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1117 - Das Gedankenmonster

Titel: 1117 - Das Gedankenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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angekommen war, bemerkte er erschrocken, daß das ausgerechnet der Lift war, in dem Merg den Detektiv erschossen hatte. Eine Menschenmenge hatte sich auf dem Grund des Liftschachts und darum herum versammelt. Jemand fühlte dem blutüberströmten Detektiv den Puls. Aus dem Hintergrund ertönte die Sirene eines Medo-Roboters.
    Ellert versuchte, nicht zu dem Toten zu sehen. Hastig drängte er sich durch die Menge.
    Das ging nicht, ohne die Ellenbogen zu gebrauchen, wodurch er die Aufmerksamkeit auf sich zog. Murren wurde laut.
    Plötzlich kreischte die zierliche terranische Begleiterin eines langbärtigen Springer-Patriarchen und deutete auf Ellert-Coolafe.
    „Er hat Blut im Gesicht!" schrie sie hysterisch. „Das ist der Mörder!"
    Unwillkürlich faßte sich Ellert-Coolafe ins Gesicht. Er sah, wie einige der Umstehenden ihn entsetzt anstarrten und zurückwichen - und er begriff, daß er den Verdacht nicht mit ein paar Worten zerstreuen konnte.
    Infolge seines Zeitdrucks geriet er in Panik. Wütend stieß er einen beleibten Mann beiseite, wand sich aus dem Griff einer schreienden Frau, wich dem heranschwebenden Medo-Roboter aus und rannte auf dem wegführenden Transportband den Korridor entlang.
    Sekunden später brandeten hinter ihm lautes Geschrei und das Trappeln zahlreicher Füße auf. Die Menge hatte seine Verfolgung aufgenommen.
    Das brachte ihn zur Besinnung.
    Er blieb stehen und überlegte sich, wie er die Menge dazu bringen konnte, ihn anzuhören. Er brauchte doch nur einen Telekom oder ein Visiphon, und wenn er Bully oder Tiff oder Homer erst einmal erklärt hatte, wo er sich befand, kam alles in Ordnung.
    Doch dann stieß Mergs Bewußtsein wütend gegen ihn vor und versuchte, abermals die Oberhand zu gewinnen - und das Geschrei der Menge wurde lauter und ließ Ellert erkennen, daß man ihn nicht anhören würde.
    Erneut rannte er ziellos davon, aber plötzlich wußte er, wohin er sich wenden konnte: in den Wintergarten des Hotels, wenn es hier einen gab!
    Er sprang in den nächsten nach unten gepolten Antigravlift. Als er etwas zehn Meter tiefer war, tauchten oben die Köpfe seiner Verfolger auf.
    „Schaltet das Antigravfeld aus!" schrie jemand.
    „Kommt, wir nehmen die Nottreppe!" rief eine andere Stimme.
    „Ich war es nicht!" rief Ellert-Coolafe. „Ruft das HQ-Hanse an und sagt..."
    Resignierend gab er auf. Das Geschrei über ihm war so laut geworden, daß niemand seine Worte verstehen konnte.
    Als er den Grund des Liftschachts erreichte, sah er an den Leuchtschildern, daß er sich in der fünften Subetage befand - und ein Schild wies darauf hin, daß es noch dreihundert Meter bis zum Tropengarten war.
    Wenn er es bis dahin schaffte, bevor Mergs Bewußtsein sein eigenes überwältigte...!
    Er raffte alle Kraft zusammen und rannte abermals.
    Auf halbem Weg kamen ihm die ersten Verfolger aus dem Zugang einer Nottreppe in die Quere.
    „Da ist er!" brüllte ein quadratisch gebauter Überschwerer und wollte sich auf ihn werfen.
    Es gelang Ellert-Coolafe, ihm auszuweichen. Der Überschwere prallte mit dem Schädel gegen die Wand; ein Blue und ein Terraner stürzten über ihn. Ellert-Coolafe stieß einen anderen Terraner zur Seite und rannte weiter. Eine Akonin holte ihn ein und warf sich gegen seine Beine.
    Ellert-Coolafe fiel, wälzte sich herum - und blickte in die Abstrahlmündung einer Energiewaffe. Der Körper reagierte schneller als das Bewußtsein. Ein Faustschlag gegen das Handgelenk ließ die Waffe zu Boden poltern. Ellert-Coolafe griff danach, hob sie auf und rannte weiter.
    Wenige Meter vor seinen Verfolgern erreichte er die Metalltür des Tropengartens, riß sie auf, sprang hindurch und schlug sie gleich wieder zu.
    Aber es gab keine Verriegelung.
    Ellert-Coolafe hielt mit der einen Hand den Türknopf fest, mit der anderen stellte er die Waffe auf schwache Bündelung und feuerte dann stoßweise auf den Türspalt. Das Metall von Tür und Rahmen schmolz punktförmig, floß ineinander über und erstarrte wieder.
    Endlich konnte Ellert-Coolafe den Türknopf loslassen. Aufatmend taumelte er zurück, dann brach er zusammen. Aber er war nicht bewußtlos, sondern nur erschöpft - und schweißgebadet, und dankbar registrierte er die schwüle Hitze, die im Tropengarten herrschte...
     
    10.
     
    Nur langsam kam Homer G. Adams wieder zu sich, doch auch dann gehorchte ihm sein Körper noch nicht. Er hatte das unwirkliche Gefühl, in einem schallisolierten Raum zu schweben.
    „Er ist wieder bei

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