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1128 - Erbe des Fluchs

1128 - Erbe des Fluchs

Titel: 1128 - Erbe des Fluchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas bereitete ihm körperliche Schmerzen, und ich erklärte ihm mit scharfer Stimme, daß er nicht überleben würde.
    Wieder sagte er nichts. Nur das Kreuz behielt er im Auge. Die Furcht vor dem Ende mußte wie ein glühender Nagel in seinem Körper bohren.
    Ich wollte und mußte ihn zum Sprechen bringen. Nur er konnte mir berichten, was hier vorgefallen war. Es gab auf dem gesamten Gelände sonst keine anderen Zeugen.
    Er begann zu wimmern. Und es war nicht gespielt. Wahrscheinlich war ich ihm mit meinem Kreuz doch zu nahe gekommen. Er sackte vor mir in die Knie, löste die Hände von der Mistgabel und preßte sie gegen sein Gesicht. Mit großer Kraftanstrengung stemmte er sich wieder hoch. Durch diese Bewegung rutschten die Zinken der Gabel aus dem Körper, aber er war trotzdem nicht frei.
    Es roch plötzlich nach verbrannter Haut!
    Dann schrie der Blutsauger auf. Seine Hände fielen nach unten. Ich sah den Rauch vor seinem Gesicht, und dahinter rollte sich die Haut wie feuchter Schleim zusammen. Er hatte den Kräften meines Kreuzes aus dieser Nähe nicht standhalten können.
    Sein Schrei gellte durch den Stall, als sich der Vampir herumwarf und Fersengeld gab.
    Er rannte mit brennendem Gesicht auf die offene Stalltür zu. Für ihn war es eine Flucht ins Ungewisse und gleichzeitig ins Verderben.
    Sein Kopf wurde von den zuckenden Rauchfahnen umflattert, die sich sehr schnell auflösten. Es war nicht weit bis zur Tür. Ich sprintete ihm auch nicht nach, denn ich wußte, daß er mir nicht entkommen würde. Deshalb ging ich recht langsam.
    Er hatte den Hof längst erreicht, als ich noch die Schwelle überschritt. Ich sah ihn, aber ich sah auch einen anderen. Es war Godwin de Salier. Klar, daß der Schrei des Blutsaugers von ihm gehört worden war. Er hatte seiner Ansicht nach das Richtige getan und das Haus verlassen. Er stand auf dem Hof. Der verletzte und brennende Blutsauger rannte direkt auf den Templer zu.
    Darauf hatte Godwin nur gewartet.
    Ich sah, wie er beide Arme hob.
    Die Armbrust schimmerte für einen Moment. Oder waren es die beiden Pfeile, die er auf die Reise geschickt hatte? Jedenfalls jagten sie auf den Blutsauger zu und trafen so, wie der Templer es hatte haben wollen.
    Mitten im Lauf erhielt Albert Petit einen Schlag. Er stoppte nicht wie gegen die berühmte Wand gelaufen, sondern geriet ins Stolpern.
    Der Körper beugte sich dabei nach vorn, dann konnte er sich nicht mehr auf den Beinen halten.
    Hart prallte er auf den Bauch, rutschte noch ein Stück weiter und blieb schließlich vor den Füßen des Godwin de Salier liegen, der nicht noch einmal zu schießen brauchte…
    ***
    Als ich Godwin erreichte, hatte er den Vampir bereits herumgedreht. Ich leuchtete ihn mit der kleinen Lampe an. Sofort fiel mir das Gesicht auf. Es war verbrannt. Von der magischen Hitze zerstört, aber es war noch zu erkennen, wie mir Godwin bestätigte.
    »Es ist Albert Petit, mein Gott. Der Himmel sei seiner Seele gnädig, trotz allem.«
    Die beiden Pfeile sah ich nicht. Durch ihre Wucht waren sie tief in den Vampirkörper hineingetrieben worden und steckten irgendwo in dieser Masse.
    »Das dachte ich mir. Aber wo ist seine Frau?«
    Godwin zuckte mit den Schultern. »Ich habe sie nicht gefunden, obwohl ich in jedem Raum war. Auch Jacques Montfour ist verschwunden. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß er Suzanne in Ruhe gelassen hat.«
    »Vielleicht sollten wir beide noch mal den Keller untersuchen, oder hast du dort nachgesehen?«
    »Nein, habe ich nicht. Es gibt keinen.«
    »Verdammt.«
    »Pech auf halber Linie, John. Was befindet sich noch im Stall?« Er schob sein Kinn vor und deutete an mir vorbei.
    »Hühner. Tote Hühner. Sie sind von kräftigen Händen zerrissen worden. Ob Montfour es gewesen ist oder Petit, weiß ich nicht. Es ist auch nicht wichtig.«
    De Salier strich über seine Augen. »Bleibt die Frau. Sie ist hübsch, ein richtiges Vollweib, wenn du verstehst.«
    »Sicher.«
    »Und sie ist genau richtig für einen Gothic-Vampir wie eben Jacques Montfour.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ich habe mich über ihn informiert. Er ist damals der große Galan gewesen. Die Frauen sind auf ihn geflogen. Ich kann mir vorstellen, daß es sich bis heute nicht geändert hat.«
    »Du vermutest also, daß er sie mitgenommen hat, Godwin?«
    Er nickte.
    »Hm.« Ich brauchte nicht lange nachzudenken. »Dann müßten wir nur den Ort finden, wo sich die beiden aufhalten. Ist im Prinzip ja ganz einfach.«
    »Das hast

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