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1121 - Wenn Totenmasken leben...

1121 - Wenn Totenmasken leben...

Titel: 1121 - Wenn Totenmasken leben... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Seiten anfassen, und das Werkzeug war auch für zwei Personen gedacht. Damit konnte sogar ein nicht zu dicker Baumstamm zersägt werden.
    Und eben diese Säge brauchte er. Montego hielt sie so hoch, dass Licht gegen das Metallblatt fallen konnte. Er wollte prüfen, wie gut es noch in Schuss war.
    Er konnte zufrieden sein. Das Metall hatte keinen Rost angesetzt.
    Es war blank wie frisch geputzt, und auch die Zähne der Säge zeigten noch keine Abnutzung.
    In seinem Gesicht rührte sich nichts, als er das Werkzeug auf die Holzbank legte, auf der er hin und wieder bei seiner Arbeit saß. Für die Formen und Matrizen hatte er keinen Blick, auch nicht für den Ofen, er kümmerte sich um den quadratischen Glasbehälter, der ebenfalls in seinen Plänen eine wichtige Rolle spielte. Er war tief und auch breit genug. Für seine Zwecke perfekt geeignet.
    Er ging zur Tür. Es war nichts mehr wie früher. Sonst hatte er sie immer normal geöffnet. An diesem Abend benahm er sich wie ein Dieb und zog sie nur sehr vorsichtig auf.
    Der Kellerflur war leer. Jolanda befand sich oben. Er hörte sie nicht, dafür vernahm er die Musik aus dem Radio.
    »Du Miststück!« flüsterte er, »du verdammte Hexe lässt es dir gut gehen, und mich die Drecksarbeit machen. Aber das ist vorbei. Für mich und auch für dich…«
    Es waren die richtigen Worte gewesen, um ihm den Anstoß zu geben, aber es kam anders. Jemand stand an der Tür und schellte.
    Sofort hielt Montego inne. Seine Gedanken überschlugen sich. Es war selten, dass Jolanda Besuch bekam. Im Ort hatte man nicht viel mit ihr am Hut, und Gäste hatten sich auch nicht angesagt.
    Er hörte, dass sie öffnete.
    Sein Standort war nicht optimal. Deshalb ging Conrad Montego drei Schritte vor und blieb im Dunkeln stehen, als er fast die Treppe erreicht hatte. Die Tür zum Keller war nicht ganz geschlossen worden. Am Ende der Treppe fiel ein hellerer Streifen durch die Lücke und verlor sich auf der zweiten Stufe.
    Conrad Montego war kein Hellseher. In diesen Augenblicken allerdings glaubte er an eine Wende des Schicksals. Er konnte sich vorstellen, dass sich durch den abendlichen Besucher einiges änderte, und er hoffte, dass es nicht seinen Plan betraf.
    Jolanda sprach. Eine andere Frau antwortete ihr.
    Die Stimme der Person hatte Montego noch nie zuvor gehört. Leider konnte er nicht verstehen, was die beiden sagten, aber in das Gespräch hinein mischte sich auch die Stimme eines Mannes. Sie klang lauter als die der Frauen.
    Conrad Montego hatte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Die Welt um ihn herum drehte sich. Er konnte es nicht glauben, doch er wusste auch, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Er kannte den Mann, der gesprochen hatte. Es war sein Sohn Alan!
    ***
    Die Tür wurde von innen aufgezogen, und dann stand sie vor ihnen.
    Alan Montego hatte Jane zwar einiges über die Juffi erzählt, aber sie nicht so detailliert beschrieben, und die Detektivin glaubte, in einem falschen Film zu sein.
    So also sah Jolanda Juffi aus. Eine Pensionswirtin in der Einsamkeit der Hügel von Essex. Aber niemand hätte sie sich so vorgestellt, denn sie wirkte in ihrem Paillettenkleid wie aus einem Mode-Magazin entsprungen, das nicht mehr so ganz in die moderne Zeit hineinpasste.
    Auch die Frisur kam Jane übertrieben vor. Als die Frau dann lächelte, bewegte sich ihr ganzes Gesicht, und der Mund blieb offen stehen, als wäre sie nicht mehr in der Lage, eine Frage zu formulieren.
    »Guten Abend«, sagte Jane. Die Juffi nickte.
    »Sie sind Mrs. Juffi?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und Ihnen gehört das Haus hier?«
    »Ich besitze es.« Sie räusperte sich. »Aber wenn Sie hier wohnen wollen, muss ich Ihnen sagen, dass es nicht möglich ist. Ich bin dabei, etwas zu renovieren. Erst im nächsten Monat treffen die Gäste wieder bei mir ein. Tut mir leid…«
    »Das hatten wir eigentlich nicht vor«, sagte Jane.
    Jolanda Juffi streckte den rechten Arm aus und stemmte sich am Türrahmen ab. »Oh weshalb sind Sie dann zu mir gekommen? Haben Sie eine Empfehlung oder…«
    »Nein, das nicht«, sagte Jane. »Es geht um meinen Begleiter.«
    Jetzt war Alan angesprochen, und sofort richtete sich der Blick des Augenpaars auf ihn. Alan übernahm auch das Wort und fragte:
    »Kennen Sie mich nicht?«
    Er wurde gemustert. Die Stirn der Frau legte sich in Falten. Noch immer stand ihr Mund offen, und allmählich stahl sich so etwas wie Erkennen in ihren Blick.
    »Nun…?«
    »Ich überlege, Mister. Ich denke

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