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1127 - Der Gothic-Vampir

1127 - Der Gothic-Vampir

Titel: 1127 - Der Gothic-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber mehr die graue Eminenz im Hintergrund.
    Ich fand Godwin im Speiseraum allein an einem Tisch sitzend. Außer ihm waren zwei weitere Templer anwesend, die mir zur Begrüßung zunickten.
    Hinter einer Theke konnte ich mir die Suppe holen. Sie war heiß gehalten worden und roch phantastisch. Sie bestand nicht nur aus Gemüse, es schwammen auch Fleischstücke darin herum.
    »Alles klar zwischen euch, John?«
    »Keine Probleme.«
    »Dann wünsche ich dir einen guten Appetit.«
    »Danke.«
    Godwin ließ mich essen. Er selbst lehnte sich zurück, hielt die Augen halb geschlossen und sorgte so für eine innerliche Entspannung.
    Als ich den Teller fast geleert hatte, stellte ich die erste Frage: »Es sieht beinahe so aus, als sollte es hier bald einen neuen Chef geben?«
    »Kann sein.«
    »Du also.«
    Godwin wich mir aus. »Es ist noch nichts entschieden«, erklärte er.
    »Ich würde es dir trotzdem wünschen.«
    »Danke, aber die Aufgabe ist nicht einfach. Vor allen Dingen bedeutet sie ein hohes Maß an Verantwortung.«
    »Fühlst du dich ihr denn gewachsen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Du bist einfach viel zu neugierig, John. Es gibt ja wohl andere Probleme.«
    »Ja, ja, schon gut, Godwin, ich werde dich nicht mehr fragen.« Den Teller schob ich zur Seite, denn einen Nachschlag würde ich nicht mehr schaffen. »Der Abbé berichtete mir, daß die Petits hier gewesen sind und sie den Blutsauger gesehen haben.«
    »Eine nackte Gestalt, John, aber ein Vampir.«
    »Von einer Fledermaus haben sie nichts erwähnt?«
    »Nein.«
    »Die hat wohl nur Johnny gesehen. Zumindest ist sicher, daß er das Skelett des Jacques Montfour gefunden hat. Dann passierte leider die Sache mit seinem Blut. Es war ein unglücklicher Zufall oder wie von fremden Mächten gelenkt. So wurde er erweckt.«
    »Obwohl es sich nicht eben nett anhört, hoffe ich, daß der Untote sich auf die Petits konzentriert. Er braucht das Blut. Ich gehe nicht davon aus, daß er sich im Tageslicht zeigt. Er wird sich irgendwo in einer finsteren Spalte verbogen halten und darauf warten, daß die Nacht anbricht, dann werden wir bei den Petits sein.«
    »Wissen sie schon Bescheid?«
    »Nein.«
    »Habt ihr ihnen keine sofortige Hilfe angeboten?« fragte ich überrascht.
    »Wir waren dabei, aber wir konnten kein vernünftiges Wort mit ihnen reden. Sie wollten ja auf ihren Hof zurück. Dort kennen sie sich aus, und da fühlen sie sich wohl.«
    Ich konnte die Reaktion nicht nachvollziehen. »Habt ihr ihnen nicht klargemacht, wie gefährlich es für sie sein kann?«
    »Natürlich. Sie ließen sich nicht überzeugen. Außerdem haben sie noch immer nicht richtig begriffen, daß sie es mit einem echten Vampir zu tun haben. Das wollte nicht in ihre Köpfe hinein. Ihr gesamtes Denken paßte nicht dazu.«
    »Kann man irgendwie verstehen«, sagte ich und fragte dann:
    »Wann sollen wir fahren?«
    »Noch nicht. Ich bin auch dagegen, daß sie uns sehen. So werden wir auch nicht ihr Haus betreten.«
    Ich lächelte. »Du bist der Boß.«
    »Hör auf, mich auf den Arm zu nehmen. Ich will erst gar nicht, daß der Blutsauger das Haus der Petits betritt. Wenn eben möglich, werden wir ihn vorher abfangen.«
    »Hört sich gut an.«
    Godwin lächelte. »In der Theorie klingt alles gut«, sagte er. »Aber wir müssen immer mit bösen Überraschungen rechnen. Das brauche ich dir ja nicht zu sagen.«
    Ich tippte auf meine Uhr. »Wann ungefähr werden wir starten?«
    »Wir können uns noch eine bis anderthalb Stunden Zeit lassen. Du kannst die Zeit ja zu einem Spaziergang nutzen oder dich hinlegen. Das Gästezimmer steht bereit.«
    »Ich lege mich lieber hin.«
    »Ja, bis dann.«
    Wir trennten uns, nachdem mich Godwin noch bis zur Zimmertür begleitet hatte. Ich betrat den kühlen Raum und blickte auf das Bett, das ebenso bereit stand wie ein Schrank, ein Tisch und zwei Stühle.
    Es lag zwar keine sehr anstrengende Reise hinter mir, trotzdem lockte mich das Bett. Ich zog Jacke und Schuhe aus, ließ mich auf die Matratze sinken, schaute an die Decke und holte dann mein Handy hervor. Bisher hatte ich noch nicht in London angerufen.
    Suko war im Büro. »Schon auf der Jagd nach deinem Verwandten?« fragte er. Sein Grinsen konnte ich mir dabei vorstellen.
    Ich hatte ihn noch am Abend zuvor nach meiner Rückkehr von den Conollys informiert. »Es ist nicht mein Verwandter, merk dir das. Sonst erzähle ich dir mal was von deinen zahlreichen chinesischen Cousins in London.«
    »Aber den Vampir hast du

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