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1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich bald bitter enttäuscht. Der Glutvorhang der Transformbomben blieb ohne Einfluß auf die Ortergeräte der Fremden. Sie erkannten die vorstoßenden Verbände der Roboteinheiten ohne Mühe und nahmen sie unter vernichtendes Feuer. Achtzig Prozent der Schiffe wurden während des Anflugs zerstört. Der Rest zerglühte beim Aufprall gegen den eisgrünen Schutzschirm.
    Inzwischen hatten die fliehenden Einheiten der terranischen Flotte relativistische Geschwindigkeiten erreicht. Sie verschwanden im Hyperraum und kamen etliche Lichtstunden solwärts wieder zum Vorschein. Der Ring um das heimatliche Sonnensystem der Menschheit hatte sich enger geschlossen. Aus der Tiefe des Raums stießen zwei erbarmungslose Monstren auf das Herz der terranischen Welt zu, und keine den Menschen bekannte Waffe vermochte ihnen etwas anzuhaben. Dort, wo man die ortertechnischen und photographischen Aufzeichnungen der katastrophalen Schlacht als erste zu sehen bekam - in den Konferenz- und Besprechungsräumen des Administrationszentrums der Liga und der Kosmischen Hanse, nachdem eine Tsunami den Zeitdamm durchstoßen hatte - senkten sich Furcht und Entsetzen in die Herzen der Verantwortlichen.
    Wenn der Zeitdamm nicht half, wenn Vishna den Trick durchschaute, mit dem die Menschheit auf Anraten des Überwesens ES ihr Wertvollstes zu schützen versuchte, dann war alles verloren.
    Die vier Tsunamis materialisierten auf der Höhe der Bahn des ehemaligen Planeten Pluto. Die grausamen Szenen der verlorenen Schlacht standen Jedermann noch deutlich vor Augen. Rido Narbonne saß stumm und starr vor der Pilotenkonsole. Er fühlte sich ausgebrannt. Der Verstand funktionierte nicht mehr. Es wollten sich keine Gedanken formen. Er hatte sich noch nie so einsam und verlassen, so nutzlos gefühlt wie in diesem Augenblick.
    Er hörte ein halblautes Geräusch neben sich und wandte sich zur Seite. Sassja Yin saß vornübergebeugt in ihrem Sessel. Sie hielt das Gesicht in den Händen geborgen, und ein trockenes Schluchzen schüttelte ihren Körper.
     
    *
     
    Es war finster in der Zentrale der T-82. Hier und da glomm ein winziges Kontrolllämpchen und erzeugte einen matten Schimmer, an den sich das Auge langsam gewöhnte, so daß es die Dunkelheit nicht mehr als vollkommen empfand. Rido Narbonne hatte die erste Wache übernommen - freiwillig und ohne daß ihn Sassja, wie üblich, dazu hätte zu drängen brauchen. Er hatte keine Ruhe. Die Erinnerung an die Katastrophe des vergangenen Tages erfüllte ihn mit Unrast. Er hätte nicht schlafen können. Er fragte sich, wie es den übrigen 41 Mitgliedern der Besatzung ging, die sich in dieser Stunde unruhig auf ihren Lagern wälzten.
    Er hatte die Optikbildschirme ausgeschaltet. Zum erstenmal, seit er sich erinnern konnte, war ihm der Anblick des sternenerfüllten Alls zuwider. Von den Orteranzeigen funktionierte nur eine. Sie zeigte die verwaschenen Umrisse der beiden gegnerischen Raumgiganten. Rido hatte seinen Sessel so geschwenkt, daß er sie nicht anzusehen brauchte. Wenn sich etwas Außergewöhnliches tat, würde der Bordcomputer ihn rechtzeitig warnen.
    Er horchte auf, als das summende, schleifende Geräusch eines auffahrenden Schottes durch die Dunkelheit drang. Gegen das hell erleuchtete Rechteck der Öffnung zeichnete sich eine hagere, hochgewachsene Gestalt ab.
    „Jemand da?" ertönte Jefromo Sargendushs tiefe Stimme.
    Rido hätte am liebsten geschwiegen. Er brauchte keine Gesellschaft. Aber Jefro war hartnäckig. Er würde nicht aufgeben, bis er ihn gefunden hatte. Außerdem war der baumlange Koko-Interpreter von allen, die in dieser Nacht seine Einsamkeit hätten stören können, noch der erträglichste. Jefro sprach nicht viel.
    „Komm 'rein und mach die Tür zu", brummte Rido. „Setz dich hin und laß mir meine Ruhe."
    Jefro tat, wie ihm geheißen war. Das Schott schloß sich. Der Lange fand sich in der Finsternis nicht zurecht. Er stieß polternd gegen ein paar Einrichtungsstücke.
    „Verzeihung", knurrte er halb ärgerlich, halb verlegen.
    Rido hörte, wie er sich in einem Sessel niederließ. Ein paar Minuten vergingen in tiefem Schweigen.
    „Kein Licht, wie?" sagte Jefro plötzlich. „Angst vor der Helligkeit?"
    „Quatsch. Ich hab's gern dunkel."
    „Finsternis ist die Freundin der Bedrückten", dozierte Jefro.
    Rido richtete sich halbwegs auf. „Hör zu, Jefro", sagte er ärgerlich. „Ich hab' dich 'reingelassen, weil du ein erfreulich sprechfauler Bursche bist. Falls du die Absicht hast,

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