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1118 - Zwischen Himmel und Hölle

1118 - Zwischen Himmel und Hölle

Titel: 1118 - Zwischen Himmel und Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Resten der Arme hoch. Sie bewegten sich auf die Schultern zu, um den Kopf von zwei Seiten einzuschließen und ihn ebenfalls verbrennen zu können. So dachte Jane Collins, aber sie irrte sich, denn plötzlich geschah etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatte.
    Es war genau der umgekehrte Vorgang, den sie beim ersten Kuss erlebt hatte.
    Das Monstrum kam nicht zu ihr. Eine andere Kraft war plötzlich da und zerrte es weg. Vom Boden her schleuderte diese Macht den Glatzkopf in die Höhe, und während er in einem schrägen Winkel und als brennendes Etwas der Decke entgegenraste, löste er sich auf.
    Ein Windzug, der nicht zu hören war, jagte in seine Gestalt hinein.
    Er ließ das Feuer noch einmal aufsprühen, bevor es verlosch. Und mit ihm verschwand auch das zweite negative Ich des Hellsehers.
    Die Mächte, denen er gedient hatte, holten ihn nun für immer und ewig zurück. Wieso das passierte, konnte sich Jane nicht erklären.
    Ihr fiel allerdings etwas Rätselhaftes auf. Dicht unter der Decke und trotzdem meilenweit entfernt, sah sie ein silbernes Leuchten. Die gleiche Kraft, die das Kreuz ihres Freundes John Sinclair abgab, wenn es aktiviert worden war. Für sie unerreichbar, aber sie wusste trotzdem, wo sie es gesehen hatte.
    Zwischen Himmel und Hölle… Jane drehte sich um. Sie ging zu Lady Sarah und spürte erst jetzt, dass es zahlreiche Stellen an ihrem Körper gab, die schmerzten.
    Lady Sarah sah sie mit erstauntem, aber klarem Blick an. Und sie lächelte glücklich.
    Jane Collins lächelte zurück, bevor sie sagte: »Manchmal ist es schon gut, wenn man noch alte Hexenkräfte besitzt…«
    ***
    »Terra pestem teneto – Salus hie maneto!«
    Ich hatte die Formel gesprochen und damit das letzte aus meinem Kreuz herausgeholt, was es rauszuholen gab. Es war aktiviert worden, und ich bezweifelte, dass der Hellseher über die Wirkung informiert gewesen war.
    Das Licht. Obwohl mein Kreuz in der Tasche steckte, war es überall vorhanden. Es gab keine direkte Quelle, es war einfach nur da. Es sprang, es strahlte, es nahm alles ein, und ich konnte darin gewisse schattenhafte Gestalten sehen.
    Es war unglaublich. Das Licht raste in diese Welt hinein, die zwischen Himmel und Hölle lag, als eine positive Kraft, die wie mit Schwertern zuschlug. Sie säbelten aus dem hellen Glanz hervor. Engel persönlich schienen angetreten zu sein, um das Jüngste Gericht einzuläuten. Die grellen Blitze ließen sich nicht mehr abfangen.
    Auch nicht von einem dem Bösen zugewandten Amulett. Das Pentagramm konnte nicht mehr festgehalten werden. Die Hand löste sich wie weg geschlagen.
    Silber besiegte Gold!
    Es war wie ein Symbol, denn für Gold waren schon zu viele Menschen gestorben. Noch immer jagten sie hinter dem Gold her, und nicht selten hatte der Teufel sie mit dem Gold gelockt und dann in seine verdammte Hölle geführt.
    Es war mörderisch. Eine Zerstörung des Bösen, denn das Amulett wandte sich nun gegen seinen Träger und Erben.
    Es hing noch auf seiner Brust. Aber es verging. Es löste sich auf. Es wurde flüssig und zugleich sehr heiß, denn es drang in die Haut des Mannes ein. Sie riss. Ich sah Blut, und ich sah etwas rubinrotes mitten auf der Stirn leuchten. Es schimmerte selbst durch das grelle Licht des Kreuzes, aber der Kristall besaß nicht mehr die Kraft, die er hätte haben müssen.
    Bei Haric hatte ich gesehen, wie der Kopf explodiert war. Und hier geschah das gleiche. Vor meinen Augen flog der Kopf auseinander.
    Eine Fontäne schoss in die Höhe. Es war eine rote Spur aus Blut, die zusammen mit einem im Gold schmelzenden Körper, begleitet von fürchterlichen Schreien, in der Unendlichkeit verschwand, Ich war zurückgeblieben. Ich hatte gewonnen!
    Nein, nicht ich. Mein Kreuz. Und es wusste, dass der Hellseher Veritas nie mehr zurückkommen würde. Seine Magie war gebrochen. Die Schnittstelle zwischen Himmel und Hölle würde wieder geschlossen werden. Das war gut so…
    ***
    »John, mein Gott, du bist da!«
    Ich hörte Bills Stimme, drehte mich benommen um und kam mir vor, als hätte ich den Garten der Conollys nicht verlassen. Es hatte sich auch nichts verändert, nur die Sonne stand schon tief im Westen.
    Sheila saß noch am Tisch. Ich ging wortlos auf sie zu. Sie bewegte sich wieder, schaute zu mir hoch und lächelte.
    »Ist alles in Ordnung?« fragte ich sie.
    »Ja, John, ja. Nur…« Sie schüttelte den Kopf.
    »Was ist mit nur?«
    »Ich glaube, ich bin eingeschlafen und habe geträumt. Sogar von dir. Du warst

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