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1116 - Projekt Zweiterde

Titel: 1116 - Projekt Zweiterde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fingern!
    „Laß mich mal nachdenken", erklärte Fraanel schwerfällig.
    Du lahmer Ochse! dachte Ellert verzweifelt. Laut sagte er freundlich: „Ist denn das Ziel programmiert? Ich meine, weil nachher doch alles sehr schnell gehen muß."
    „Das Ziel?" Wieder runzelte Fraanel die Stirn.
    „Na, der Empfangstransmitter im Sektor Projektionserde!" half Ellert ungeduldig nach.
    Fraanels Gesicht leuchtete auf.
    „Aber natürlich, Merg!" antwortete er, erleichtert darüber, daß er begriffen hatte, was von ihm erwartet wurde - und um sein langsames Verstehen auszugleichen, fügte er eifrig hinzu: „Soll ich dir die Koordinaten und den Kode des Transmitters überspielen?"
    Ellert-Coolafes Augen leuchteten triumphierend. Die Einfalt dieses Schaltmeisters erwies sich als unerwartetes Geschenk des Schicksals, ersparte sie ihm doch ein langes und vielleicht verdächtiges Frage- und Antwortspiel.
    „Das wäre wirklich nett, Fraanel. Aber bevor du es tust, noch eine Frage. Danach werde ich dich auch nicht länger belästigen. Wie erfährst du, wann du auf das Abstrahlen des Testwürfels schalten mußt?"
    „Auf zweierlei Art. Ich bekomme ein Signal von der Aktionszentrale im HQ herein - und zusätzlich ertönt aus allen Lautsprechern der Rundrufanlage im HQ ein Pfeifdauerton, der bis zum Schluß der Schaltsimulation anhält."
    „Na, dann kann ja gar nichts schief gehen", meinte Ellert. „Überspiele mir jetzt die Koordinaten und den Kode, dann sind wir fertig. Und nochmals vielen Dank!"
    „Nichts zu danken, Merg!" erwiderte der Schaltmeister.
    Gleich darauf verschwand sein Bild. Statt seiner erschien in der kreisförmigen Einblendung eine Zahlenkolonne und darunter ein Symbolkode. Ellert-Coolafe schrieb hastig alles ab, dann deaktivierte er den Terminal.
    Tief atmete er auf.
    Das Wichtigste war geschafft. Er wußte, wie er den Transmitter programmieren mußte, um zum Sektor Projektionserde zu kommen - den Transmitter allerdings, den er noch nicht hatte.
    Immerhin wußte er schon, welchen Transmitter er dazu benutzen würde: den, der fast genau unter dem Spezialraum lag - etwa dreihundert Meter tiefer. Er eignete sich sogar ideal für ihn, denn in der Transmitterhalle herrschte ständig eine Temperatur um die dreißig Grad Celsius.
    Vorher mußte er nur noch unbemerkt aus seinem Spezialraum entkommen.
    Aber was hieß schon „entkommen"? Er war schließlich kein Gefangener, sondern ein Gast!
     
    *
     
    Noch knapp zwanzig Minuten!
    Ellert-Coolafe schaltete das Visiphon auf den des Nebenraums, in dem ständig ein Hanse-Spezialist Dienst tat.
    Der Bildschirm wurde hell, aber er zeigte nicht das Abbild von Neckroy, sondern das eines anderen Mannes in der Kombination der Hanse-Spezialisten.
    Hoffentlich ist er ebenfalls über meinen Status informiert!
    „Hanse-Spezialist Tagareel Sunmoh, eingeteilt zur Überwachung", meldete sich der Mann. „Was kann ich für dich tun?"
    Das klingt gut!
    „Hallo, Tagareel!" sagte Ellert. „Ich langweile mich hier noch zu Tode. Kannst du nicht hereinkommen, damit wir ein Spiel machen?"
    „Ein Spiel? Ich habe keines dabei."
    Ellert-Coolafe lächelte.
    „Das ist nicht notwendig. Wir benutzen einfach einen Terminal und spielen Black Market."
    „Black Market?" wiederholte der Spezialist. „Das kenne ich nicht."
    „Auf Lepso wird es viel gespielt", behauptete Ellert. „Aber erfunden wurde es von einem Iren namens Dave Woddle. Es ist sehr amüsant. Komm herein!"
    Tagareel zögerte.
    „Aber dann müßte ich ja meinen Posten verlassen."
    Schon wieder einer, der mir meine kostbare Zeit stiehlt! Noch sechzehn Minuten!
    „Hier kannst du mich doch besser beschützen als dort draußen. Nun komm schon!"
    „In Ordnung."
    Sekunden später öffnete sich eine der vier Türen. Tagareel trat ein, nickte grüßend und blickte danach fragend zu den Terminals.
    Ellert-Coolafe deutete auf einen.
    „Wir nehmen den da. Du kannst ihn schon mal einschalten."
    Der Mann nickte wieder. Als er an ihm vorbeiging, hieb Ellert-Coolafe ihm die Handkante in den Nacken. Gleich darauf hielt er sich die schmerzende Hand.
    Tagareel taumelte, dann wandte er sich langsam um und starrte Ellert-Coolafe benommen und vorwurfsvoll an.
    „Das war - ein schlechter Scherz", stammelte er.
    Ellert hätte weinen können. Verzweifelt versetzte er dem Hanse-Spezialisten einen Stoß vor die Brust, dann packte er das Griffstück seines im Gürtelhalfter steckenden Kombiladers und zerrte daran. Erst beim zweiten Versuch gelang es ihm,

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