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1129 - Der befehlende Kode

Titel: 1129 - Der befehlende Kode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatten diese beiden Völker daher ausgestoßen. Mit ihren riesigen Fahrzeug-Festungen hatten die Parsf und die Klong sich auf den Weg ins Nichts gemacht, fest überzeugt, daß ihr Schicksal im Grunde genommen so tragisch nicht sei, da überall in der Weite des Universums dieselbe Aussicht bestand, auf einen der Herren zu stoßen.
    Dieser würde sich durch den Befehlenden Kode identifizieren, und sobald er diesen Kode den Robotern gegenüber gebrauchte, blieb diesen keine andere Wahl, als ihm bedingungslos zu gehorchen.
    Die Fahrzeuge der Klong und der Parsf glitten nebeneinander her. Die Unruhe, der sie ihre Ausstoßung verdankten, war längst nicht beseitigt. Parsf und Klong betrachteten einander als Feinde. Nach nahezu unendlich langer Zeit entwickelten die Parsf einen Plan, wie sie die Klong entscheidend schlagen könnten. Sie ließen durchsickern, daß sie müde geworden seien, nach dem Herrn Ausschau zu halten, und sich ihren eigenen Besitzer des Befehlenden Kodes schaffen wollten. Die Klong redeten sich ein, ein synthetischer Herr sei besser als gar keiner, und schickten sich an, den Parsf ihr kostbares Produkt zu stehlen. Das gelang ihnen schließlich auch, denn die Parsf hatten es so gewollt. Was die Klong nach ihrem scheinbar erfolgreichen Raubzug an Bord von Klongheim brachten, war ein organisches Gebilde, das sich, sobald es mit dem Vakuum in Berührung kam, in ein Rostpilz-Myzelium erster Güte verwandelte. Wären die Klong nur um eine Spur weniger vorsichtig gewesen, so gäbe es sie heute schon nicht mehr. So aber erkannten sie die Gefahr im letzten Augenblick und entledigten sich ihrer, wenn auch nur mit Mühe.
    Gerade als der Kampf begann, der die Entscheidung zwischen den Klong und den Parsf herbeiführen sollte, war aus den Tiefen des Alls ein neues Phänomen aufgetaucht: ein Wesen, das den Befehlenden Kode besaß. Es hatte Klong und Parsf überzeugt, daß sie ihm zu gehorchen hätten, und nahm sie in seine Dienste. Der erste Auftrag lautete, einen von organischen Wesen bewohnten Planeten namens ERDE zu finden, ihn aus seiner Bahn zu reißen, zu zerschneiden, abzutransportieren und an anderem Ort wieder zusammenzusetzen.
    Das Wesen, das von den Robotern die „Vollendete Form" genannt wurde, gab ihnen die Koordinaten des Sonnensystems, in dem sich der gesuchte Planet befand, und befahl ihnen, sich schnellstens auf den Weg zu machen. „Ich werde in eurer Nähe bleiben, aber weit genug von euch entfernt, daß niemand mich entdeckt", hatte die Vollendete Form gesagt. „Ich werde stets wissen, was bei euch geschieht, und ich werde euch die entsprechenden Befehle erteilen."
    Damit begann der Angriff auf Terra. Die, die den Aussagen der Klong und der Parsf zuhörten, wußten genau, wen sie sich unter der Vollendeten Form vorzustellen hatten: Vishna.
    Die Roboter berichteten darüber hinaus rückhaltlos über technische Einzelheiten, über Aufbau und Struktur ihrer Fahrzeug-Festungen und über die Gliederung ihrer Gesellschaft. Sie machten keinen Hehl daraus, daß Klong und Parsf einander weiterhin als Widersacher betrachteten und daß nur der Befehl der Vollendeten Form es vermochte, sie vorübergehend zu einigen.
    Die Serie der Verhöre zog sich über mehrere Tage hin. Zum Abschluß fiel den Psionikern eine betrübliche Aufgabe zu: Sie mußten den Parsf und den Klong klarmachen, daß jeweils einer von ihnen Parsfon oder Klongheim nicht mehr zu sehen bekommen werde. Er hatte sich zu opfern. Die „Beherrschenden" verlangten zu wissen, wie es im Innern der zwei Schatt-Armarong-Typen aussah. Paoli und Ruda konnten diese Angelegenheit nicht übernehmen, dazu waren ihnen die Roboter „zu sehr ans Herz gewachsen", wie Ruda sich ausdrückte. Tschak äußerte Bedenken, und schließlich blieb als einziger nur Sidne übrig, der sich einverstanden erklärte.
    Die Klong ebenso wie die Parsf nahmen die Forderung gelassen entgegen.
    „Wenn es der Wille dessen ist, der den Befehlenden Kode spricht, dann soll es so geschehen", antworteten sie und benutzten beide den identischen Wortlaut.
     
    *
     
    „Was hat er vor?"
    Geoffry Waringer musterte den Frager mit verwundertem, vorwurfsvollen Blick.
    „Was bin ich - ein Wahrsager?"
    „Er kocht irgend etwas", beharrte Julian Tifflor. „Er braut einen Plan. Er sieht Zusammenhänge, wo wir nur Durcheinander erblicken. Woher hat er seine Informationen?"
    „Nicht von mir", brummte Geoffry. „Ich weiß kaum selbst etwas. Die Psychophysiker sitzen an dem Problem.

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