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1122 - Der Prophet des Teufels

1122 - Der Prophet des Teufels

Titel: 1122 - Der Prophet des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um eine Antwort herum. Harry meldete sich und sagte nichts weiter. Er wurde einfach nur bleich, als er den Anruf empfing. Seine Nasenflügel weiteten sich, er brummte einige Male seine Zustimmung und sagte dann: »Ja, ich habe alles verstanden. Wir werden uns sofort darum kümmern.«
    Harry hatte sein Handy noch nicht weggesteckt, als ich fragte:
    »Der vierte Mord?«
    »Ja, verdammt.«
    »Wo?«
    »Nicht mal weit von hier entfernt. In Limburg. Nicht direkt in der Stadt, sondern in einem kleinen Vorort.« Er schloss für eine Weile die Augen. »Wieder ein Pfarrer«, flüsterte er. »Und wieder wurde ihm sein Rücken aufgeschlitzt.«
    »Von der Sense?«
    Harry hatte mir nicht zugehört. Zufällig war die Bedienung in der Nähe. »Bitte zahlen«, sagte er nur…
    ***
    Es war der vierte tote Geistliche innerhalb kurzer Zeit. Aber diesmal war alles anders, denn es hatte eine Zeugin gegeben. Zwar konnten wir den Video-Filmer auch als Zeugen ansehen, doch wir hofften, dass diese Frau mehr gesehen hatte und uns auch Einzelheiten nennen konnte Der Film war doch zum Schluss sehr verschwommen gewesen.
    Sie hatte sich den Kollegen von der normalen Polizei offenbart, aber man hatte sie nicht auf dem Revier behalten, sondern wieder in ihre Wohnung gehen lassen.
    Dort würden wir sie finden. Der Vorort von Limburg lag in einem malerischen Tal. Das Schloss fiel natürlich auf, auch wegen seiner rötlichen Farbe und den mächtigen Türmen, aber wir sahen auch die Autobahn wie einen grauen Strich, der über das Lahntal hinwegführte und sehr befahren war.
    Den Opel lenkte Harry in eine schmale Straße hinein. Wo wir hin mussten, war zu sehen, denn vor dem Haus parkte ein weißgrüner Streifenwagen der Polizei.
    Harry stellte seinen Wagen dahinter ab. Die Zeugin hieß Martha Klinger, und sie lebte in einem der älteren Häuser, dessen Fassade allerdings renoviert und in einem gelben Farbton frisch gestrichen war.
    Harry stieß die breite, braun lackierte Haustür auf und betrat als erster den kühlen Flur. Nach der Schwüle tat diese Temperatur gut.
    Wir hatten gesehen, dass wir in die erste Etage mussten, und stiegen eine breite Steintreppe hoch.
    Im Haus war es still. Es roch leicht nach Farbe, und auf dem Absatz der ersten Etage entdeckten wir den uniformierten Kollegen, der uns schon gehört hatte und am Ende des Treppenabsatzes auf uns wartete. Von oben herab schaute er uns an, sah Harry Stahl und fragte: »Sind Sie Herr Stahl?«
    »Ja.«
    Er entspannte sich etwas. »Darf ich trotzdem Ihren Ausweis sehen?«
    Harry tat ihm den Gefallen. Ob der Mann mit dem Dokument klarkam, wussten wir nicht, aber er musste es akzeptieren.
    »Sind Sie allein?« fragte Harry.
    »Nein, der Kollege ist noch in der Wohnung.« Er lächelte. »Sie sind so etwas wie die Ablösung für uns.«
    »Dann fahren Sie mal los. Gibt es irgendwelche Vorkommnisse, die für uns von Belang sind?« Der Polizist hatte den Schlüssel bereits in das Schloss geschoben. »Nein, Herr Stahl, es ist hier nichts passiert.«
    »Wie geht es der Zeugin?«
    »Sie ist ruhig.«
    »Zwangsläufig?«
    Er drückte die Tür jetzt auf. »Der Arzt hat ihr wohl eine Beruhigungsspritze geben müssen. Aber es ist alles okay.« Das Haus gehörte noch zu den älteren Bauten. Die Zimmer der Wohnungen waren groß und mit hohen Stuckdecken versehen.
    Der zweite Kollege hatte uns gehört und kam uns entgegen. Auch er meldete keine besonderen Vorkommnisse und dass die Zeugin sich sehr ruhig verhielt.
    Harry schaute die beiden an, nickte ihnen zu und war der Ansicht, dass sie fahren konnten. »Woanders werden Sie bestimmt dringender gebraucht. Vielen Dank.«
    Die beiden jungen Männer grüßten und zogen sich dann zurück.
    Ich schloss die Wohnungstür und schaute auf Harrys Rücken, der schon vorgegangen war. Angeblich hatte man Martha Klinger Bescheid gesagt, und so würde sie bereits auf uns warten.
    Wir fanden sie in ihrem Wohnzimmer. Dort saß sie in einem Sessel und konnte von dort aus die Tür sehen. Ihre Begrüßungsworte überraschten uns schon.
    »So sehen also die Männer aus, die es wagen, sich gegen den Teufel zu stemmen…«
    Wir blieben beide stehen und schüttelten verwundert den Kopf.
    »Gegen den Teufel?« fragte ich.
    »Ja, junger Mann. Es ist der Teufel, den ich gesehen habe. Der Teufel in einer bestimmten Gestalt, und ich bin froh, dass es Menschen gibt, die mir glauben.«
    »Deshalb sind wir hier«, sagte Harry und erkundigte sich, ob er uns vorstellen durfte.
    »Ja, tun Sie

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