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1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schrie Rido Narbonne begeistert. „So schnell!"
    „Nein, nein", wehrte der lange Koko-Interpreter linkisch ab. „Das ist es nicht. Hör mir zu.
    Jasmin sieht die Lage ganz anders ..."
    Aber Rido war nicht mehr zu halten. Auf dem Orterbild sah er, wie sich Flocken aus den Umrissen der beiden Monstergebilde lösten. Sie trieben nach allen Richtungen davon, scheinbar ziellos. Was konnte der Vorgang bedeuten? Zeigte das verheerende Feuer der terranischen Flottenverbände jetzt endlich, einen halben Tag nach Beendigung der Schlacht, seine Wirkung? Hatten die beiden Riesenstrukturen die mörderischen Energien des Transformbeschusses in sich gespeichert in der Absicht, sie zu neutralisieren - und stellte sich jetzt heraus, daß der Energiebetrag ihre Kapazität überschritt?
    Die Kommandozentrale der T-82 war hell erleuchtet. Alarmpfeifen gellten „durch die Decksgänge. Aus dem Schlaf gescheuchte Männer und Frauen eilten an ihre Posten.
    Sassja Yin kam in die Zentrale geschossen, ihr Gesicht eine Grimasse der Empörung.
    „Was, zum Teufel, ist hier los?" schrie sie.
    Jefromo Sargendush benützte die Gelegenheit, sich unauffällig zu entfernen. Er sehnte sich nach der Ruhe seines Computerraums.
    „Die beiden Monstren fallen auseinander", antwortete Rido voller Begeisterung auf die zornige Anfrage seiner Kommandantin. „Sieh doch!"
    Er wies auf die Orterschirme, die mittlerweile ohne Ausnahme wieder in Betrieb waren.
    Noch immer flockte es von den Umrissen sowohl der Stachelkugel wie auch des Gitterrhomboids. Sassja vergaß ihren Zorn und starrte das Bild an, als enthüllte sich ihr die Verwirklichung eines Traums. Rido jedoch verfügte über einen scharfen Blick. Er stellte fest, daß die Flocken sich noch immer aus den beiden Fahrzeugen lösten, ihre Zahl im freien Raum in den vergangenen zwei Minuten jedoch nicht angewachsen war. Wohin verschwanden sie? Sein Blick glitt über die angrenzenden Orterbilder, die benachbarte Abschnitte des Alls zeigten. Aber nirgendwo gab es eine Spur der Stücke, die sich zu Beginn des Vorgangs von den beiden Gigantkonturen gelöst hatten und inzwischen bis zu beachtlicher Entfernung abgetrieben sein mußten.
    Seine überschwängliche Begeisterung erlitt einen harten Dämpfer. Er sah sich nach Jefro um. Der Lange hatte vor kurzem noch etwas zu sagen gehabt. Rido erinnerte sich nicht mehr, was es gewesen war; die Aufregung war mit ihm durchgegangen. Vielleicht hätte er darauf hören sollen. Aber Jefro war verschwunden.
    „Da stimmt etwas nicht", bemerkte Sassja, die das Orterbild von Anfang an mit mehr Sachlichkeit gemustert hatte als Rido. „Diese Bruchstücke - wohin verschwinden sie?"
    Rido betrachtete das Bild.
    „Ich ... ich weiß es nicht", sagte er.
    Er sah eine der Flocken in einem grellen Blitz verschwinden. Im selben Augenblick meldete sich die Computerstimme.
    „Für euch alle, die sich der Hoffnung eines verspäteten Sieges hingegeben haben: Ihr habt euch getäuscht. Der Auflösungsvorgang ist offenbar vom Gegner beabsichtigt. Die Teile, die sich bisher von den beiden Fahrzeugen gelöst haben, verschwinden eines nach dem anderen im Hyperraum. Einige davon sind inzwischen im Innern des Solsystems rematerialisiert. Wir haben es mit einer neuen Phase der Offensive zu tun. Ab sofort besteht höchste Alarmbereitschaft. Rechnet mit einer weiteren Rückverlegung der Front.
    Torr Sigban wird euch in Kürze darüber informieren."
    Sassja sah Rido an.
    „Du und dein übertriebener Optimismus", fauchte sie. „Um ein Haar hättest du mich angesteckt!"
    Rido fuchtelte verlegen mit den Händen. Er suchte verzweifelt nach einer Entschuldigung, aber das einzige, was ihm einfiel, war: „Jefro ist daran schuld."
     
    *
     
    Torr Sigbans Order ließ nicht lange auf sich warten. Die gegenwärtige Position des Ersten Abschnitts der Dritten Flotte konnte nicht mehr gehalten werden. Zudem brauchte die Erste Flotte, deren Aufgabe die Verteidigung des
     
    *
     
    inneren Solsystems war, dringend Unterstützung. Inzwischen waren etliche tausend der fremdartigen Fahrzeugbruchstücke innerhalb der Uranus-Bahn aufgetaucht. Es hatte noch keine Zusammenstöße gegeben, aber das war nach Sigbans Ansicht nur eine Frage der Zeit.
    Der Erste Abschnitt wurde zurückverlegt. Er bezog einen neuen Standort, der im Mittel 1,6 Milliarden Kilometer von Sol entfernt war. Sigban wartete auf eine Entscheidung des Flottenkommandos. Die neue Entwicklung erschien ihm nicht ungünstig. An den beiden

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