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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchst sie nicht. Wir fuhren nichts Böses im Schild. Es tut mir leid, daß ich dir weh tun mußte. Aber anders ließ es sich nicht machen."
    Sie zog Paoli, die ihre Teilnahme an diesem Unternehmen allmählich zu bereuen begann, hinter sich her in die Schleuse.
     
    *
     
    „Laß sie gewähren", sagte Julian Tifflor. „Die Sache macht sich besser, als wir geahnt hatten."
    Sie befanden sich in dem Labor, das üblicherweise von Geoffry Waringer für seine Studien der Klong und Parsf benützt wurde. In der Nähe des Ausgangs stand das Einsatzkommando - drei Männer und zwei Frauen - das der leitende Sicherheitsbeamte in aller Eile zusammengetrommelt hatte.
    Vor kurzem war auf der großen Projektionsfläche beobachtet worden, wie Ruda und Paoli sich von den Klong verabschiedeten. Ein Monitor zeigte die Szene draußen auf dem Korridor. Als Ruda den Beamten mit dessen eigener Waffe bedrohte, hatte Reginald Bull dem Einsatzkommando den Befehl zum Eingreifen geben wollen.
    Man hörte deutlich, was Ruda mit dem jungen Mann sprach. Sie sahen zu, wie er die beiden Frauen zum Tresor der Parsf führte und das Schott öffnete. Inzwischen hatte Julian Tifflor die Einstellung des Projektionsgeräts geändert. Das Bild auf der Videofläche kam jetzt aus der Halle der Parsf.
    Julian verfolgte die Entwicklung mit großer Spannung. Der spontane Rapport, der zwischen den beiden Frauen und den Klong bestand, grenzte ans Wunderbare. Es gab ohne Zweifel eine psionische Affinität, die die gestörten Bewußtseine der Terranerinnen mit den kybernetischen Kontrollelementen der Roboter verband. In diese Überlegung ging als stillschweigende Voraussetzung ein, daß die Kybernetik der Klong psionische Komponenten enthielt. Die Frage war, wie die Parsf auf Ruda Northrup und Paoli Yveress reagieren würden.
    Die kugelförmigen Roboter mit den Spinnenbeinen ordneten sich zu einer einzeiligen Front, als das Innenschott der Schleuse sich öffnete. Insgesamt 21 Parsf befanden sich in der Halle. Die Körperoberfläche eines Parsf war im großen und ganzen mit denselben Details ausgestattet wie die eines Klong, nur besaßen sie eine andere Anordnung. Die Farbe eines Parsf war mattbraun. Der leuchtende „Heiligenschein" schlang sich um das untere Körperdrittel.
    Ruda und Paoli traten ein. Sie zögerten in der Nähe der Schottöffnung. Ruda hatte ihre Begeisterung keine Sekunde lang verloren, aber auch Paolis Augen begannen jetzt wieder zu leuchten. Julian spürte es. Das Schauspiel würde sich wiederholen! Einer der Parsf setzte sich in Bewegung und ging mit stelzenden Schritten auf die beiden Frauen zu. Das gnädige Schicksal hatte den geplagten Terranern ein echtes Wunder beschert!
    „Sprecht zu uns", bellte der Parsf auf Interkosmos. Wie bei den Klong kam auch seine Stimme aus dem leuchtenden Ring. „Ich bin Yorl und habe den höchsten Rang in unserer Gruppe."
    „Yorl, es ist mir, als kennte ich dich schon seit langem", sagte Ruda mit lauter, kräftiger Stimme. „Wir sind Freunde, nicht wahr?"
    „Es ist so!" donnerte Yorl. „Wir haben uns nicht getäuscht. Sie spricht den Befehlenden Kode."
    Inzwischen war auch Paoli aus ihrer Starre erwacht. Sie hatte bei den Klong gelernt, welche Worte man in der Unterhaltung mit den Robotern gebrauchte.
    „Ja, wir sprechen den Befehlenden Kode", erklärte sie. „Wir gehören zu den Beherrschenden."
    Yorl wandte sich um und sprach zu seinen Artgenossen. Was er sagte, konnte man nicht verstehen, da er sich seiner eigenen Sprache bediente. Aber es lag auf der Hand, daß seine Mitteilung voll positiven Inhalts war.
     
    3.
     
    Die Lage war wieder unter Kontrolle. Auch die Parsf hatten sich von Ruda und Paoli nicht ohne die Zustimmung der „örtlichen Machthaber" befreien lassen wollen. Offenbar verfügten beide
     
    *
     
    Robottypen über genug kombinatorische Klugheit, zu erkennen, daß ein Verlassen der Erde allein mit Hilfe der beiden geistesgestörten Frauen unmöglich war.
    Dabei spielte keine Rolle, daß sie die geistige Störung als solche nicht erkannten, sondern sie vielmehr als Zeichen für Rudas und Paolis Zugehörigkeit zum Kreis der Herrschenden betrachteten.
    Ruda und Paoli waren beim Verlassen des Parsf-Quartiers gestellt und in ihre Unterkünfte zurückgebracht worden. Reginald Bull ließ dafür sorgen, daß ein zweites Unternehmen dieser Art unmöglich gemacht wurde. Inzwischen war der Morgen angebrochen. Man gönnte den Frauen ein paar Stunden Schlaf, dann bat man sie zu einer

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