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1120 - Grauen hinter Gittern

1120 - Grauen hinter Gittern

Titel: 1120 - Grauen hinter Gittern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weggeworfen.
    Der Mensch-Affe wurde immer wilder. Er konnte meinen Anblick nicht vertragen. Er kreischte. Er bemühte sich, seinen Käfig so weit vorzuschaukeln, dass er seine Hände durch die Lücken strecken konnte, um mich zu erreichen.
    Das gelang ihm nicht. Dazu reichte der Schwung einfach nicht aus.
    So schnellten seine Pranken immer ins Leere und wischten an mir vorbei. Ich hatte genug gesehen und zog mich wieder zurück Die Gänsehaut auf meinem Körper war geblieben. Auf dem Friedhof hatten wir die erste Kreatur erschießen können. Hier war ich waffenlos. Mit den bloßen Händen war ich ihm unterlegen.
    Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, waren die Geräusche leiser geworden. Viel besser erging es mir trotzdem nicht. Ich hatte den zweiten Insassen gesehen und konnte jetzt davon ausgehen, dass es noch mehrere von ihnen gab.
    Da stellte sich automatisch die Frage, welche Überraschungen mich noch erwarteten. Daran wollte ich lieber nicht denken und hielt mich zunächst an die Tatsachen, die auf den ersten Blick recht gut für mich aussahen, denn der Flur war und blieb auch weiterhin leer. Keine andere Kreatur hatte ihre Zelle verlassen.
    Ich lehnte mich gegen die Wand. Der Druck in meinem Rücken gab mir irgendwie Halt, und ich brauchte diese Ruhe auch, damit sich mein Herzschlag normalisieren konnte. Der Schweiß auf dem Körper war zu einer kalten Schicht geworden, und das Gefühl, kontrolliert oder beobachtet zu werden, wurde ich einfach nicht los. Irgendwo lauerten die künstlichen Augen, die mich unter Kontrolle hielten und mich stets begleiten würden.
    Die Geräusche hinter der Tür waren leiser geworden. Ich hörte jetzt nur noch das leise Jammern eines Verzweifelten.
    Das Grauen hinter Gittern hatte ein Gesicht bekommen. Aber es würde sich nicht nur in dieser einen Zelle zeigen, davon war ich überzeugt. Ich wollte meinen Weg fortsetzen.
    Es blieb beim Versuch, denn einiges änderte sich in meiner Umgebung. Mir kam es vor, als hätte ich durch das Öffnen der Tür so etwas wie den Beginn einer Kettenreaktion ausgelöst, denn die nächste, nicht weit von mir entfernt liegende Tür öffnete sich jetzt von innen. Jemand, der dort in der Zelle gesteckt hatte, wollte raus.
    Ich wartete ab. Noch immer den Rücken fest gegen die Wand gedrückt. Die Tür wurde nicht schnell und hart aufgestoßen, sondern recht langsam und vorsichtig. Derjenige, der seine Zelle verließ, war ebenso wachsam wie ich.
    Auch eine Mutation zwischen Mensch und Affe?
    Ich wäre nicht überrascht gewesen, wenn es so gekommen wäre, aber diesmal erlebte ich etwas anderes.
    Es kam ein Mensch. Oder nicht?
    Meine Augen weiteten sich, als ich die Gestalt sah. Ja, sie war ein Mensch, aber es war ihr nicht gelungen, noch weiter zu wachsen.
    Die Person war im Kindesalter stehen geblieben. Ungefähr so groß wie ein zehnjähriger Junge, doch mit allen Merkmalen eines Erwachsenen versehen. Er erinnerte mich an einen Zwerg, obwohl dieser Vergleich nicht so treffend war. Einen Zwerg stellte man sich anders vor. Mit einem alten Gesicht, auch bärtig, und ich glaubte auch nicht, einen Liliputaner vor mir zu sehen. Das hier war etwas anderes.
    Kind und Erwachsener zugleich. Mit einem großen Kopf, der völlig haarlos war. Der Mund stand leicht offen. Er erinnerte mich in seinem Aussehen an ein Fischmaul. Die Ohren bestanden aus Knorpeln. Es gab Augen, aber keine Brauen, und die Haut war glatt wie Marmor. Kein einziges Härchen war zu sehen.
    Im Gegensatz zu dem Mensch-Affen war diese Gestalt nicht nackt.
    Man hatte ihr einen Overall angezogen. Er bestand aus verwaschenem Jeansstoff.
    Der Zwerg war nur neugierig gewesen. Er musste die Geräusche gehört haben. Jetzt war er nach draußen getreten, sah mich und erstarrte mitten in der Bewegung.
    Wir starrten uns an. Keiner sprach.
    Niemand von uns versuchte, mit dem anderen zu kommunizieren.
    Wahrscheinlich war die Überraschung auf beiden Seiten einfach zu groß.
    Ich fing mich als erster und versuchte es mit einem Lächeln. Lächeln ist immer gut. Lächeln kann Brücken bauen und Eis auftauen.
    Lächeln ist in allen Kulturen gleich, und auch ich hoffte darauf, dass meine Reaktion dem anderen bewies, dass ich nichts Böses von ihm wollte.
    Diesmal brachte mein Lächeln nichts. Der Zwerg schüttelte nur kurz den Kopf, um sich dann mit vorsichtigen Schritten zurückzuziehen. Er schaute sich dabei nicht um. Er ging rückwärts über die Schwelle hinweg und verschwand in seiner Zelle. Ein harter

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