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1128 - Erbe des Fluchs

1128 - Erbe des Fluchs

Titel: 1128 - Erbe des Fluchs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Fenster zu schauen.
    In den folgenden Sekunden bewegte sich Suzanne Petit hektisch.
    Sie löschte zuerst das Licht im Flur, lief dann in die Zimmer und schaltete die Beleuchtung auch dort aus.
    In die einzelnen Räume hinein fiel der schwarze Vorhang der Dunkelheit und setzte sich dort fest.
    Nur im Obergeschoß ließ sie die Lampen an. Die Zeit, dort hochzulaufen, wollte sich Suzanne nicht nehmen. Sie zitterte, als sie in die Küche schlich. Sie wollte zum Küchenschrank. Darin lagen genau die Waffen, die sie benötigte. Messer unterschiedlichster Größe und Stärke. Auch ein sehr scharfes Fischmesser befand sich darunter.
    Dieser Unterschrank stand direkt unter dem Küchenfenster. Wer davor stand, schaute automatisch nach draußen, falls er es nicht vorzog, seine Augen zu schließen.
    Daran dachte Suzanne nicht, als sie die Schublade aufriß und das Fischmesser herausnahm. Es hatte einen harten und für die Hand gut geformten Griff und eine Stahlklinge.
    Sie rammte die Schublade wieder zu und schluchzte dabei auf. Ihr Blick war zufällig auf das Fenster gefallen, und sie sah, was sich hinter der Scheibe abspielte.
    Er war gekommen!
    Suzanne Petit hatte damit rechnen müssen, und trotzdem überfiel sie der Schock.
    Hinter der Scheibe malte sich sein Umriß ab. Er war sehr nahe an das Fenster herangetreten, und das aus gutem Grund. Er wollte ihr zeigen, wer er war, und er hob jetzt seinen linken Arm an, bevor er die Handfläche gegen die Scheibe drückte.
    Es war nicht nur einfach eine Berührung, dahinter steckte mehr.
    Diese Person wollte ihr eine Botschaft zukommen lassen. Das tat sie zunächst mit einer Hand.
    Gegen die Scheibe gepreßt glitt sie von oben nach unten, und sie hinterließ dort eine dunkle, schlierige Flüssigkeit.
    Wie Blut!
    Wenn es tatsächlich Blut war, dann fremdes, und es mußte von Albert stammen.
    Sein Blut!
    Suzanne glaubte, sterben zu müssen.
    Der Vampir löste die Hand von der Scheibe, trat etwas zur Seite und zeigte durch das Anheben der Rechten, daß er ein besonderes Souvenir aus dem Hühnerstall mitgebracht hatte.
    Es war Alberts Beil!
    Suzanne kannte es sehr gut. Damit hatte AI stets die Hühner geschlachtet. Sie versuchte herauszufinden, ob auch an dem Beil Blut klebte. Das war nicht der Fall. Eine winzige Erleichterung überkam sie. Wenn Albert ermordet worden war, bestimmt nicht durch das Beil. Zudem hatte das ein Blutsauger auch nicht nötig.
    Die Schneide kratzte an der Scheibe entlang. Suzanne erschauerte.
    Das Gesicht des Untoten verzog sich. Er zog die Lippen weit zurück, damit seine Zähne sichtbar wurden. Besonders die beiden spitzen und leicht gekrümmten im Oberkiefer fielen auf. Die schaurige Faszination dieses romantischen Vampirs war verschwunden. Jetzt zeigte er sich nur noch als Bestie.
    Mit der Zunge leckte er über die Scheibe hinweg. Von oben nach unten. Dabei dicht an der Schneide des Beils vorbei.
    Er lachte.
    Ein abgehacktes und auch ekliges Gelächter, das triumphierend klang. Er wußte, daß man ihm nichts mehr anhaben konnte. Er würde seinen Blutweg gehen und zog sich von einem Augenblick zum anderen zurück.
    So schnell, daß die Frau dies erst mitbekam, als er nicht mehr zu sehen war. Sie hatte ihn sich nicht eingebildet, denn das Blut außen am Fenster blieb.
    Suzanne umklammerte den Griff des Fischmessers.
    Was soll ich tun? dachte sie verzweifelt. Kann ich ihn stoppen? Er wird nicht aufgeben, obwohl er verschwunden ist. Es ist nicht mehr wie in der letzten Nacht.
    Die breite Klinge des Fischmessers wirkte wie ein Spiegel, und so konnte sie einen Teil von sich sehen. Die Augen, die Stirn, den verschwitzten Haaransatz. Das Kleid klebte an ihrem Körper.
    Wieviel Zeit seit dem Verschwinden des Vampirs draußen vor dem Fenster vergangen war, wußte sie nicht.
    Plötzlich flog die Tür auf! Suzanne erlebte es in allen Einzelheiten, und es kam ihr zeitlich verzögert vor. Die Tür war nicht mehr zu halten. Die Wucht des Stoßes riß sie aus den Angeln, und sie flog in den Flur hinein.
    Auf der Schwelle stand der Vampir und schickte ihr wieder schreckliches Gelächter entgegen…
    ***
    Diesmal wird es mir ergehen wie Albert. Nur deshalb ist er gekommen. Er will mein Blut, nur mein Blut, verdammt.
    Sie hatte das Messer.
    Er besaß die Axt.
    Nur nicht mehr lange, denn mit einer schlenkernden Bewegung seiner rechten Hand schleuderte sie zu Boden, auf dem sie mit einem dumpfen Geräusch landete.
    Er stand im Dunkeln, aber sein Gesicht malte sich ab. Er

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