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1118 - Der Admiral und der Silberne

Titel: 1118 - Der Admiral und der Silberne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Beta Fu-Wang, der Zartgebaute. Pinelli, schau mich nicht so mordlüstern an. Wahre den Anstand, bitte sehr!"
     
    7.
     
    Beta Fu-Wang und Callamon hatten sich nicht getäuscht. Noschenhew war an Bord der KADARRATANG. CC war entschlossen, ihm das Überraschungsmoment streitig zu machen.
    Der Fremde betrat den spartanisch eingerichteten Raum, gefolgt von vier Armadamonteuren. Der Kommandant der 2221 Armada-Einheit war nicht zu sehen. Er hielt sich zurück.
    „Ich grüße dich, Armadaschmied", ergriff CC sofort das Wort. „Wir hielten es für selbstverständlich, dich an Bord anzutreffen."
    Ein von Überraschung und jählings aufflammendem Haß geprägter Blick traf ihn.
    Noschenhew hatte großartig auftreten wollen. Seine Darstellung war vereitelt worden.
    „Unklug, sehr, sehr unklug", seufzte Beta. „Ich werde demnächst weinen müssen. Helle, perlenhafte Tränen von höchster Reinheit."
    „Schwätzer!" dröhnte es aus dem Translator. „Dennoch wirst du noch Tränen vergießen.
    Die Mißgestalt deines Körpers wird dazu führen."
    „Aber ja, natürlich", strahlte Beta. „Ein Armadaschmied muß es wohl erkennen und folgerichtig deuten."
    Noschenhews Zorn mäßigte sich. CC sah ein, daß er schon wieder zu weit gegangen war. Er konnte aber seinen Abscheu vor diesem machtlüsternen Geschöpft nicht so gekonnt verbergen wie der Mediziner.
    Der Schmied trat näher an den Bildschirm des kleinen Raumes heran und begann übergangslos: „Dieser Planet besitzt keinen Namen, es sei denn, du wirst ihm einen verleihen."
    Er schaute CC gefühllos an und fuhr fort: „Es gibt eine Chronik über Ursprung und Ziel der Endlosen Armada. Alle dazu erforderlichen Angaben wurden und werden von Datensammelschiffen ermittelt und in ihnen gespeichert. Eines davon ist aus mir unbekannten Gründen bei der Ankunft der Armada in dieser Sternballung abgestürzt; dort unten, auf dem Hitzeplaneten."
    Er deutete auf den Bildschirm, wo die kochende Oberfläche zu sehen war.
    „Das Datenschiff stürzte in einen See aus verflüssigtem Blei. Ein Teil seiner Oberfläche ragt über den Bleispiegel hervor. Dort, Callamon, wirst du eindringen und mir alle Datenbehälter bringen, die du finden kannst. Es gibt viele zehntausend davon. Alle waren zur Überspielung in die Armadachronik bestimmt. Du wirst dich sofort auf deine Aufgabe vorbereiten. Deine Untergebenen begleiten dich, um dir notfalls Hilfe leisten zu können.
    Dies alles gehört zu deiner Läuterung."
    „Du mußt verrückt sein, Armadaschmied", entfuhr es Callamon. „Auf der sonnenbeschienenen Tagesseite herrschen Temperaturen von über achthundert Grad.
    Das abgestürzte Schiff dürfte überdies von flüssigem Blei angefüllt sein. Niemand kann dort eindringen."
    Noschenhew schien innerlich zu triumphieren. Einige Muskelzuckungen in seinem silbernen Gesicht deuteten darauf hin.
    „Du wirst es können, Callamon! Ich habe dich beobachtet. Für dich war niemals etwas unmöglich, höchstens schwierig."
    „Warum schickst du nicht deine Armadamonteure oder die sicherlich tapferen Anschmiten nach unten?" fiel Pinelli ein.
    „Du hast zu schweigen. Ich möchte es nicht."
    „Was unweigerlich bedeutet, daß Armadamonteure oder Träger der Armadaflamme sich hüten müssen, ein Datensammelschiff zu betreten", untermauerte Callamon Pinellis Aussage. „Du willst Chronikdaten, Schmied, aber du selbst darfst das Schiff nicht anrühren. Warum nicht? Werden die Aufzeichnungen etwa automatisch vernichtet? Hat ein Weiser die Sicherheitssperre angeordnet, wohl ahnend, daß eines Tages Schurken deiner Art danach trachten werden? Nur so kann es sein. Ich bin nicht dumm. Armadaschmied."
    Wieder erntete er einen Blick des Hasses. CC gab sich gelassen, da er nun genau wußte, wie wichtig er für Noschenhew war.
    „Deswegen sollst du geläutert werden. Ein Beiboot der Anschmiten wird dich zusammen mit deinen Freunden nahe dem Bleisee absetzen. Eure Schutzanzüge sind überholt. Sie werden die hohen Temperaturen absorbieren können."
    „Und wenn nicht?" wollte Pinelli wissen.
    „So wirst auch du geläutert werden", erklärte Noschenhew gefühllos. „Alle technischen Daten über das Sammelschiff werden euch übergeben. Ihr werdet die Räumlichkeiten finden, in denen die Behälter eingeordnet sind. Bringt sie mir, und ihr werdet zurückgebracht auf euer Schiff. Ich verlange vorher eine Dienstleistung."
    Er ging so abrupt, wie er gekommen war. Die Beantwortung vieler Fragen hielt er für überflüssig.
    Als

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