Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1128 - Weltraumtitanen

Titel: 1128 - Weltraumtitanen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gesetzt worden war.
    Und die Terraner? Was würden sie als nächstes unternehmen? Auch darüber wußte der mächtige Computerkomplex Bescheid. Sie hatten, so drückte sich das Viren-Imperium aus, die Reihe ihrer explorativen Möglichkeiten erschöpft. Es blieb ihnen nur noch das konfrontative Vorgehen. Sie würden Klongheim und Parsfon angreifen. Mit dem Angriff war im Lauf der nächsten Stunden zu rechnen.
     
    4.
     
    CANNAE war das Wort, das sich dem Bewußtsein aufdrängte.
    Noch nie in der Geschichte der Menschheit war eine terranische Raumflotte so vernichtend geschlagen worden. Stolz im Bewußtsein der unwiderstehlichen, tödlichen Feuerkraft, die in ihren Geschützen und ihren Projektilen schlummerte, waren sie aufmarschiert: zwei Abschnitte der Dritten Flotte, Hunderte von Großraumschiffen, Tausende von kleineren Einheiten. Aus einer Distanz von zwanzig Lichtminuten hatten sie das Feuer eröffnet. Überlichtschnell, von spiraligen Kraftfeldern aus Hyperenergie befördert, schössen ihre Transformbomben den herangleitenden Kolossen entgegen. Die Raum-Zeit zitterte, als Tausende künstlicher Sonnen das All mit unerträglicher Helligkeit erfüllten und einen riesigen Vorhang aus weißblauem Feuer bildeten, dessen Energieentfaltung ausgereicht hätte, zehn Sonnensysteme vom Umfang des irdischen auszulöschen. Schuß auf Schuß raste aus den seltsamen Mündungen der Transformgeschütze. So gewaltig war der Feuerüberfall, daß man später an Bord der Schiffe, die dem Gegner am nächsten waren, die Chronometer um ein paar Sekunden vorrücken mußte, weil die Gewalt der Explosionen das Raum-Zeit-Gefüge erschüttert und die Zeit vorübergehend aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
    Weiter waren sie marschiert - den Fremden entgegen, deren gigantische Fahrzeuge sie hinter dem strahlenden Vorhang aus Feuer und Vernichtung schwer angeschlagen wähnten. Aber das Feuer war erloschen, der Vorhang zerflattert, und der Gegner kam wieder zum Vorschein. Manchem an Bord der terranischen Einheiten hatte das Herz für ein paar Schläge ausgesetzt, als er sie sah: die titanische Kugel mit ihren mächtigen Zacken und Spitzen, das gigantische Gitterwerk des Rhomboids - unbeschädigt, ohne eine Spur der Verwüstung, die sie zu sehen erwartet hatten, eingehüllt in einen transparenten Mantel, der wie grünes Eis leuchtete.
    Inzwischen war die Distanz so weit geschrumpft, daß die schweren Thermo- und Desintegratorgeschütze eingesetzt werden konnten. Torr Sigban, der das Kommando über beide Flottenabschnitte führte, gab den Feuerbefehl. Die grell leuchtenden Energiebahnen der Thermogeschütze und das fahle, grünliche Flackern der Desintegratoren stachen auf den Gegner zu. Wo sie trafen, sah man die Schutzschirme aus grünem Eis vorübergehend aufleuchten. Das war die einzige Reaktion. Die Abwehrmechanismen der Gegner absorbierten die mörderische Leistung der stärksten Waffen, die die irdische Technik je hervorgebracht hatte, als wären es Schwachstromstöße aus einem Experimentiergenerator. Minuten später eröffneten die Fremden selbst das Feuer. Eine psychologische Motivierung schien ihrer Handlungsweise zu unterliegen: Zuerst hatten sie dem Angreifer gezeigt, daß er gegen ihre Defensive machtlos war. Jetzt lehrten sie ihn, daß auch seine Offensivwaffen mit den ihren keinem Vergleich standhielten.
    Torr Sigbans Schlachtordnung beruhte auf den spärlichen Daten, die die beiden Tsunamis gesammelt hatten. Es stellte sich binnen weniger Sekunden heraus, daß die Reichweite der gegnerischen Geschütze unterschätzt worden war. Der Irrtum war teuer.
    Sigban verlor drei Raumschiffe mit einer Gesamtbesatzung von elfhundert Mann. Eines der akonischen Fahrzeuge, das sich zu weit nach vorne gewagt hatte, verging in einem schaurigen Glutball. Torr Sigban befahl sofort den Rückzug. Die terranischen und akonischen Schiffe schwenkten ab, aber noch im Abschwenken folgten sie der vorgeschriebenen Taktik. Ein zweites Trommelfeuer aus den Transformgeschützen entlud sich über die beiden Raumgiganten, die unbeirrbar weiter in Richtung Sol vorstießen. Man wußte jetzt, daß das Feuer dem Gegner keinen Schaden zuzufügen vermochte. Aber das war nicht seine eigentliche Aufgabe. Es sollte die gegnerischen Ortungsmechanismen verwirren und den Robotschiffen, die die zweite Welle der Offensive zu tragen hatten, eine möglichst unbemerkte Annäherung ermöglichen.
    Wer seine Hoffnungen auf diese zweite Phase des Angriffs gesetzt hatte, der sah

Weitere Kostenlose Bücher