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113 - Gebeine aus der Hexengruft

113 - Gebeine aus der Hexengruft

Titel: 113 - Gebeine aus der Hexengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Unfug. Du hast selbst schon gesagt, daß du an dieses Zeug nicht
glaubst. Diesmal ist sie dran. Fred macht das schon.“
    Fred Laine hatte
immer tolle Ideen. Er war der reinste Clown in der Clique. Was er bestimmte,
wurde auch meistens durchgeführt.
     
    ●
     
    „Außerdem - mein Traum. Ich habe geträumt,
daß uns dort etwas Fürchterliches erwartet.“
    Sein rauhes, nicht unangenehmes Lachen drang
an ihr rechtes Ohr. „Du bist echt aus Brimsley, da kann einer sagen, was er
will. Was hast du denn geträumt., was dich so abschreckt?“
    Sie setzte sich aufrecht im Bett. Draußen
schien die Sonne, drang durch die zugezogenen Vorhänge und tauchte das
Schlafzimmer in angenehme Halbdämmerung.
    Die Einrichtung war sachlich und modern und
paßte genau zu Ellen Radnors Wesen. Links neben dem Fenster in der Nische stand
eine große Frisierkommode, darauf in Reih und Glied zahllose Fläschchen und
Tuben mit Cremes und Salben.
    Ellen Radnor reckte sich und berichtete in
Einzelheiten von ihrem Traumerlebnis. Gedankenverloren ließ sie die Telefonleitung
durch die Finger gleiten, wickelte sie drumherum und spielte damit.
    Während sie erzählte, erhob sie sich, zog
beiläufig den Vorhang zurück, spannte ihre Muskeln und lockerte sie wieder,
damit sie besser durchblutet würden. Ihre Haut brannte und spannte noch immer.
    Sie drehte sich halb zur Seite, um ihre Schultern
und ihren Rücken besser im Spiegel sehen zu können.
    „Jim!“ entfuhr es ihr mitten im Erzählen.
    „Was ist denn jetzt passiert?“ bekam sie van
der anderen Seite der Strippe zu hören. „Du schreist
wie ’ne Jungfrau, die Angst davor hat, keine mehr zu sein.“
    „Meine - Schultern, Jim - voller blauer
Flecke ..Wie in Trance erhob sie sieh und kam dem Spiegel näher. Das Telefon in
ihrer Hand begann zu zittern. „Der Fleck ¿wischen den Schultern. Jim, was hat
das zu, bedeuten? Es ist genau die Stelle, wo sie mir ein glühendes Eisen drauf
gehalten haben!“
     
    ●
     
    Jim Tekner war
fünfundzwanzig. Er trug das Haar lang und einen dunkelblonden Lippenbart.
    Tekner war kräftig und besaß schmale Hüften.
Die Blue Jeans, die er anhatte, waren so eng, daß man befürchten mußte, sie würden
bei der nächsten Bewegung aus sämtlichen Nähten platzen.
    Tekner war auf halbem Weg nach Brimsley. Von
der gleichen Telefonzelle rief er obligatorisch an, um sicher zu sein, daß
Ellen sich auch wirklich fertig machte. Er wußte, wie schwierig es war, sie aus
den Federn zu kriegen.
    Er fuhr sehr schnell. Der Asphalt war gut.
Die schwere Honda jagte wie ein dunkler Pfeil über die Landstraße.
    Knapp eine halbe Stunde später erreichte er
den kleinen Ort. Brimsley war ein vergessenes Dorf am Rande des Moors. Hier
ging das Leben noch seinen althergebrachten Gang, hier glaubten die Menschen
noch an Geister und Dämonen.
    Die Jungen hielt es nicht lange in Brimsley.
Die meisten wanderten ab nach Birmingham oder London oder zumindest in eine
größere Stadt. Brimsley war überaltert, und Jim fragte sich, was eigentlich
Ellen Radnor und die paar anderen schönen Mädchen
noch hielt. Die meisten hatten eigenen Grundbesitz. Das band viele an die
Gegend, wo sie geboren worden waren.
    Jims Meinung nach waren alle in Brimsley mehr
oder weniger verrückt und es bereitete .ihm einen Heidenspaß, wenn er daran
dachte, was Fred Laine sich für heute überlegt hatte. Das würde die in Brimsley
ganz schön auf Trab bringen und endlich mal wieder für neuen Gesprächsstoff
sorgen. Diesmal würden sich wirklich Geister in der Kapelle zeigen, und es
würden auch Geräusche zu hören sein. Wie die Irren würden sie sich benehmen,
und kein Mensch sollte ahnen, wer dahintersteckte. Die Maschinen ließen sie
abseits an der Bergquelle stehen und gingen dann zu Fuß zu ihrem Einsatzort.
    Jim Tekner fuhr am Haus vor, zog den
Schlüssel ab, und der Motor erstarb.
    Die Wohnlage war ausgezeichnet. Ruhig,
friedlich. Hier lebte man noch wie im Paradies. Aber wer wollte schon im
Paradies leben? Alte Leute und Kranke. Für ihn war das nichts. Hierher konnte
er sich zurückziehen, wenn er alt und grau war und Rente bezog.
    Er brauchte erst gar nicht zu läuten. Ellen
hatte ihn kommen sehen. Sie war fix und fertig angezogen. Ihre Eltern waren
nicht zu Hause. Die fuhren samstags schon immer früh in die Stadt, um Einkäufe
zu tätigen.
    Jim Tekner legte den Arm um Ellens Schultern
und drückte einen Kuß auf ihre Lippen. Sie hatten sich die ganze Woche nicht
gesehen, und Jim freute sich

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