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113 - Gebeine aus der Hexengruft

113 - Gebeine aus der Hexengruft

Titel: 113 - Gebeine aus der Hexengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hause?“
fragte er verwundert! „Kriegst du’s mit der Angst zu tun?“
    „Ein bißchen.“ Ellen Radnor war. ehrlich.
Immer wieder mußte sie sich Umsehen. Diese Umgebung zog sie an und stieß sie
auch gleichzeitig ab. „Was ist nur los mit dir, Baby?“ fragte Fred Laine
fröhlich und griff nach der Segeltuchtasche, die seine Freundin und Liz, die
Begleiterin von Alex inzwischen auf dem Boden abgestellt hatten.
    „Wenn ich das nur selbst wüßte“, erwiderte
sie ausweichend.
    „Hier, zur Stärkung“, wandte Laine sich
wieder an sie. „Auf daß du den Anblick des Teufels ertragen kannst.“ Er reichte
ihr die Whiskyflasche, und sie nahm einen kräftigen Schluck. Heiß rann der
Alkohol ihre Kehle hinab.
    Fred Laine und Jim Tekner trafen die
Vorbereitungen. Alle noch erhaltenen Kerzen steckten sie nach einem kurzen
Rundgang an. Der Widerschein spiegelte sich an den Wänden, machte die Umgebung
seltsam lebendig und schuf eine gespenstische Atmosphäre.
    In die Fensternischen stellten sie
ebenfalls" Kerzen, die sie mitgebracht hatten.
    Laine spähte nach außen. Nur schwach drang
das Tageslicht durch die uralte Staubschicht auf den Scheiben. „Geh mal raus“,
forderte er Jim Tekner auf. „Guck dir’s an, wie es aussieht!“
    Tekner kam noch zwei Minuten zurück. „Wenn da
einer spazierengeht, dem wird's komisch zumute“, flüsterte er.
    „Das Licht sieht man. Es flackert schön.“
    „Wenn wir erst anfangen zu rumoren, wird’s
heiter. Bin nur gespannt darauf, was dann morgen in Brimsley erzählt wird.
Vielleicht getraut sich keiner mehr aus dem Haus.“ Fred Laine rieb die Hände
aneinander, beschäftigte sich weiter mit der Segeltuchtasche und räumte sie
aus. Eine Maske lag darin, die Ähnlichkeit mit dem Kopf eines schwarzen
Ziegenbocks hatte, und ein dunkelrotes, zusammengefaltetes Gewand.
    Es war alles abgesprochen, und es machte
allen Freude, das Vorhaben auch auszuführen.

Der Alkohol erleichterte vieles.
    Sie lachten und kicherten. Alex wurde vom
Altar abgepflückt wie eine reife Frucht. Er rutschte auf den Boden und blieb
dort kurzerhand sitzen.
    „Das, war allerdings nicht vorgesehen“,
meckerte Fred Laine. „Deine Aufgabe war es, mich bei der Anrufung zu unterstützen.“
    Alex nickte und winkte ab. „Wird gemacht -
darauf kannst - du dich verlassen . ..“ Seine Augen
waren glasig.
    Laine wußte, daß er sich nicht mehr darauf
verlassen konnte.
    Alex war unbrauchbar. Er schlief schon fast.
    Fred Laine breitete mit Jim Tekner das Tuch
unterhalb des Altars auf der obersten Stufe aus.
    Ellen Radnors Blicke klebten dort förmlich.
Es war genau die Stelle, wo die Gruft lag. Hier war seinerzeit die sterbliche
Hülle Cynthia Maniots versteckt worden.
    Schwarze Knochen in einer Gruft - vor ihrem
geistigen Auge stiegen Bilder auf wie atmende Schattenrisse und verflüchtigten
sich wieder.
    Sie hatte aber keine Angst mehr und lächelte.
Hier gehörte sie her. Seltsam, wie sich im Leben manchmal eine Situation ergab.
    „Na, was sagt ihr dazu?“ Fred Laine warf sich
den roten Umhang über und setzte sich den gehörnten Kopf auf. Groß und makaber
wirkte er in dieser Maskerade, beinahe furchteinflößend, Liz gab einen
piepsenden Laut von sich. „Der Oberteufel ist schon da“, flüsterte sie mit
ihrer hellen Stimme. „Hallo, Meister?“ gurrte sie, kam mit wackelnden Hüften
näher und knöpfte dabei die Bluse auf. Darunter trug sie keinen BH. Das hatte
sie auch nicht nötig. Sie entblößte ihren Oberkörper.
    Fred Laine lachte. Es hallte durch die
dämmrige Kapelle. „Hohohoho. Wenn das nichts ist! Da wird unser großer Meister
aber Augen machen, was?“ Er hielt seine Rechte unter Liz’ linke Brust und tat
so, als ob er sie wöge. „Bei diesen Kugeln wird der älteste Teufel quicklebendig.
Zeig, was du hast! Hallo, Gwen, wie steht’s mit dir? Ellen ...“
    Die Stimmung strebte einem Punkt entgegen, wo
einer den anderen übertrumpfen zu müssen glaubte.
    Liz entkleidete sich zuerst. Splitternackt
stellte sie sich hinter den freistehenden Altar und streckte die Hände aus.
Gwendoline huschte auf sie zu. Auch sie trug keinen Fetzen mehr am Körper, Jim Tekner und Ellen Radnor waren die letzten.
    Auch sie entkleideten sich, Eis war alles
ganz selbstverständlich, und keiner hatte mehr Scheu vor den anderen.
    Ein Kassettenrekorder spielte schaurige
Musik, die Fred Laine extra für diesen Tag und diesen Auftritt aufgenommen
hatte. Schreckliche Laute, Ächzen, Stöhnen, gemischt mit

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