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1128 - Erbe des Fluchs

1128 - Erbe des Fluchs

Titel: 1128 - Erbe des Fluchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erzählungen der beiden Petits weiß ich, daß dort ihre Gemüsefelder und die Obstgärten liegen müssen. Da kann man sich auch verstecken.« Er hob kurz seine Armbrust an, dann verschwand er aus meiner Sicht.
    Gespannt näherte ich mich dem Haus. Der Wind streichelte meinen Körper und spielte mit den Haaren. Er brachte einen herbstlich frischen Geruch mit, aber er roch nicht nach Blut und somit nach dem Erbe des Vampirs.
    Godwin de Salier hatte recht behalten. Die Tür war aus der Verankerung herausgerissen und nach innen geschleudert worden. Dort lag sie auf dem Boden.
    Auch wenn ich diesen Jacques Montfour noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, ahnte ich, daß nur er diese Verwüstung hinterlassen haben konnte.
    Ich dachte an das Ehepaar Petit, das diesen Bauernhof hier bewirtschaftete. Viele Chancen gab ich ihnen nicht mehr. Der Vampir hatte es zum zweiten Mal versucht und diesmal auch gewonnen.
    Bevor ich das Haus betrat, zog ich die Beretta. Wenn sich der Blutsauger plötzlich aus seinem Versteck löste, weil er wieder Menschenblut gerochen hatte, wollte ich bereit sein.
    Auch das Kreuz hing nicht mehr vor meiner Brust. Es steckte wieder einmal in der Tasche, doch schon bei der ersten Berührung war ich enttäuscht.
    Das Metall erwärmte sich nicht. Ein Zeichen, daß keine unmittelbare Gefahr bestand.
    Ich hatte keine Lust, das Haus hier unten im Dunkeln zu untersuchen, deshalb schaltete ich das Licht ein. Zuerst im Flur, dann in der Küche, und ich hatte eigentlich vorgehabt, es auch in den nächsten Räumen so zu halten, aber der Blick auf die offene Schublade hielt mich zunächst davon ab.
    Ich sah auch den Inhalt. Er bestand aus Messern und Gabeln, wobei die Messer unterschiedlich groß waren. Hatte ein Vampir es nötig, nach einem Messer zu greifen?
    Nein, sicherlich nicht. Es war vorstellbar, daß einer der beiden Petits sich hier in der Küche aufgehalten hatte und nach einer Waffe gesucht hatte.
    Es war hell genug, um auch Spuren finden zu können. In der Küche fand ich keine. Im Flur allerdings sah es anders aus. Da malten sich einige dunkle Flecken auf dem Boden ab, die tatsächlich aussahen wie geplatzte Tropfen.
    Ich bückte mich, es folgte die Fingerkuppenprobe, und ich bekam die Bestätigung.
    Es war Blut…
    Also war hier etwas passiert. Ein Kampf sicherlich. Ein Kampf zwischen einem Blutsauger und einem Menschen, bei dem es nur einen Sieger geben konnte.
    Montfour war hier gewesen, und er hatte es geschafft, sich ein Opfer zu holen.
    Meine Gedanken drehten sich um die weitere Durchsuchung des Hauses. Hatte es wirklich Sinn, in allen Zimmern oben und unten nachzuschauen? War der Vampir hier gewesen, um sich zu verstecken und in Ruhe seine anderen Pläne abwarten zu können?
    Meine Gedanken wurden unterbrochen, denn hinter mir hörte ich Schritte. Godwin de Salier kehrte zurück. Er räusperte sich, als ich mich umdrehte und zuckte die Achseln.
    »Also nichts«, sagte ich.
    »Genau.«
    »Aber es ist etwas passiert.« Ich zeigte ihm die Blutspuren auf dem Boden.
    Der Templer starrte hin. »Es war genau die richtige Spur, und wir sind zu spät gekommen. Verdammt, zumindest ich hätte wissen müssen, daß er nicht bis Mitternacht wartet, sondern sich schon mit dem Einbruch der Dunkelheit zufriedengibt.«
    »Wir haben getan, was wir konnten…«
    »Nein, nein, John. Wir haben ihn unterschätzt. Und das, obwohl wir hätten wissen müssen, wie gefährlich er ist. Einer, der die Jahrhunderte überlebt hat, findet sich auch in der neuen, für ihn ungewohnten Zeit zurecht, denn die Menschen haben sich nicht verändert. Sie sind die gleichen geblieben. Nur die Umstände sind anders geworden. Aber das ist jetzt egal.«
    »Die Petits waren zu zweit«, sagte Godwin.
    »Was meinst du damit?«
    »Dann haben wir es jetzt mit drei Blutsaugern zu tun.«
    Ich konnte auch rechnen, stimmte ihm zu und hörte, wie er den Faden weiterspann. »Auf dem Feld und auch auf dieser Obstwiese habe ich keinen gesehen. Ich kam mir allein wie in der Wüste vor. Aber das Haus ist groß genug, und dann gibt es nicht weit entfernt noch einen Stall, den ich mir allerdings nicht angeschaut habe.«
    »Dann mache ich das.«
    »Gut. Ich durchsuche mal beide Etagen. Vorhin war es hier unten dunkel.« Er grinste kurz. »Vampire lieben ja die Finsternis.«
    »Und schau mal nach, ob du einen Keller findest«, riet ich ihm.
    »Darauf kannst du dich verlassen.« Dann trennten wir uns…
    ***
    Schon bei der Ankunft hatte ich den flachen Bau

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