist du krank?" erkundigte er sich beunruhigt.
    Merg schien sich wieder zu erholen, und als er sprach, war seine Stimme wieder ganz normal.
    Er sagte: „Voltas, aus dem geplanten Geschäft wird nichts. Ich werde meine Amaranoszüchtungen vernichten."
    Voltas erging es so wie vordem Yamisch. Er starrte Merg an, als hatte der sich plötzlich in ein Kaninchen verwandelt. Er wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton heraus. „Hast du mich gehört, Voltas? Du kannst das Geschäft vergessen. Noch heute werde ich Yamisch aus seinem Versteck holen lassen."
    Endlich löste sich der Bann, und Voltas stieß hervor: „Du muß verrückt geworden sein, Merg! Du kannst doch jetzt nicht einfach alles umstoßen! Ich habe alles in die Wege geleitet, und wenn ich das ändern würde, gäbe es unangenehme Fragen, auf die ich keine Antwort wußte. Was veranlaßt dich übrigens zu dieser plötzlichen Entscheidung?"
    „Es gibt viele Gründe, Voltas. Ich kann sie dir nicht nennen."
    Voltas, der nun begann, ernsthaft am Verstand des anderen zu zweifeln und zugleich um seine eigene Position besorgt zu sein, erhob sich mit einem entschlossenen Ruck. „lch werde Selbstanzeige beim Handelskontor machen, Merg, das ist für mich die einzige Möglichkeit, meine Stellung nicht zu verlieren. Es tut mir leid, aber mit dir wird man weniger rücksichtsvoll verfahren."
    „Tu es nicht, Voltas! Wir finden schon einen Ausweg. Nur das mit den Blumen, das wollen wir uns aus dem Kopf schlagen."
    Voltas ging, von neuen Zweifeln geplagt, in dem Raurn auf und ab. Dabei geriet er zufällig in die Nähe der Klimakontrolle. Ehe Merg es verhindern konnte, schaltete er sie auf dreiundzwanzig Grad zurück.
    Merg kam so schnell aus seinem Sessel hoch, daß er stolperte und über eine Teppichkante fiel. Mit ziemlichem Gepolter landete er auf dem Boden und stieß einen Schmerzensschrei aus. Voltas eilte ihm sofort zu Hilfe und hob ihn auf.
    Merg humpelte und wollte sich wehren. Er ließ die Klimakontrolle dabei nicht aus den Augen. Aber Voltas drückte ihn energisch in den Sessel zurück. „Ganz ruhig, Merg! Fuß verstaucht, was?"
    Merg rieb sich das Bein, wollte wieder aufstehen, blieb aber dann plötzlich ganz ruhig sitzen. „Halb so schlimm, Voltas. Ich weiß auch nicht, was mit mir ist, aber es ist schon wieder vorbei. Geht schon besser."
    Voltas blieb stehen. „Hast du das schon oft gehabt? Vielleicht war es wirklich zu warm hier. Wird schon wieder kühler.
    Nicht zum Aushalten, diese Hitze."
    Merg fragte vorsichtig: „Habe ich eben Unsinn geredet, Voltas? Ich glaube, ich war für eine paar Minuten weggetreten."
    Voltas betrachtete ihn aufmerksam, dann nickte er. „Du wolltest deine Züchtungen vernichten, Merg."
    Der Springer stierte vor sich hin, dann sah er wieder hinüber zu der Klimakontrolle. „Es muß damit zusammenhängen!
    Als die Temperatur hier im Raurn die fünfundzwanzig Grad erreicht hatte, drehte ich durch. Seit wann kann ich denn keine Wärme mehr vertragen? Was habe ich noch gesagt?"
    „Du wolltest Yamisch befreien verrückte Idee!"
    Merg schüttelte den Kopf. „Davon kann natürlich keine Rede sein, Voltas. Alles bleibt wie besprachen, mache dir da keine Sorgen. Es wird gut sein, wenn du Woddle gegenüber nichts von dem Vorfall erwähnst. Es bleibt also unter uns. Abgemacht?"
    „Natürlich, Merg. Ich werde mich in Zukunft auch nicht mehr über zu niedrige Temperaturen in deinem Büro beschweren. Hier also die letzten Informationen über die Hanse-Karawane. Letzten Meldungen zufolge..."
    Das Gespräch nahm wieder rein geschäftliche Formen an.
    Ellert war völlig klar, was geschehen war. Sein vager Verdacht hatte sich bestätigt.
    Ursache konnte nichts anderes als die Howalgoniumplatte in Mergs Schädel sein. Seine vorerst noch unerklärliche Wirkungsweise richtete sich nach der in der Umgebung des Springers herrschenden Temperatur. Die Grenze war bei fünfundzwanzig Grad Celsius zu suchen.
    Wurde diese Temperatur erreicht oder gar überschritten, konnte das Bewußtsein des Springers nicht mehr die Energie aufbringen, den Körper voll zu beherrschen. Das Bewußtsein Ellerts hingegen wurde in die Lage versetzt, Körper und Bewußtsein des anderen zu übernehmen und zu steuern.
    Zugleich mit dieser überaus wich tigen Feststellung war aber ein anderes Problem aufgetaucht.
    Mergs Bewußtsein

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