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1121 - Wenn Totenmasken leben...

1121 - Wenn Totenmasken leben...

Titel: 1121 - Wenn Totenmasken leben... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Lichtschein aufgefallen, der durch einen Lichtschacht aus der Tiefe des Kellers drang.
    »Im Keller?« flüsterte er.
    »Möglich.«
    »Sollen wir hin?«
    »Langsam, Moment noch.« Aus dem Moment wurde eine Minute.
    Als sich bis dahin nichts hinter den erleuchteten Fenstern getan hatte, setzten sich beide in Bewegung.
    Wieder übernahm Jane die Führung. Sie huschte über den mit Gras bedeckten Boden hinweg, presste sich gegen die Hauswand und wartete, bis Alan das gleiche getan hatte.
    Der Lichtschacht befand sich direkt bei ihnen. Ungewöhnliche Laute drangen heraus. Nicht zu identifizieren. Manchmal hörten sie sich gleichmäßig an, dann wieder abgehackt, und sie glaubten, einen Mann fluchen zu hören. Allerdings nur kurz.
    »Das ist mein Vater!« flüsterte Alan.
    »Sind Sie sicher?«
    »Wer soll es sonst sein?«
    »Was könnte er dort tun?«
    »Keine Ahnung. Aber Sie wissen ja, dass er Totenmasken herstellt. Ich würde beinahe sagen, dass er damit beschäftigt ist, eine Totenmaske herzustellen.«
    Jane Collins nagte an ihrer Unterlippe. »Für wen?«
    Alan zuckte die Achseln.
    Sie traten näher an den Lichtschacht heran, um hineinschauen zu können. Zu sehen war nichts. Es gab zwar ein Fenster, doch die Scheibe lag im toten Winkel. Es war auch nichts zu erkennen, wenn sie sich auf den Bauch legten.
    Jane deutete an der Hauswand entlang. »Hilft alles nichts, wir müssen rein. Da vorn liegt eine Leiter.«
    Alan holte die Leiter. Jane prüfte ihr en Halt an der Wand, dann stieg sie als erste hoch.
    Das Fenster war nicht besonders groß. Seine Breite reichte soeben aus, um Jane einen Durchschlupf zu gestatten.
    Jane glitt in das dunkle Zimmer hinein. Sie fühlte sich nicht eben super und rechnete auch mit einer bösen Überraschung, doch nur der Geruch nach Mottenkugeln erwartete sie, ansonsten war sie von Dunkelheit und Stille umgeben.
    Jane drehte sich um und trat wieder an das Fenster heran. Von dort aus winkte sie ihrem Begleiter zu und machte ihm klar, um das Haus herum zu gehen und vor dem Eingang zu warten.
    »Was ist mit Ihnen?« rief er halblaut.
    »Ich werde Ihnen die Tür öffnen.«
    »Haben Sie jemand gesehen?«
    »Nein.«
    Jane wollte sich nicht länger aufhalten lassen. Sie zog sich wieder in das Dunkel des Pensionszimmers zurück. Die Möbel malten sich schwach ab, und sie sah auch die Tür, die sie sehr vorsichtig aufzog.
    Jane fand sich in einem schmalen Flur wieder.
    Die Stille wollte Jane nicht gefallen.
    Vorsichtig stieg Jane die Treppe hinab, die sie in der zweiten Hälfte besser sah, weil sich dort ein schwacher Lichtglanz abzeichnete.
    Es war niemand da, der sie störte. Auch in der unteren Etage nicht, und sie entdeckte auch den Umriss der Eingangstür. Das Licht drang aus einem Raum, in den sie wegen der nur halb geöffneten Tür nicht zu tief hineinschauen konnte. Sie sah, dass es sich um eine Küche handelte.
    Auch jetzt tauchte Jolanda Juffi nicht auf, und Jane öffnete die Haustür. Alan Montego schob sich an Jane vorbei ins Haus. »Und? Was hat es gegeben?« flüsterte er.
    »Ich habe sie nicht gesehen.«
    Montego schluckte. »Auch meinen Vater nicht?«
    »Nein.«
    »Aber er muss hier sein!«
    Jane winkte ab. »Das ist nicht sicher. Wir werden uns jedenfalls umsehen.«
    Er wies auf die Küchentür. »Haben Sie dort schon nachgeschaut?«
    »Noch nicht. Wir werden es gemeinsam tun.«
    Es war Alan, der die Tür so weit aufstieß, dass sie einfach eintreten konnten. Dann sahen sie den Mann auf dem Boden!
    Beiden stockte der Atem, und sie verharrten abrupt. Ihnen brauchte niemand zu sagen, dass der noch junge Mann tot war. Er lag auf dem Rücken. Die Wunden in seinem Körper waren deutlich zu sehen, und sie entdeckten auch die Blutspuren auf dem Fußboden.
    Erst jetzt hörten sie das Summen der dicken Fliegen. Sie umschwirrten die Leiche.
    »Mein Gott«, flüsterte Alan Montego.
    Jane ging an ihm vorbei in die Küche hinein. Sie schaute sich den Toten genauer an. Er trug die Uniform eines Briefträgers und war noch jung. Mitte Zwanzig.
    Es roch nach dem Toten. Es roch nach Blut. Die Luft in der Küche war stickig. Warum hatte der Briefträger sterben müssen?
    Er hatte ein Paket gebracht. Auf dem Tisch stand noch eine offene Schachtel. Das Packpapier war zerfetzt, ebenso das Band, das um den Karton gewickelt gewesen.
    Jane Collins verließ die Küche. Alan Montego folgte ihr. »Und was jetzt?« flüsterte er.
    »Wir sehen uns im Keller um«, raunte Jane.
    Jane trat in den Flur hinein,

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