Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1115 - Bote des Unsterblichen

Titel: 1115 - Bote des Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erreichen. Aber das spielte jetzt keine Rolle. Er mußte sich bemerkbar machen.
    Holz gab es keins, außerdem besaß er nichts, mit dem sich ein Feuer anzünden ließe. Also lief er vor bis zum Abgrund, zog sein Hemd aus und begann damit zu winken, als der Gleiter sich weiter genähert hatte.
    Der wiederum hielt genau auf das Plateau zu und sank tiefer.
    Kein Zweifel! jubelte Yamisch innerlich. Sie haben mich gesehen!
    Und dem war auch so. Der Gleiter mit dem Zeichen des Vermieters landete unweit der Höhle.
    Yamisch rannte zu ihm hin, blieb aber abrupt stehen, als sich die Kabinentür öffnete und die beiden Entführer ausstiegen. „Gesund und munter?" fragte Braddoc und winkte Yamisch leutselig zu. Gleichzeitig setzte er eine Kiste ab. „Wir haben dir etwas mitgebracht, damit du nicht verhungerst. Schlecht soll es dir hier oben nicht gehen. Sogar an eine Flasche Lepsosud haben wir gedacht."
    „Bringt mich lieber hier fort!" sagte Yamisch beherrscht. „Lange kann es nicht mehr dauern, bis man mich hier findet."
    „Das geht leider nicht, und wir bedauern das ehrlich."
    Der kleinere der Entführer hatte sich lediglich auf dem Plateau umgesehen und kletterte nun zurück in den Gleiter. Braddoc winkte Yamisch abermals zu und folgte seinem Komplizen, ehe Yamisch etwas unternehmen konnte. Als er endlich begriff, daß man ihn wieder zurücklassen wollte, startete der Gleiter, stieg in die Höhe und entfernte sich mit höher Geschwindigkeit. Minuten später war er am Horizont verschwunden.
    Yamisch schleppte die Kiste zum Höhleneingang und öffnete sie. Sie war angefüllt mit Konserven der besten Qualität, einigen Flaschen teuerstem Wein und einigen Delikatessen, die zu seinen Leibspeisen gehörten.
    Es gab nur wenige Lepsoner, die seine Lieblingsspeisen kannten.
    Sein Bruder gehörte natürlich zu ihnen.
    Mitten in seinen Bewegungen hielt er plötzlich inne und starrte auf den Inhalt der Kiste. Sie enthielt genau das, was er selbst eingekauft hatte, wenn er sich ein paar gute Tage machen wollte. Merg...?
    Er schüttelte den Kopf. Nein, das konnte nicht wahr sein!
    Auf der anderen Seite, wenn er, Yamisch, für einige Zeit von der Bildfläche verschwand, konnte Merg in aller Ruhe sein geplantes Geschäft abwickeln.
    Sollte Merg tatsächlich hinter der Entführung stecken?
    Yamisch erhob sich und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Felsen. Er wog alle Möglichkeiten gegeneinander ab, bis ihm sein logisches Denken die Erkenntnis vermittelte, daß nur sein Bruder diese Entführung veranlaßt haben konnte.
    Aber mußte Merg nicht damit rechnen, daß Yamisch plauderte, wenn er wieder freigelassen wurde?
    Also mußte er ihn, wenn er sichergehen wollte, später beseitigen lassen.
    Yamisch setzte sich auf einen Stein und begann darüber nachzudenken, in welcher Form das wohl geschehen würde.
    Stundenlang hockte er am selben Fleck, und als er sich endlich dazu entschloß, von den überbrachten Köstlichkeiten zu essen, begann es bereits zu dunkeln.
    Merg hatte mit Braddoc und Gnom gesprochen und erfahren, daß es seinem Bruder relativ gutging. Er gab den beiden Ganoven die Hälfte der versprochenen Belohnung und eine weitere Summe, damit sie dem Gefangenen alle zwei oder drei Tage neue Vorräte bringen konnten.
    In dieser Nacht schlief er kühl und gut.
    Am nächsten Tag war der Himmel ziemlich bedeckt, aber es wurde warm und schwül. Gewitter drohten in Form dunkler Wolken, die vom Gebirge her aufzogen.
    Sorgfältig prüfte Merg die Außentemperatur, ehe er das Haus verließ. Es waren immerhin bald dreiundzwanzig Grad im Schatten. Im Büro war er sicher, auch im Gleiter, der ebenfalls eine Klimaanlage besaß.
    Im Laufschritt überquerte er die Terrasse und atmete erleichtert auf, als er in der Kabine war. Ihn fröstelte, denn im Gegensatz zu draußen war es hier kühl.
    Kühl und damit sicher vor dem, was von ihm Besitz zu ergreifen versuchte.
    Er landete auf dem Dach des Hochhauses, ziemlich durchfroren und von ständiger Furcht vor dem Unbekannten erfüllt. Der Instrumentenanzeiger. verriet, daß die Außentemperatur um ein Grad gestiegen war.
    Das reichte noch so gerade.
    Hastig verließ er den Gleiter und rannte quer über das flache Dach auf den Lift zu, der ihn hinab zu seiner Etage bringen würde.
    In diesem Augenblick war die dikke Wolke, die die Sonne bedeckte, weitergewandert und gab das Gestirn frei. Seine Strahlen trafen Merg voll.
    Er lief stolpernd noch ein paar Schritte und blieb dann stehen.
    Das

Weitere Kostenlose Bücher